Die Sehenswürdigkeiten in Stralsund mit Kind entdecken, heute ist es endlich soweit. Bisher kannte ich Stralsund nur vom Vorbeifahren auf dem Weg nach Rügen. Und wenn wir zurückfuhren dachte ich jedes Mal: „Wir müssten mal nach Stralsund fahren.“ Das wird jetzt geändert!
Sehenswürdigkeiten in Stralsund. Mein Favorit das Ozeaneum
Bei einem Kurzurlaub in Stralsund darfst du das Ozeaneum auf keinen Fall verpassen. Danach wirst du den Hering mit anderen Augen sehen. Versprochen! Wir haben fast einen ganzen Tag dort verbracht.
Was ich allerdings völlig unterschätzt habe, ist der Andrang. Mit uns wollen noch mindestens 100 weiter Leute ins Museum. Entsprechend lang ist die Schlange vor dem Eingang.
Darum mein Tipp: Besorg dir ein Online Ticket! Damit kannst du ganz einfach an der Schlange vorbei gehen und bist in null komma nichts drin.
Von der Vielfalt des Lebens bis zu den Riesen der Meere
Das Ozeaneum sieht nicht nur von außen klasse aus, die vier zusammenhängenden Gebäude haben auch innen einiges zu bieten. Insgesamt 7 Ausstellungen verteilen sich zur Zeit über die drei Stockwerke und nicht zu vergessen, die Humboldt Pinguine auf dem Dach. Im Ozeaneum werden die nördlichen Meere gezeigt, im Gegensatz zu dem Tropen- und Mittelmeeraquarium, das sich im Meeresmuseum befindet, ebenfalls in Stralsund. Im Foyer führt links die Rolltreppe hoch zum Anfang des Rundgangs. Über uns hängt ein langes Fischskelett und wir kommen an einer Vitrine mit einem riesigen Walherz vorbei. Meine Tochter ist schwer beeindruckt.
Im dritten Stock angekommen folgen wir der roten Linie auf dem Fußboden. Sie führt uns in Schlangenlinien an den Vitrinen vorbei und von Raum zu Raum. Idiotensicher und „Verlaufen“ unmöglich. Spannend finde ich die Reliefkarte, statt der Höhenzüge an Land zeigt sie die Meerestiefen und man bekommt einen guten Eindruck, wie tief es im Meer hinunter geht. Dagegen sind die Alpen eine Hügelkette.
Wir durchqueren die Ausstellungen „Weltmeere. Vielfalt des Lebens im Meer.“ und „Ostsee – Das Meer in unserer Mitte“. Die ausgestopften Tiere sehen richtig lebendig aus und man möchte sie am liebsten anfassen. Beeindruckt sind wir auch vom Tunnelaquarium. Es ist der Insel Helgoland gewidmet, der einzigen Felseninsel Deutschlands.
Um uns herum nur Wasser und Fische. Toll.
Im größten Becken des Ozeaneums „Offener Atlantik“ schwimmt Niki an uns vorbei. Eine Sandtigerhai Dame, die eher in die Höhe statt in die Länge gewachsen ist. Man munkelt das Aquarium, in dem sie früher gelebt hat, war zu klein für sie, daher die gedrungene Figur. Hier scheint sie sich aber in 2,6 Mio. Liter Wasser ganz wohl zu fühlen. Die Acrylglascheiben, die diese Menge Wasser halten, sind mehr als 30 cm dick. Das Schwarmfischbecken geht über zwei Ebenen und man hat das Gefühl bis zum Meeresgrund hinunter gehen zu können. Ich könnte Stunden hier sitzen und einfach nur zuschauen.
Die einzelnen Aquarien sind sehr detailreich und liebevoll gestaltet und sehen noch viel, viel besser aus, als auf den Fotos. Es ist so faszinierend diesen Unterwasserbewohnern zuzusehen. Fische die aussehen wie Seegras, eine Garnele, die auf drei Beinen balanciert, das Petermännchen, größer als ich dachte und ein Seehase, ein Fisch, der sich mit seinen Vorderflossen am Stein festsaugen kann. Ich stelle fest, das Meer ist für mich eine komplett fremde Welt und ein Besuch im Ozeaneum ein perfekter Ausflug an die Ostsee.
Wir kommen aus dem Staunen gar nicht raus und müssen eine Essenspause im netten Museumsrestaurant einlegen. Danach geht es natürlich zu den Pinguinen auf das Dach und im Anschluss in den Kinderbereich gleich nebenan. Hier können Kinder in einer bunten Fantasiewelt spielen und weiterforschen.
Mit Greenpeace für den Tierschutz
Gemeinsam mit Greenpeace wurde die Ausstellung „Riesen der Meere“ in der 20 Meter hohen Halle umgesetzt. Hier werden Walmodelle im Maßstab 1:1 gezeigt. Das größte ist die Nachbildung eines Blauwals mit einer Länge von 26 Metern. Wenn du unten in der Halle sitzt und nach oben schaust, bekommst du eine ungefähre Ahnung davon, was das für beeindruckende und majestätische Geschöpfe sind. Ich glaube aus dem Ozeaneum geht niemand raus, ohne tief berührt zu sein.
Update: Das Aquarium wurde komplett umgestaltet.
Du findest dort jetzt ein fast 11 Meter langes Schiffswrack. Dieses bietet verschiedenen Aquarienbewohnern wie Goldmaids, Doraden und Wolfsbarschen einen Lebensraum. Das Wrack selbst ist der verkleinerte Nachbau eines 1909 gesunkenen Frachtschiffs.
Informationen für das Ozeaneum:
- Seit seiner Eröffnung bricht das Ozeaneum Besucherrekorde und das zu Recht. Ich habe den Fehler gemacht und nur für zwei Stunden einen Parkschein gezogen. Wir waren locker 3 1/2 Stunden drinnen und ich gebe zu, wir wären noch länger geblieben. Ich musste meiner Tochter hoch und heilig versprechen, dass wir wiederkommen.
- Das Ozeaneum ist täglich geöffnet ab 9.30 Uhr. Am besten planst du einen halben Tag ein, denn was ich noch gar nicht verraten habe, es gibt auch jede Menge Multimedia Vorführungen, die man nicht verpassen sollte. Wir haben z.B. eine simulierte Tauchfahrt gemacht, ganz weit runter.
- Um lange Warteschlangen zu vermeiden empfehle ich dir, kauf dein Ticket online hier:
- Es lohnt sich auf jeden Fall, vorher auf der Website zu schauen, denn das Ozeaneum hat viele aktuelle und wechselnde Veranstaltungen, die ich hier alle gar nicht aufzählen kann.
- Adresse: Ozeaneum Stralsund, Hafenstraße 11, 18439 Stralsund, Tel.: 03831 2650610
Du bist wie ich ein großer Aquarienfreund? In Lausanne in der Schweiz hat ganz frisch das Aquatis eröffnet. den aktuellen Artikel dazu findest du hier.
Der alte Hafenspeicher in Stralsund, ein schöner Platz zum Schlafen
Für unseren Kurzurlaub in Stralsund habe ich ein wirklich nettes Hotel entdeckt, den Hafenspeicher. Wie der Name vermuten lässt, steht es direkt am Hafen. Carl August Beug ließ 1874 den Hafenspeicher, als erstes Steingebäude auf den in den 1860er Jahren aufgeschütteten Hafeninseln bauen.
Anfangs diente er als Getreidespeicher und Eisenlager. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Speicher von den sowjetischen Truppen beschlagnahmt und 2000 brannte er aus.
Das war’s dann, dachten alle, bis der Architekte Joachim Geiling das Gebäude wieder zum Leben erweckte. 2006 begann der Wiederaufbau und seit 2009 ist es ein kleines, schmuckes Hotel in bester Lage, um die Sehenswürdigkeiten in Stralsund zu entdecken.
Unser Zimmer liegt im zweiten Stock und hat den Namen Sundblick. Ich liebe es, am nächsten Morgen aus dem Fenster zu schauen und das Wasser zu sehen.
Im Hafenspeicher haben alle Zimmer, Suiten und Maisonetten den Blick auf das Wasser, sind individuell eingerichtet und haben verschiedene Größen.
Von außen recht schlicht finden sich im gesamten Gebäude rotes Mauerwerk, sandgestrahlte Holzbalken, weiße Wände und Decken und Stahl. Klar und schnörkellos. Besonders das gewaltige Treppenhaus hätte ich so nicht erwartet.
Für Kinder gibt es im ersten Stock eine kleine Spielecke und die Familienzimmern bieten jede Menge Platz. Auf Wunsch wird ein Kinderbett in bereitgestellt.
Gemütlicher Platz zum Essen
Zum Hotel gehört ein kleines Restaurant, wo wir abends eine Kleinigkeit essen. Dann gibt es noch die obligatorische Gute Nacht Geschichte, passend zur See. Am nächsten Morgen stürmen wir das Buffet und alleine die Brötchen sind eine Reise wert. Ungelogen, es sind die mit Abstand besten Brötchen der Ostsee und sie kommen frisch vom Bäcker Krämer.
Noch mehr Sehenswürdigkeiten in Stralsund:
Als wir am nächsten Tag nach Hause fahren, sehe ich im Vorbeifahren am Stadtteich Tretboote, die wie Schwäne aussehen und die dicke Stadtmauer, hinter der sich die Altstadt versteckt, die seit 2002 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, und Plakate vom Meeresmuseum. Ich stelle fest, es gibt noch viel mehr Sehenswürdigkeiten in Stralsund. Zum Glück kenne ich ja ein nettes Hotel direkt am Hafen.
Nur Stralsund reicht dir nicht, du möchtest noch ein paar Tage an der Ostsee verbringen? Dann schau dir diese hübschen Unterkünfte an. Ich habe sie getestet.
Fotos: Uli Kunz, JM Schlorke, Britta Smyrak.
Danke an das Ozeaneum, sicher eine der besten Sehenswürdigkeiten in Stralsund.