Mit dem Wohnmobil nach Kroatien. Checkliste, Tipps und Campingplätze.

Mit dem Wohnmobil nach Kroatien

Mit dem Wohnmobil nach Kroatien, wir haben es getan. Und weil man hinterher immer schlauer ist, hier ein paar hilfreiche Tipps für eine Rundreise durch Kroatien.

Bist du ein Campertyp? Checkliste für Anfänger.

Bei unserer Rundreise durch Neuseeland haben wir für eine Woche das Leben im Camper ausprobiert und es hat großartig funktioniert, sogar bei schlechtem Wetter. Ich glaube, ohne diesen Test wäre ich nicht drei Wochen mit dem Wohnmobil nach Kroatien gefahren.

Mit dem Wohnmobil nach Kroatien

Pfeifst du auf Privatsphäre?

Es ist schon eine Umstellung, auf so engem Raum zusammenzuleben. Du hast einfach keine Rückzugsmöglichkeit. Wer Kinder dabei hat und seine Ruhe haben möchte, für den wird ein Regentag schnell zur Zerreißprobe. Es ist ratsam sich vorzubereiten und eventuell Spiele auch für drinnen mitzunehmen, Hörspiele auf das Handy oder iPad zu laden und die Kopfhörer nicht zu vergessen. Damit bist du bestens gewappnet gegen die Langeweile, falls sie kommt.

Räumst du gerne auf?

Wenig Platz verlangt Rücksichtnahme und dazu gehört eine gewisse Ordnung im Camper, sonst bist du schnell genervt, weil immer irgendetwas herum liegt oder du nie den zweiten Socken findest. Wenn du nach drei Tagen nicht im totalen Chaos enden möchtest, dann musst du aufräumen, egal ob du willst oder nicht.

Liebst du es zu kochen?

Diese Frage ist für einige wahrscheinlich nicht so relevant, für mich schon, denn ich koche überhaupt nicht gerne! Klar kannst du täglich essen gehen, aber wenn man schon eine Küche an Board hat, dann sollte man die auch nutzen. Und völlig unabhängig von den Kosten, das Kochen gehört für mich irgendwie zum Vanlife dazu. Ich habe also jeden Tag gegoogelt, was wir kochen können und mich sogar am Brotbacken in der Pfanne ausprobiert. Wenn mir nichts mehr eingefallen ist, sind wir essen gegangen. Den Abwasch sofort danach zu machen ist auch sehr sinnvoll, weil sonst die Essensreste ankleben und die Fliegen kommen.

Möchtest du im Urlaub Geld sparen?

Wenn du stolzer Besitzer eines Campers bist, dann sparst du auf jeden Fall Geld, vor allem, wenn du mit der Familie reist. Allen anderen muss ich leider sagen, die Kosten in der Hochsaison für eine Reise mit dem Wohnmobil nach Kroatien sind ganz ordentlich: Campermiete + Platzmiete + Spritkosten + Mautgebühren + Fährtickets.

Allerdings schwanken die Platzgebühren enorm, je nach Saison und Lage. Ein Platz am Meer kann zwischen 50 und 70 Euro kosten, je nachdem auf welchem Platz du stehst und mit wie vielen Personen du unterwegs bist. Ein Platz im Inland hingegen kostet vielleicht nur noch 20 Euro. Die Mautgebühren in Kroatien fand ich recht hoch, im Schnitt war es ein Euro pro 10 Kilometer.

Um es kurz zu machen, die Kosten sind vergleichbar mit einem Urlaub in einem Mittelklassehotel inkl. Frühstück in Europa.

Teilst du Bad und Toilette gerne mit anderen?

Auf einem Campingplatz bist du nie alleine. Ganz im Gegenteil, manchmal du hörst die Gespräche deiner Nachbarn, ob du willst oder nicht. Außerdem teilst du Bad, die Toilette und das Spülbecken mit anderen.

Bist du gerne viel draußen?

Von morgens bis abends draußen sein, ich finde das großartig. Aber denk dran, das Wetter kann sich schnell ändern. Darum ist es enorm wichtig, dass du die richtigen Klamotten dabei hast: regendicht, winddicht und den dicken Pullover nicht vergessen.

Nichts ist schlimmer als Nässe und Kälte! Zum Glück hat ein Camper eine Standheizung, da ist es weniger dramatisch als im Zelt. Trotzdem geht nichts über ein paar warme Socken wenn die Füße kalt sind.

Wenn du alle Fragen mit gutem Gewissen mit Ja beantworten kannst, dann würde ich sagen, du solltest es versuchen.

Wildcampen in Europa? Leider nur im Norden erlaubt.

Mit einem VW Camper durch Europa fahren, überall stehen bleiben und übernachten, wo man möchte, die Idee klingt verlockend, aber dafür komme ich leider 20 Jahre zu spät. Bis auf wenige Ausnahmen in Norwegen, Schweden und Finnland ist das Wildcampen für mehrere Tage in Europa verboten. Anders sieht es aus, wenn du nur eine Nacht an einem Ort bleibst.

Auf unserer Rundreise mit dem Wohnmobil nach Kroatien haben wir zweimal wild übernachtet, was ich sehr schön fand. Unsere Route führte durch Deutschland, Österreich, Slowenien und Kroatien. Diese Länder haben ganz unterschiedliche Regeln, wenn es darum geht nur für eine Nacht zu bleiben. die ich mir schlauerweise erst nach der Reise genauer angeschaut habe.

Mit dem Wohnmobil nach Kroatien

Wildcampen in Deutschland

Generell gilt, für eine Nacht kannst du in Deutschland auf dem Parkplatz einer Raststätte oder auf einem staatlichen Parkplatz sicher stehen. Allerdings wirklich nur zum Schlafen.  Die Toleranz liegt bei ungefähr 10 Stunden. Willst du mehr als eine Nacht bleiben, dann geht das nur auf Privatgrund, du kannst also den Bauern oder wer auch immer der Besitzer ist fragen. Darüber hinaus regelt es jedes Bundesland ein bisschen anders, wenn du irgendwo länger stehen möchtest.

Wildcampen in Österreich

Ob du mit einer geplanten Übernachtung in der Natur in Österreich das Gesetz brichst, hängt vom jeweiligen Bundesland ab. Relativ streng sind die Gesetze in Tirol, Niederösterreich, Kärnten und dem Burgenland. Oberösterreich, Salzburg, die Steiermark und der Vorarlberg sehen es etwas lockerer. Auf dem Hin- und auf dem Rückweg haben wir in Kärnten übernachtet. Allerdings kam ich erst am späten Nachmittag an und wir sind morgens wieder weiter gefahren. Trotzdem würde ich sagen, wir hatten einfach Glück, denn in Kärnten drohen hohe Geldstrafen von bis über 3000 Euro. (Zum Glück wusste ich das vorher nicht, sonst hätte ich es wohl nicht getan)

Wildcampen in Slowenien, Kroatien und auf dem Balkan

Das Wildcampen ist in Slowenien, Kroatien, Serbien, Bosnien, Mazedonien, Montenegro und in Albanien verboten. Falls du doch eine Nacht irgendwo übernachten möchtest, dann such dir einen Platz außerhalb von touristischen Orten. In Kroatien wird wildcampen besonders an der Küste nicht geduldet und es kann zu hohen Strafen kommen. Ich habe es nicht riskiert.

Muss ich in der Hochsaison die Campingplätze vorab reservieren?

Ich habe einen schulpflichtigen Teenager, also mussten wir in der Hochsaison fahren und ich habe lange mit mir gehadert, ob ich alle Campingplätze vorab reservieren soll oder nicht.

Ich habe mich gegen eine Planung entschieden, denn wenn schon das Wildcampen nicht geht, dann wollte ich wenigstens bei der Planung frei sein. Diese Entscheidung war goldrichtig. So konnten wir länger bleiben, wenn es uns gefiel oder die Route spontan ändern.

Einziger Nachteil, wir mussten uns immer wieder einen neuen Platz suchen und mit dem Risiko leben, dass er voll ist, wenn wir ankommen. Ich hatte mein Smartphone dabei und habe mein Datenvolumen voll ausgereizt.

In der Hochsaison nehmen die Plätze keine spontanen Reservierungen an. Es gilt: First come first serve, also früh losfahren und erster sein. Kleine Campingplätze machen einiges möglich, aber wenn sie voll sind, sind sie voll.

Vorteil in Kroatien, die Auswahl der Plätze ist riesig. Irgendetwas findet sich, vielleicht nicht immer der 1 A Platz direkt am Meer, aber manchmal ist die zweite Reihe auch ganz hübsch.

Mit dem Wohnmobil nach Kroatien

Mit dem Wohnmobil nach Kroatien, das solltest du dabei haben:

  • Lichterkette: Eine Lichterkette ist nicht nur hübsch, sie sorgt auch dafür, dass du abends nicht ganz im Dunklen sitzt. Kerzen tun es auch, sind aber windempfindlich. Besser funktionieren Windlichter (einfach die Kerze ins Glas stellen)
  • Schlafsack: Mit Schlafsack, Kopfkissen und Bettlaken, bist du bestens für die Nacht ausgestattet.
  • Biotoilette: Es gibt 1000 Gründe, warum man nicht mehr wildcampen darf und einer davon ist sicherlich die nicht vorhandene Toilette. Weiße Taschentücher hinter jedem Baum im Wald erzählen die Geschichte. Das stört mich auch. Darum plädiere ich für eine Biotoilette an Bord und für diese gibt es mittlerweile Bioreinigungsprodukte.
  • Toilettenpapier
  • Handtücher: Ich stehe total auf die schnell trocknenden und besonders leichten Sporthandtücher.
  • Badeschuhe: Für Kroatien auf jeden Fall mitnehmen, denn 90 % der Strände sind steinig und es gibt viele Seeigel. Sehen doof aus, sind aber nützlich.
  • Kartenspiel: Perfekt zum Zeitvertreib. Ich habe die Passiance wiederentdeckt.
  • Feuerzeug für den Gaskocher oder die Kerzen oder oder oder.
  • Kühlschrank: Ganz ehrlich, ohne eine Kühlbox oder Ähnliches geht es gar nicht. Dir schmilzt alles weg oder fängt schnell an zu gammeln.
  • Campingstühle und Tisch: Am Anfang denkt man vielleicht, das ist mir zu spießig, aber ich wette mit dir, nach ein paar Tagen ist es einfach nur bequem.
  • Kochgeschirr: Am besten bruchfest und aus Plastik oder Metall, Teller, Tassen, Töpfe, Pfannen, Besteck und eine Tasche oder Box in der du das schmutzige Geschirr sammelst.
  • Spülmittel, Lappen und Geschirrhandtuch
  • Taschenmesser: immer gut und für alles, vor allem mit integriertem Dosenöffner, Korkenzieher und Schere. Ich liebe diese Dinger!
  • Hängematte: Unbedingt eine Hängematte mitnehmen! Wir haben immer neidisch geguckt, wenn die Leute lässig zwischen den Bäumen in ihren Hängematten gechillt haben. Einmal haben wir uns eine ausgeliehen, göttlich!
  • Fahrrad: Wenn der Camper einen Fahrradträger hat, dann sind Fahrräder nicht verkehrt. Du bist vor Ort mobiler und musst nicht jedes Mal mit dem Camper losfahren.

Mit dem Wohnmobil nach Kroatien, unsere Campingplätze:

Wir wollten in Kroatien am liebsten auf kleine Campingplätze gehen. Die großen Plätze bieten zwar viel und sind meist sehr gut bewertet, aber ich mag es nicht, auf diesen Parzellen in Reih und Glied zu stehen. Unterwegs sind wir bei unseren Recherchen für den nächsten Campingplatz oft bei den ok-mini-camps fündig geworden.

  • Unser erster Campinglatz hieß „Mon Paradis“ und lag in Istrien, gleich unterhalb von Rovinj. Er war im Prinzip ganz hübsch, aber die Bucht war mit Booten zugeparkt und die Animation schallte in der Nacht über das Wasser. Der Platz liegt direkt am schmalen Strand, es gibt einen kleinen Spielplatz und es war relativ eng. Vielleicht in der Nebensaison schöner.
  • Direkt hinter Mon Paradis liegt der Campingplatz Val Vidal Camping. Ich glaube, beim nächsten Mal würde ich eher diesen Platz wählen. Die Atmosphäre dort war sehr entspannt.
  • Auf Krk waren wir auf dem Naturcampingplatz Agriturismo-Camp Marušina Olive Hills. Der Platz liegt am Berg und die Stellplätze verteilen sich terrassenförmig unter Olivenbäumen. Sehr schön, allerdings muss man zum Meer ein Stück laufen.
  • Im Nationalpark Plitvicer Seen waren wir im Kamp Korana. Ein großer schöner Platz mit Wiesen, Hügeln und Bäumen, auf dem man sich hinstellen konnte, wo man wollte.
  • Den besten Campingplatz direkt am Meer, das Camp Mala Milna haben wir auf der Insel Hvar entdeckt. Ich wollte nicht mehr weg.
  • Für den Stadtbesuch in Zadar waren wir auf dem Autocamp Kero. Ich glaube in der Gegend einer der besseren kleinen Plätze.
  • Im Velebit Gebirge waren wir auf dem Kamp Velebit. Ein echtes Highlight.

Und noch ein Tipp: Versuch antizyklisch zu reisen, damit meine ich, wenn alles am Wochenende zum Meer oder auf die Insel will, dann fahr besser in der Woche. Du stehst sonst geren und lange im Stau. Auf Hvar haben wir von 11 Uhr bis 17 Uhr auf die Fähre gewartet. Das war nicht so toll.

10 gute Gründe warum ich meinen Camper bei roadsurfer gemietet habe:

Bei meiner Recherche nach dem passenden Camper für meine Reise mit dem Wohnmobil nach Kroatien bin ich bei roadsurfer gelandet:

  1. Ich möchte kein riesiges Wohnmobil haben, sondern einen wendigen, flotten VW-Bus.
  2. Wir haben einen Hund dabei und roadsurfer hat den DOG SUITE-T6 Ocean mit 150 PS Diesel DSG Automatik im Angebot
  3. Der Bus ist keine 2 Meter hoch – das heißt, ich zahle an Mautstationen nicht mehr als mit einem Kleinwagen!
  4. Alle Kilometer der Reise sind inklusive
  5. Ein zweiter Fahrer ist inklusive
  6. Bei längerer Buchung gibt es einen Rabatt.
  7. Die Busse sind in einem Top Zustand und sehen cool aus.
  8. Die Campingbusse von roadsurfer fährt klimaneutral und unterstützt mit einem Klimaausgleich ein soziales Umweltprojekt in Brasilien.
  9. Die komplette Campingausstattung ist schon an Bord und Extras können einfach dazu gemietet werden.
  10. Die roadsurfer VW-Camper kannst du an 11 Standorten in Deutschland mieten unter anderem in Berlin.

Text und Fotos Britta Smyrak

Mit dem Wohnmobil nach Kroatien. Diese Reise wurde unterstützt von roadsurfer.

5 Kommentare

  • Angela sagt:

    Liebe Britta,

    ich war ja schon ganz gespannt auf deine Camping-Erfahrungen. Ich stelle mir Kroatien im Hochsommer ja schrecklich voll vor, aber scheinbar ging es ja. Ich denke, wir werden auch mal in diese Richtung steuern. Die Campermiete entfällt für uns ja 🙂

    Liebe Grüße
    Angela

  • Paul sagt:

    Hallo Britta,

    toller Bericht. Ich habe bisher die Wohnmobile über Paul Camper gemietet. Aber ich werde mal Roadsurfer nach Deinem 10 Punkte Plan ausprobieren. Der Anbieter war mir bisher noch nicht bekannt.

    lg

    • Hi Paul,
      ich hatte anfangs auch mit Paul Camper geliebäugelt. Fand aber die fast neuen Camper bei Roadsurfer cooler und der Preis war auch völlig okay. Bin gespannt, wie du dich entscheidest
      Liebe Grüße Britta

  • Thorsten sagt:

    Wir als erfahrene Camper von Hachinger-Camper (https://hachinger-camper.de/) finden Ihren Beitrag „MIT DEM WOHNMOBIL NACH KROATIEN: MEIN ERFAHRUNGSBERICHT“ sehr interessant. Wir haben ihn gerne als Orientierungshilfe für unsere Kunden empfohlen, die mit dem Wohnmobil nach Kroatien reisen möchten. Solche Beiträge sind sehr hilfreich für Menschen, die weniger Erfahrung mit dem Reisen im Wohnmobil haben. Sie bieten wertvolle Informationen und unterstützen Camper dabei, ihre Reisen besser zu planen und zu genießen. Wir werden diesen Beitrag weiterhin an unsere Kunden weiterempfehlen. Vielen Dank, und weiter so! Thorsten

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