Was mir sofort auffällt, als wir das Hotel de Rome betreten, es ist überraschend schlicht. In der Mitte der Lobby steht ein großer Tisch mit Vasen und Blumen in verschiedenen Rottönen, in den Ecken gigantische schwarze Sofas, die die Gäste förmlich schrumpfen lassen. Das war es. Statt überflüssiger Deko schlichte Eleganz in einem historischen Gebäude.
Willkommen
Beim Empfang wird für Lilia ein Treppchen geholt, damit sie selber einchecken kann, sozusagen auf Augenhöhe mit der Rezeption. Bei der Gelegenheit wird sie gleich zum Cocktailmixen eingeladen und wir haben eine Verabredung um 18.30 an der Bar. So beginnt ein Luxusurlaub mit Kind in Berlin richtig! Die Alternative für kleinere Kinder wäre Kuchen backen in der Küche gewesen und wenn möglich eine Schatzsuche in einer historischen Suite. Heute sind leider alle Suiten belegt und wir bekommen den Schatz, einen Goldbarren gefüllt mit drei Pralinen, ohne Suche. Goldbarren passt gut, denn das Hotel de Rome ist in einer ehemaligen Bank untergebracht.
Luxusurlaub mit Kind in Berlin
Unser Zimmer ist im ersten Stock, die Nr.133. Auf unserem Weg entdecken wir verschiedene Mosaiken und kommen an holzvertäfelten, großen Türen vorbei, hinter denen sich die historischen Suiten verbergen. Früher waren dies die Zimmer der Bankdirektoren. Unsere Tür im 1. Stock ist dagegen eher klein, der Griff soll an einen Tresor erinnern.
Wir haben eine Junior Suite. Im Hotel de Rome gibt es noch Classic Bedrooms, Deluxe Zimmer und Suiten, wie zum Beispiel die Humboldt Suite oder die Gutmansuite. Sehr schön soll auch die Terrassensuite sein mit eigener Terrasse.
„Mama, die sind soo lecker!“
Moment, da waren doch eben noch drei Pfannkuchen! Die Betonung liegt auf waren, denn der Erste ist so schnell weg, ich fasse es nicht. Schwups, das war der Zweite, ich habe keine Chance.
Weil Lilia um 18:30 verabredet ist, beeilen wir uns und gehen noch schnell in den Pool. Mit einer länge von 20 Metern ist es der längste Hotelpool in Berlin und das auf persönlichen Wunsch des Besitzers, Sir Rocco. Er braucht einen ordentlichen Pool, in dem er seine Bahnen ziehen kann, wenn er selber zu Gast ist in Berlin. Recht hat er. Die offizielle Familienzeit ist von 10 Uhr bis 11 Uhr, dann auch mit Spielzeug. Aber eigentlich dürfen Kinder jederzeit in den Pool. Die Öffnungszeit ist von 6 Uhr 30 bis 22 Uhr, wir hüpfen rein.
Neben dem Pool gibt es im Spa Bereich noch einen Fitnessraum, Sauna, Kosmetik und die Maniküre im ehemaligen Tresorraum. Man müsste einfach mehr Zeit haben für so ein Hotel.
Shake it Baby.
Nach einer Stunde schwimmen, planschen, tauchen, und reinspringen (hat keiner gesehen), müssen wir uns sputen, weil der Barkeeper schon auf uns wartet. Moritz nimmt Lilia gleich mit hinter die Bar. Sie wählt ihre Zutaten aus und dann geht es los. Das Eis wird gecrusht, der Shaker geschwenkt, der Geschmackstest gemacht und am Ende das ganz mit Beeren dekoriert. Sieht gut aus und schmeckt auch so.
Auf geht es zum Abendessen.
Von der schönen Bar geht es direkt ins Restaurant. Auch hier ein rund um Service für das Kind: Kindermenü, Malbuch, Stifte. Lilia ist beschäftigt und ich kann in Ruhe meinen Weißwein trinken und die Atmosphäre genießen. Bis das Essen kommt, gibt es Gemüsesticks zum Knabbern und Brot mit Olivenöl. Ab und zu wandert so ein Karottenstick sogar in Lilias Mund. Toll, mein Kind isst Gemüse. Da ist es fast schon schade, dass das Essen so schnell kommt.
Sehr lecker, Spargel zur Spargelzeit, da kann man nicht viel verkehrt machen. Und zur Krönung selbstgemachtes Vanilleeis zum Nachtisch. Wer kann da schon Nein sagen? So, das war es jetzt. Irrtum, denn die Bedienung kommt mit einem Tablett voller Köstlichkeiten aus Schokolade zu uns und da Lilia sich wie immer nicht entscheiden kann (ich glaube das ist Taktik) darf sie sich zwei nehmen. Sie schaut mich seelig an: „Mama, das ist das beste Hotel in dem ich je war!“ wohl war. Und jetzt ab ins Bett.
Das Tag fängt gut an
Am Morgen gibt es ein sehr gutes Buffet mit viel Obst, leckerem Brot und einfach allem, was das Herz begehrt. Bei schönem Wetter könnte man auch draußen im Innenhof sitzen. Aber leider ist es heute etwas kühl und wir bleiben drin.
Das Wetter sabotiert auch unseren Plan, die Dachterrasse zu testen. Zum Hinsetzten ist es leider zu kalt, aber den Ausblick genießen wir trotzdem und träumen davon, wie schön es jetzt wäre bei 25 statt 15 Grad.
Die Aussicht ist fantastisch. Das Hotel de Rome liegt mitten in Berlin, direkt am Bebelplatz, mit Blick auf die Humboldt-Universität, die Oper, den deutschen Dom und den Fernsehturm am Alexander Platz. Und eines Tages wird auch die Oper fertig und alle Kräne verschwunden sein.
Der Mann vom Himmel
Die Rocco forte Hotels sind nicht von der Stange, jedes Haus ist anders, hat seine eigene Geschichte. Im ehemaligen Gebäude der Dresdner Bank wird versucht, Altes zu bewahren und es gleichzeitig mit zeitgenössischem Design stilvoll zu kombinieren.
Mit 146 Zimmern, davon 37 Suiten ist es eher klein, fast schon ein Boutique Hotel und besticht durch seinen persönlichen Service. Alleine vier Concierge sorgen dafür, dass alle Wünsche erfüllt werden. Individuelle Programme je nach Alter und Interesse der Kinder sorgen für Abwechslung und auch an die Teenager ist gedacht, mit Graffitikursen und Yoga. Wer sich ein bisschen Hotel de Rome mit nach Hause nehmen möchte, in dem Film „Keinohrhasen“ kracht Till Schweiger spektakulär durch die Glasdecke des Ballsaals. Ich glaube hier ist nichts unmöglich.
Was gibt es noch in Berlin?
Wer ein bisschen mehr Zeit hat und ein ganz anderes Berlin kennenlernen möchte, dem lege ich einen kulinarischen Stadtspaziergang z. B. durch Kreuzberg ans Herz.
Adresse:
Hotel de Rome
Behrenstraße 37
10117 Berlin
Tel.: 030 4606090
www.hotelderome.de
Fotos: Britta Smyrak
Danke an Frau Arikan und das Management vom Hotel de Rome, die meinen Aufenthalt möglich gemacht haben.
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