Oslo mit Kindern erkunden. Gestern habe ich mir das neue Viertel Tjuvholmen angeschaut, heute ist der Rest von Oslo an der Reihe. Mein Hotel, das THE THIEF hat für seine Gäste kleine Stadtpläne mit verschiedenen Spaziergängen entwickelt, um die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Je nach Geschmack kann ich wählen zwischen verschiedenen Routen zum Thema Musik, Shopping, Design, Architektur oder Art und Alternative. Die Spaziergänge sind gespickt mit Insidertipps und hören sich alle gut an. Die Karte zum Thema „Oslo mit Kindern erkunden“ wird gerade noch entwickelt, also entscheide ich mich für die Designroute, denn die birgt auch jede Menge Kinderpotential.
Escape the trivial, explore the exeptional!
Die erste Station auf meiner Karte ist Grafill, die norwegische Organisation für visuelle Kommunikation. In der aktuellen Ausstellung werden Designer anhand ihrer Arbeitsplätze vorgestellt. Im Ausstellungsraum stehen ihre Schreibtische, voll mit Skizzen. Entwürfe hängen an den Wänden. Man sieht den Arbeitsprozess und nicht nur das fertige Bild oder den finalen Entwurf. Ich finde es spannend zu sehen, wie die Dinge entstanden sind. Das ist eine ganz persönliche Ausstellung die mir gut gefällt. Als Nächstes führt mich die Karte vorbei am Schloss des Königs, das in einem großen Park liegt in dem heute, bei diesem schönen Wetter viele Osloer spazieren gehen. Schließlich lande ich im angesagten Buchladen Tronsmo. Ein wahres Eldorado für große und kleine Comicliebhaber.
Auch die Fans von schönen, illustrierten Büchern werden ihre Freude an diesem Laden haben. Schade, dass ich kein norwegisch kann. Die nächste Station wäre der Anti Brandstore, aber leider ist der zu. Macht aber nichts, weiter auf der Karte zum Café Fuglen. Eine gute Idee, bei einem Spaziergang auch eine Kaffeepause mit einzuplanen. Vor dem Café tummeln sich die Osloer in der Sonne, und innen ist es komplett eingerichtet in dänischem Design vom Feinsten. Jetzt ein leckerer Kaffee und so tun als gehöre man dazu.
Frisch gestärkt geht es weiter. Wer jetzt noch Hunger hat, dem kann geholfen werden. Gleich um die Ecke am St. Olavs Platz befindet sich das Blings Hier werden leckere Sandwiches frisch belegt und die Leute setzen sich damit gerne auf den Platz und genießen ihr Essen in der Sonne. So ein unkomplizierter Snack, bietet sich natürlich hervorragend an, wenn man mit Oslo mit Kindern erkunden möchte.
Oslo mit Kindern erkunden: Kleine Tiere ganz groß
Mein nächstes Ziel ist eigentlich das Museum of Decoratif Arts and Design, aber gerade, als ich über die Straße gehen will, stehe sehe ich neben mir das Schild Reptilienpark. Ich entscheide mich spontan gegen die Kunst und für die Reptilien.
Und ich werde nicht enttäuscht, ganz im Gegenteil, denn das ist ein richtiger, kleiner Schatz, der sich hier im Hinterhof versteckt hat. In kleinen Terrarien hüpfen winzigste Frösche, Schlangen verstecken sich zusammengerollt in den Ästen und es macht irre Spaß die jeweiligen Bewohner zu entdecken. Kleine Tiere für kleine Besucher, superschön gemacht und damit kommt der Reptilienpark ganz oben auf meine Liste der Tipps für einen Spaziergang in Oslo mit Kindern.
Einmal kreuz und quer durch Oslo und zurück
Zurück zum Design. Das DogA, das norwegische Center für Design und Architektur, ist die vorletzte Station auf der Karte. Der Weg dorthin ist recht weit, und als ich endlich da bin, muss ich leider feststellen, dass es heute gar keine Ausstellungen zu sehen gibt, da das Museum wegen Umbau für eine Designmesse geschlossen ist. Schade, aber das kann passierent, wenn man sich vorher nicht schlaumacht. Ich finde es aber auch nicht so schlimm, denn dieser Spaziergang hat mich kreuz und quer durch Oslo geführt und ich bin in Gegenden gekommen, in die ich von alleine wahrscheinlich nie gelaufen wäre. Die letzte Station schenke ich mir, obwohl sie auch recht reizvoll klingt: Vulkan, eine kleine Stadt in der Stadt, aber ich will mir noch die Oper, das FRAM und das Wikingermuseum anschauen. Also zurück Richtung Hafen, vorbei am Bahnhof und über die supermoderne Brücke und dann liegt sie vor mir, die Oper von Oslo.
Schon bei meiner Ankunft mit dem Schiff fiel mir dieses markante Gebäude auf. Ähnlich wie die Oper in Sydney liegt sie im Hafen und sieht nicht nur aus der Ferne gut aus. Die Oper soll an einen treibenden Eisberg erinnern und wurde vom norwegischen Architekturbüro Snøhetta entworfen. Die Fassade ist fast komplett aus weißem italienischem Carrara-Marmor. Ich laufe hoch aufs Dach und schaue Mal wieder Oslo von oben an. Tolles Gebäude und ein Erlebnis, das man sich mit Kindern nicht entgehen lassen sollte. Und jetzt muss ich mich beeilen, denn ich mache gleich noch eine Mini Cruise mit einem schönen alten Boot und setzte über zur Museumsinsel Bygdøy. Die Museen dort sind auch richtig cool für Kinder z. B. das Polarschiff FRAM und dem Wikingermuseum. Mehr davon im nächsten Artikel.
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Text und Fotos: Britta Smyrak
Danke an das Hotel THE THIEF, die kleinen Karten sind der Hit. Danke auch an Visit Oslo für den Oslo Pass für 72 Stunden. Auch als App sehr praktisch.
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