Überall ist es besser, wo ich nicht bin. Besonders, wenn ich aus dem Fenster schaue und den leichten Sprühregen sehe.
Da frage ich mich schon, was ich falsch mache, warum ich hier lebe und nicht woanders? Warum zum Beispiel lebe ich nicht am Achensee in Tirol?
Der Achensee, das tiroler Meer.
Der Achensee liegt auf gut 930 Metern, ist ca.10 Kilometer lang und 133 Meter tief. Er wird auch gerne das Tiroler Meer genannt. Mich hat er eher an den kleinen Bruder vom Gardasee erinnert. Drum herum liegen die Orte Pertisau, Maurach, Steinberg, Wiesing und Achenkirch. Die Skireise mit Kind an den Achensee ist ideal, denn das kleine Skigebiete für Anfänger und Familien sorgt für einen entspannten Familienurlaub in den Bergen. Im Sommer wird hier auch jede Menge Wassersport angeboten. Kleiner Tipp, falls man es mal nicht bis Italien schafft.
Schönes Hotel nicht weit vom See.
Ich starte meine kleine Rundreise in Pertisau im Hotel Rieser Aktiv & Spa Ressort. Das Hotel bietet keine Betreuung für Kinder aber genug Freiraum für alle. Die Zimmer sind groß und schön eingerichtet, im Untergeschoss gibt es einen Kinderspielraum und wer nach dem Skikurs noch genug Energie hat, der kann auf der hauseigenen Kegelbahn die Kegel abräumen. Sollte es mal nicht auf den Berg rauf gehen, kann man zur Abwechslung auch eine Kutschfahrt mit den hauseigenen Haflingern machen. Ich glaube langweilig wird es hier nie.
Einmal Wellness bitte.
Neben dem ganzen Angebot ist ein Highlight vom Hotel definitiv das Spa mit dem großen Innen- und Außenpool, verschiedenen Saunen und schönen Ruhezonen in die man sich zurückziehen kann. Mit den Eltern zusammen dürfen Kinder den vorderen Bereich der Sauna und den Pool benutzt, der hintere Bereich ist nur für Erwachsene reserviert.
Gewöhnungsbedürftig, das Steinöl
Am Abend gönne ich mir noch eine Rückenmassage mit dem berühmten Steinöl auf das hier alle schwören. Ich muss sagen, es ist etwas gewöhnungsbedürftig und böse Zungen behaupten es stinkt nach Diesel. Nun ja, ganz so hart würde ich es nicht sagen, aber danach gehe ich lieber ins Bett statt in die Sauna. Ich rieche halt etwas streng! Dafür fühle ich mich am nächsten Morgen aber wie neu geboren.
Langlauf für Anfänger
Pertisau, die Region der „Tiroler Langlaufspezialisten“, hier wurde der Grundstein für die professionelle Ausbildung von Langlaufskilehrern gelegt, und zwar in der Skischule Leithner. Hier bin ich also in guten Händen und stelle ich mich das erste Mal in meinem Leben auf Langlauf Ski. Vorab musste noch geklärt werden, ob ich klassisch laufen will oder skaten. Äh? Genau. Für alle Laien, beim Skaten gleiten die Ski nach rechts und nach links auseinander wie beim Schlittschuh laufen und beim klassischen Langlauf gleiten sie parallel. Alles klar? Egal. Wichtig für mich ist: Skaten ist sportlicher, schwieriger, anstrengender also nichts für mich als blutigen Anfänger.
Ich muss erst mal lernen, auf den dünnen Brettern zu stehen. Mein Skilehrer heißt Hans und nimmt mich mit auf die Übungsloipe. Heute Morgen ist auch der 3-Täler-Lauf, und bevor alle Cracks an mir vorbeizischen, übe ich den richtigen Druck auf die Ski auszuüben, damit sie nicht nach hinten wegrutschen, sondern ich nach vorne gleite. Ich stelle schnell fest, ich habe das Langlaufen kolossal unterschätzt. 1. Es ist gar nicht so einfach, wie es aussieht und 2. Das Bremsen ist die Kunst. Um zu stoppen, muss ich nämlich ein Bein aus der Spur nehmen und quer stellen. Und Zack, da haut’s mich hin.
So langsam bekomme ich ein Gefühl dafür und würde gerne weiterfahren, am besten gleich in ein Tal. Aber Hans meint, erst bremsen lernen. Recht hat er. Schade, das die Stunde schon vorbei ist, ich würde gerne mehr üben und in den richtigen Flow kommen. Wer besser laufen kann als ich, in Pertisau gibt es viele Loipen und vor allem die drei schönen Karwendeltäler Falzthurntal, Gerntal und Dristenau. Grüßt sie bitte von mir!
Peng! Das war der Startschuss. Schnell raus aus der Loipe und den Profis zusehen. Sie fahren irre dicht hintereinander und ich frage mich, was passiert, wenn der Vordermann stoppt oder zu langsam ist! Aber genau das ist die Kunst. Im richtigen Moment aus der Spur und überholen, den Vordermann müde machen und auf seine Chance warten. Danke Hans, Langlauf ist alles andere als langweilig!
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Fotos Britta Smyrak, Tourismus Achensee, Hotel Rieser
Danke an Daniela von Achensee Tourismus für die nette Betreuung, an Christoph Leithner für seine Langlaufbegeisterung und an Hans für seine Geduld sowie an die Familie Rieser für den sehr schönen Aufenthalt in ihrem Hotel.