Manche Länder tragen sie einfach vor sich her, die Wohlfühlgarantie. Auch wenn viele thailändische Inseln sicher nicht mehr über Geheimtippniveau verfügen, so ist es doch mitnichten ein Grund, nicht dorthin zu fahren. Denn, lieber geneigter Leser, geneigte Leserin, in Paris, Amsterdam, Berlin und New York, waren wir da nicht auch alle schon das ein oder andere Mal? Und nicht nur einmal, sondern na …? Yepp! Natürlich fahren wir trotzdem wieder hin. Weil man eben weiß, welches die Dinge sind, die es wert sind, dort sein zu wollen.
Der unique Lifestyle. Oder dieses besondere Flair, das man in sich aufsaugen und nie wieder loslassen will. Eine unnachahmliche Atmosphäre. Häuser in Straßenzügen, an denen man hochschaut, wie man zuhause in der eigenen Stadt nicht mehr an ihnen hochschaut. Weil es wunderbar ist, Fäden wieder aufzunehmen, Erinnerungen zu verknüpfen. In manchen Ländern schätze ich entweder Kleinigkeiten davon oder alles in Summe. Absolutely f******g egal, ob irgendwelche ach so coolen Dudes irgendwas von „Kenn ich schon, war ich schon“ erzählen. Also: Magst du Thailand auch so gern wie ich? Perfekt. Dann mach doch mal einen Ausflug in den Ang Thong National Park, den wunderschönen Nationalpark im Golf von Thailand.
Dieser Nationalpark liegt westlich von Koh Samui und Koh Phangan und besteht aus insgesamt 42 kleinen Inseln, die fast komplett unbewohnt sind. Bis zu 400 Meter ragen die Kalksteininseln aus dem Wasser. Der erst im Jahr 1980 gegründete Nationalpark umfasst etwas mehr als 100 km², wovon nur 18 km² Landfläche sind. Diese 18 km² wunderschöne Natur, gepaart mit dem Meer, sind allerdings sehr pittoresk.
Die original Schauplätze vom Film The Beach mit Leonardo diCaprio
Ach ja, pittoresk: Der Ang Thong Marine Nationalpark gehörte zu den Drehorten des Aussteiger-Films von Trainspotting-Macher Danny Boyle The Beach, weshalb Ausflüge hierher seit einigen Jahren natürlich einen anderen Touch erhalten haben. (Mehr als 140 Mio. US-Dollar spielte der Blockbuster weltweit ein!) Der schöne DiCaprio spielt einen amerikanischen Studenten, der auf eine abenteuerliche Backpackerreise durch Thailand geht.
Seine Suche nach dem Paradies, einem einzigartigen, besonderen Strand, der nur über eine handgezeichnete Karte entdeckt werden kann, endet ja im Endeffekt alles andere als paradiesisch … Egal, die Idee zum Film stammt jedenfalls von einer Insel in genau diesem Nationalpark. Im Film fahren die Jungs und Mädels mit einem Boot auf eine der vielen Inseln dieses Gebiets. Die schwer begehbare Insel featured einen wunderschönen Salzwassersee.
Der Film wurde nicht hier gedreht, sondern auf Koh Phi Phi. Und der Lake Emerald, den du gleich mit mir sehen wirst, wurde mit Special Effects dazugeschummelt. Geschummelt oder nicht: Die traumhaft schöne Landschaft aus dem Film will ich natürlich auch mal anschauen.
Thailand. Mein Trip auf Leornado DiCaprios Spuren
Lass sich die blendend weißen Sandstrände und das azurblaue, glasklare Wasser wahrhaftig vor mir ausbreiten. Let’s go! The Beach, ich komme!
Wenn du eine Tour durch den Nationalpark Mu Ko Ang Thong (ich bin mit Safari Boat* gefahren) gebucht hast, wirst du mit dem Shuttlebus von deiner Unterkunft abgeholt. Der Transfer bringt dich zum Hafen und von dort geht es los! Ich starte von Bangrak auf Koh Samui mit dem Speedboat – eine Dreiviertelstunde lang heizen wir mit röhrendem Motor des Schnellbootes über den Golf von Thailand. Ein tolles Gefühl, nur Fliegen ist schöner!
Vorbei an den Riesenfelsen Monkey Island und James Bond Island
Wow: Schnorcheln im Flachwasserkorallenriff Koh Wao
Dann wird der Motor ausgestellt und nur ein paar Momente später stelle ich fasziniert fest, dass nicht Fliegen schöner ist, sondern die Welt unter Wasser hier im Nationalpark!
Ich schnorchele vor Koh Wao und bin begeistert von dem Korallenriff im Flachwasser. So angenehm flach, dass man es auch als Seltenschnorchler und bewiesener Tauchschisshase hier problemlos machen kann. Sogar ich will kaum aufhören und bin berauscht von der exotischen Natur, den Fischschwärmen, Korallen und Muscheln.
Weiter zum traumhaften Sandstrand nach Mae Koh
Nach dem Trocknen an Deck geht es weiter zur Insel Mae Koh. Hinter dem superschönen Sandstrand lockt eine steile Treppe im Felsen, deren Besteigung trotz Hitze wirklich empfehlenswert ist.
Belohnt wirst du mit einem sensationellen Blick vom Aussichtspunkt des Felsens aus auf den Mu Ko Ang Thong National Park – WAS für ein Panorama!
Wenn du dich umschaust, bietet dir regenwaldartige Vegetation einen herrlichen Einblick auf die dicht und satt und grün bewucherte Insel, die wie ein ganz eigener Kosmos der sie umgebenden Meereswelt trotzt.
Da ist sie: Die „blaue Lagune“
Auch neben dem Fakt, dass ich die „blaue Lagune“ in „grün“ umtaufen möchte, ist der Anblick dieses See an dieser Stelle mitten auf diesem steilen Felsen etwas ganz Besonderes. Sieht er nicht absolut unwirklich aus? Das Foto hat tatsächlich seine Originalfarben. Und ich freue mich mal wieder wie ein kleines Kind über die Wunder der Natur.
Der Emerald Lake ist ein 250 x 350 m großer See, der nach dem Streifen mit Leonardo DiCaprio und Tilda Swinton natürlich trotz seines relativ kleinen Ausmaßes zu einer ziemlich großen Berühmtheit wurde. Ich lerne, dass die grüne Farbe sowohl durch den Lichteinfall als auch den sandigen Seeboden zustande kommt.
So geht Chillaxing
Zur Inseltour gehört glücklicherweise nicht nur die Versorgung mit Augenfutter, sondern auch die für den Magen: Ich stärke mich auf Koh Paluay mit Thai Food und freue mich auf das nächste Highlight.
In der Bucht von Song Pee Nong ist es natürlich nicht einsam und menschenleer, klar. Diese Attraktion wollen sich natürlich viele anschauen. Aber das war ja vorher klar. Während ich noch ein bissen im unfassbar schönen klaren Wasser herumtapere, muss ich diese beiden Touristen ansprechen. Die beiden sind so cool, dass sie sich bereitwillig von mir fotografieren lassen.
Ich habe die Qual der Wahl zwischen einem genussvollen Sonnenbad am fantastischen Sandstrand oder einer Kajak-Tour. Ich entscheide mich fürs Sonnenbaden im Kajak, ganz klar!
Meditation geht auch auf dem Wasser, lerne ich
Auch auf der Rückfahrt geht’s vorbei an den irren Kalksteingebilden, hier zum Beispiel am Gorilla Rock – siehst du ihn oben sitzen? Sehr zum Träumen und Meditieren einladend, diese Felseninseln.
Fazit: Obwohl nicht menschenleer, ist diese Tages-Tour dennoch empfehlenswert. Vielleicht kannst du die thailändischen Schönheiten der Natur ebenso genießen wie ich. Die Menschen, die mit mir im Speedboat am Nachmittag zurück fuhren, hatten jedenfalls allesamt ein sehr sehr glückseliges Lächeln in ihren sonnengestreichelten Gesichtern …
* Die Tages-Tour lässt sich gut von Bangrak auf Koh Samui mit dem Schnellboot über Safari Boat buchen.
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Thailand. Mein Trip auf Leornado DiCaprios Spuren – für meinen Ausflug in den Mu Ko Ang Thong National Park in Thailand bedanke ich mich bei Thai Airways, beim TAT, dem Thailändisches Fremdenverkehrsamt und besonders bei Anne Heußner von Primo PR für die fachkundige Begleitung.
Text und Fotos: Sabine Neddermeyer