Warum nicht mal Skifahren in Frankreich?

Skifahren in Frankreich

Die Skiferien stehen vor der Tür, die Frage lautet wohin: Schweiz, Österreich, Frankreich– oder doch in Deutschland bleiben? Skifahren in Frankreich ist unsere Entscheidung. Die Savoyer Alpen, nicht weit vom Mont Blanc, dem höchsten Berg der Alpen, ist in Deutschland ein eher unbekanntes, aber wunderschönes Skigebiet, das auch perfekt geeignet ist für das Reisen mit Kindern. Die Menschen und die Angebote sind sehr oft auf Familien ausgerichtet. Dabei findet Ihr in jeder Preisklasse schöne Angebote.

Das Ziel der Schönen und Reichen. Megève

Im Herzen des Skigebiets liegt der mondäne Ort Megève, in etwa das Pendant zu Kitzbühel in Österreich oder St. Moritz in der Schweiz: ein sehr exklusiver, sehr mondäner Skiort mit einer unglaublichen Dichte an Gourmetrestaurants, 5-Sterne-Hotels und Chalets. Außerdem gibt es ein großes Hallenbad, Schlittschuhbahn und mit klingenden Glöckchen fahrende Pferdschlitten.

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An Megève reihen sich weitere weniger kostspielige, aber nicht minder reizvolle Ortschaften. Vielleicht sogar schöner, da ruhiger und familienorientierter, wie beispielsweise das 5 Kilometer entfernte Praz-sur-Arly. Die Ortschaften wie auch die weitreichenden Pisten sind allesamt durch regen Busverkehr verbunden, sie liegen meist entlang der Bundesstraße, die durch das Tal führt. Viele Pisten sind von der Ortsmitte zu Fuß zu erreichen.

Skifahren in Frankreich. Hohe Gipfel, tiefe Täler

Die Sportler sind in Chamonix, die Genießer in Megève. 192 Kilometer wundervolle Pistenstrecke auf einer Höhe von über 2000 Metern werden hier geboten, viel Baumbestand (Pinienwälder), der Mont Blanc (4810 Meter), der Riesengipfel als beeindruckende Kulisse, es gibt atemberaubende Blicke in die verschneiten Täler … Ich fand es sehr beeindruckend. Außerdem viele idyllische Berghütten in der typischen Stein- und Holzbauweise mit gutem Essen, Wein, Stil – aber dafür viel weniger Halligalli als auf den deutschsprachigen Pisten.

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Zu Fuß zur Piste

In den meisten Orten liegen die Pisten in Laufnähe, sind zu Fuß in 10 Minuten und weniger zu erreichen. Außerdem pendeln regelmäßig die Skibusse zwischen Hotels, Ferienchalets und Pisten. Gut organisiert: In vielen Orten kann man die Skiausrüstung in Hütten am Fuße der Pisten für die Zeit des Aufenthaltes einlagern. Im Angebot außerdem: Cross-Country Skiing, Schneeschuhexpeditionen, Fahrt mit der Pferdekutsche, Skifahren bei Nacht…

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Für alle Schwierigkeitsstufen ist etwas dabei. In Praz-sur-Arly liegt die Kinder-Ski-Schule am sonnigen Fuße der Pisten, mit kleinen Rollbahnen oder auch Schlepplift, auf denen die Kleinen den Berg hochgezogen werden. Die Pisten für die Erwachsenen erstrecken sich darüber. Die Eltern können also, wenn sie selbst fahren wollen, bei jeder Ankunft im Tal einen Blick auf die Kinder werfen und sind im Notfall auch immer schnell zur Strecke.

Ça va? Ça va!

Das französisches Laissez-faire hat schon was. Ich muss mir immer wieder eingestehen – vor allem in Frankreich, Italien und Spanien – is‘ schon entspannter und auch einfach weniger spießig als bei uns … Diese Unaufgeregtheit wirkt auf mich sehr entspannend. Etwas Französisch zu sprechen schadet natürlich nie, mit Englisch kommt man aber auch ganz gut durch. In der Regel sind alle freundlich, die Ansprüche an Service und Pünktlichkeit und vielleicht auch Organisation sind aber nicht so hoch, wie wir das vielleicht in Deutschland gewohnt sind. Wem das also wichtig ist, der könnte vielleicht ein wenig nervös werden bei dem comme ci, comme ça.

Gut zu wissen: Preise und Anfahrt

Für 5 Tage à 2,5 Stunden Kinderskischule zahlt man in Praz-sur-Arly 125 Euro. Der Skipass kostet im Schnitt ca. 30 Euro pro Person pro Tag und ist damit weitaus teurer als z.B. in Deutschland. Auch der Skiverleih kostet in Frankreich mehr als hierzulande: 120 Euro zahlt man pro Ausrüstung für 5 Tage. Also besser daheim leihen und mitnehmen!

Wer in Frankreich Ski fahren will, fliegt am besten via Genf. Von dort stehen zahlreiche Shuttle am Flughafen bereit, die die Urlauber in die Orte fahren. Alternativ lässt sich ein Mietauto buchen. Die Anreise von Deutschland mit dem Wagen lohnt sich aus Süddeutschland. Wer im Norden wohnt, sollte auf alle Fälle einen Zwischenstopp einplanen, vor allem, wer mit kleinen Kindern reist. Bei Schneelage kann man locker auf über neun Stunden und mehr Fahrtzeit kommen.

Hoteltipp

Für das eher kleine Budget kann ich das Belambra-Familienhotel Club „L’Alisier“ in Praz-sur-Arly empfehlen. Das Hotel liegt 500 Meter von der Piste entfernt, ist sehr familienfreundlich, unkompliziert und bietet mehrere Stunden Kinderbetreuung pro Tag, buchbar mit Halb- und Vollpension (5 Tage rd. 450 Euro pro Person).

Wer nicht auf den Euro schauen muss: Ein echtes Hoteljuwel und eines der schönsten und traditionellsten Häuser des verspielten Ortes Megève, ist das Hotel Le Chalet du Mont d’Àrbois samt Gourmetrestaurant „Le 1920“, zur Gruppe Relais & Châteaux gehörend. Insgesamt 41 Zimmer – gestaltet im individuell, urigen Stil der Region, mit höchstem Luxus ausgestattet. Den Gästen stehen Chalets oder Hotelzimmer zur Auswahl. Die größte der insgesamt acht Suiten hat 152 Quadratmetern, mehrere Kinderzimmer und Jacuzzi. Außerdem gibt es beheizten Innen- und Außenpool, Sauna und Whirlpool, Kinderbetreuung und privaten Shuttle zur Piste.

Mont-Arbois-Palace-Hotel

Text und Fotos: Verena Schulemann

 

2 Kommentare

  • Mario sagt:

    Also 30 Euro Skipass für eine Woche? Mir war so wie etwas 257,00€ für 7 Tage…

    Grüße aus Chamonix!

    Mario

  • Verena Schulemann sagt:

    Danke, Mario für den Hinweis, das war in der Tat ein wenig missverständlich ausgedrückt und bezog sich natürlich auf den Tagespreis, der im Schnitt 30 Euro beträgt, mal etwas höher, mal etwas niedriger liegt, je nachdem wie weit die zu befahrene Ski-Region reichen soll und ob man einen Tag, 6 oder 12 Tage am Stück kauft, was sich dann auch wieder auf den Tagespreis auswirkt. 30 Euro pro Woche wäre dann ja auch wirklich ein Traum ; )!

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