Skifahren lernen am Achensee

Es gibt immer ein erstes Mal. Skifahren lernen am Achensee

Skifahren lernen am Achensee. Heute ist es so weit. Ich stelle mich zum ersten Mal in meinem Leben auf Ski und mische ich mich unauffällig unter die Anfänger im kleinen Familienskigebiet im Rofan. Zu viele Pisten und zu viele Profis um mich herum würden mich eh nur verunsichern. Daniela meine Skilehrerin zeigt mir als erstes wie man die Ski richtig trägt, damit ich nicht gleich wie ein Trottel daherkomme.

„Who is who am Berg“

Auf dem Weg zum Übungshang wird mir schnell klar, dass Daniela genau die Richtige ist, sie kennt nämlich den Fahrer der Pistenraupe und der Traum aller Männer wird war, ich darf bis zum Lift mitfahren. Cool!

Pistenraupe_DSC_9040

Skifahren lernen am Achensee. Es wird ernst.

Das war der angenehme Teil, jetzt muss ich auf die Bretter und ich komme mir vor wie ein Pinguin, der mit seinen Flügeln rudert, um nicht umzufallen und schiebe dabei die Ski abwechselnd nach vorne. Geduldig fährt Daniela vor mir den Hang hinunter und ich fahre immer schön hinterher. Anfangs natürlich im Pflug, Banausen sagen auch Pizza dazu und später dann parallel, im Volksmund gerne Pommes genannt. Wobei Hang hier schon ein großes Wort ist, es handelt sich eher um eine Ebene mit 3% Gefälle. „Locker in den Knien, der Bergski führt und ganz wichtig, nach vorne lehnen“, das sind die Anweisungen, denen ich mehr oder weniger elegant Folge leiste. Trotz Minihang bin ich voll konzentriert und das Gute ist, er endet in einer Mulde, ich fahre also nicht in Todesangst auf irgendeinen Abhang zu.

Anfangs finde ich es etwas komisch, als einzige Erwachsene mit all den Kids um mich herum, aber die sind mit sich beschäftigt und ich mit mir. Nach diversen Kurven, mit und ohne die Stöcke, Liften und Abfahren ist Daniela voll des Lobes. Ich sage nur „Naturtalent“.Nach der Mittagspause geht es weiter und wie gerufen kommt Andreas, mein Bergführer von gestern zufällig vorbeigefahren. Richtig familiär hier und wieder habe ich eine Mitfahrgelegenheit zum Lift. Herrlich, daran könnte ich mich gewöhnen.

Pistenscooter_DSC_9046

Jetzt fahre ich schon Slalom. Unglaublich. Das macht richtig Spaß und so langsam neigt sich der Kurs dem Ende zu. Ich überlege in meinem jugendlichen Leichtsinn kurz, die Piste zu wechseln, aber wie heißt es doch so schön, man soll das Training mit einem positiven Ergebnis beenden. Wir machen Schluss und ich bin für heute ganz zufrieden mit mir.

„AAAAAAAAAAAAAAAAhhhhhhhh!“

Ich merke, Daniela braucht heute noch einen Kick. Kein Problem, denn hier oben gibt es den Skyglider AIRROFAN. Der wird jetzt getestet. Schon erstaunlich, auf was man hier alles achten muss. Da wir über 1 Meter 30 und nicht schwanger sind, wagen wir es. Todesmutig hängen wir uns in sexy Outfit in diesen Glider, der die Form eines Adlers hat und lassen uns rückwärts den Berg hochziehen.

Safety_DSC_9058Airrofan_DSC_9055

800 Meter lang ist das Seil, an dem wir gen Tal „fliegen“ und dabei 200 Metern Höhenunterschied überwinden. Da wird mir ja schon ein bisschen komisch. Kleiner Tipp: Nicht runter schauen, sondern geradeaus. Hilft zumindest bei mir.  Und ab geht es mit 85 km/h! „AAAAAAAAAAAAAAAAhhhhhhhh!“ (Wir haben vorher abgemacht: „Schreien ist erlaubt!“)  Unten angekommen sind wir ein bisschen heiser und natürlich stolz wie Bolle. Hier das Beweisfoto, kurz vor der Landung.

Airrofan

Die perfekte Hütte

Jetzt habe wir uns Après Ski wirklich verdient und kehren ein in die schöne Erfurter Hütte. Da wir, Daniela und ich nun ein Team wie Pech und Schwefel sind, wird der Kaiserschmarren schwesterlich geteilt. Die Erfurter Hütte ist so, wie Hütten sein müssen. Leckeres Essen, freundliche Bedienung und eine super Sonnenterrasse mit Aussicht. Und das Beste ist, sie vermietet hier oben frisch renovierte Bettenlager und Zimmer! Die schaue ich mir doch gleich mal an. Vielleicht komme im Sommer für eine kleine Bergwanderung wieder, im Rofan gibt es nämlich jede Menge Klettersteige für verschiedene Schwierigkeitsgrade und ich wollte schon immer auf einer Hütte übernachten.

Die Sonne geht langsam unter, die letzte Gondel ruft und wir fahren runter. Muskelkater habe ich bis jetzt nicht. Mal sehen ob noch was kommt. Danke Daniela für deinen super Ski-Kurs und das Skyglider Abenteuer. Ich bin jetzt müde und schlendere von der Talstation in mein schönes Appartment nach Maurach.

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Text und Fotos: Britta Smyrak

Danke an Daniela für deine Geduld, das Fliegen und überhaupt und danke an Achensee Tourismus und an Sport Wörndle für ihre Unterstützung.