Vinschger Höhenweg: 100 Kilometer in 5 Etappen – diese Zahlen klingen nach einer machbaren Herausforderung. Doch richtig begreifen, was es bedeutet, jeden Tag 20 Kilometer mit etlichen Höhenmetern zu wandern, konnte ich erst, als ich tatsächlich unterwegs war.
Der Vinschger Höhenweg ist meine erste Weitwanderung mit meinem Hund. Bisher war ich meist von Gipfel zu Gipfel unterwegs, und meine längste Tour dauerte vier Tage am Stück in den Dolomiten. Diese neue Erfahrung ist also ein echter Schritt über meine bisherigen Wandergewohnheiten hinaus.
Vinschger Höhenweg Etappe 1: von Reschen am See nach Planeil
Es ist Anfang September, die ideale Zeit zum Wandern. Für den Vinschger Höhenweg wird die Saison von April bis Oktober empfohlen. Wir starten gegen 9:30 Uhr vom Hotel Zum Mohren in Reschen. Über dem Reschensee, einem Stausee liegt an diesem Morgen dichter Nebel. In der Ferne ragen die schneebedeckten Gipfel der Ortlergruppe aus den Wolken hervor.

Kalter Start: 4 Grad und Nordwind.
Ein frischer Nordwind pfeift uns um die Ohren als wir aus dem Hotel treten – gut, dass ich mein warmes Stirnband dabei habe. Im Laufe des Tages wird es deutlich wärmer werden, die Temperaturschwankungen in den Bergen sind oft größer, als man erwartet.
Die Etschquelle und der Alpenwall
Vom Hotel aus wandern wir Richtung Etschquelle und kommen bald am ersten Wegweiser für den Vinschger Höhenweg vorbei. Die eigentliche Quelle der Etsch liegt verborgen in einem Bunker. In den 1930er-Jahren, ließ Mussolini entlang der Reschengrenze den sogenannten Alpenwall errichten. Diese Verteidigungslinie bestand aus Panzersperren und Bunkeranlagen, gebaut als Schutz vor einer möglichen Invasion. Da war natürlich Wasser im Bunker wichtig.
Heute plätschert die Etsch örtlich etwas versetzt aus dem Felsen und beginnt hier auf 1.550 Metern ihre 415 Kilometer lange Reise bis in die Adria. Nach dem Po ist die Etsch der zweitlängste Fluss Italiens.

Den Bunker „Etschquelle“ (Nr. 20) sowie die Panzersperre Plamort, die in einem Hochmoor oberhalb von Reschen liegt und heute als Naturdenkmal gilt, können besichtigt werden.

Der Reschensee
Je weiter wir wandern, desto öfter öffnet sich der Blick auf den Reschensee. Der Stausee hat eine bewegte Geschichte: Schon 1920 wurde er geplant, gebaut wurde er aber erst 1949/50. Als der Wasserspiegel schließlich höher auf 1.497 Meter steigen sollte, traf das besonders die Dörfer Graun und Teile von Reschen. Die Menschen mussten ihre Heimat verlassen – gegen ihren Willen. Heute ragt nur noch der Kirchturm von Graun aus dem Wasser. Er ist ein stummer Zeuge dieser Zeit und zugleich das bekannteste Fotomotiv der Region.

Über Wiesen und durch Dörfer
Wir steigen ab und folgen dem Seeufer ein Stück bis es wieder gemütlich bergan geht. Der Weg führt Richtung St. Valentin, über Wiesen, durch Wälder, vorbei an Bauernhöfen und den kleinen Bergdörfern Plawenn, Alsack und Ulten. Unterwegs machen wir eine Mittagspause und freuen uns über das große Lunchpaket vom Hotel Zum Mohren

Wir wandern mit Hund und sind bei den Höfen besonders vorsichtig: Hofhunde machen ihren Job besonders gut. Sie sind oft territorial und reagieren teils aggressiv auf fremde Hunde. Ich bin froh über meine Wanderstöcke, die ich im Notfall ausbreite und als Barriere nutzen kann.
Ankunft im Bergdorf Planeil
Nach 7 1/2 Stunden erreichen wir gegen 17 Uhr Planeil und unseren Gasthof Gemse. Das Gepäck wartet bereits auf uns. Nach den ersten 20 Kilometern spüre ich die Etappe deutlich in den Füßen. Insgesamt war die Strecke aber gut zu bewältigen. Belohnt werden wir mit einem ausgezeichneten Abendessen und einer ruhigen Nacht.

Etappenfakten
- Länge: 20,5 km
- Höhenmeter bergauf: 956 m
- Höhenmeter bergab: 920 m
- Gehzeit: 6–6,5 Stunden
Vinschger Höhenweg, Etappe 2: von Planeil zum Glieshof.
Der zweite Tag beginnt um 7 Uhr mit dem Frühstück. Um 8:30 Uhr sind wir schon unterwegs. Die heutige Strecke ist mit fast 27 Kilometern die längste Etappe des Vinschger Höhenwegs.

Aufstieg zur Spitzigen Lun
Von Planeil folgen wir dem Weg 12A durch den Wald bergauf, mit schönen Ausblicken auf die umliegende Bergwelt und weit zurück auf den Reschensee.




An der Baumgrenze durchqueren wir einen Zedernwald und erreichen schließlich eine grasbewachsene Ebene mit Gipfelkreuz – die Spitzige Lun ist 2.324 Meter hoch und wir haben eine fantastische Sicht ins Tal und auf die schneebedeckte Ortlergruppe.


Weiter auf dem Höhenweg
Von der Spitzigen Lun folgen wir der Beschilderung für den Vinschger Höhenweg. Der Weg verläuft abwechslungsreich. Es ist ein ständiges Auf und Ab, über schmale Pfade und breite Forststraßen.


Unterwegs begegnen wir Schafen, die mit ihren Glocken um den Hals vor sich hinbimmeln und einigen Pferden, die uns neugierig beobachten.

Ankunft am Glieshof
Wir schummeln heute ein bisschen und kürzen den Weg ab. Statt zur Matscher Alm wandern wir direkt zu unserem Almhotel Glieshof. Ich habe auf der Website gesehen, dass es dort einen schönen Wellnessbereich mit Pool gibt und das möchten wir uns nicht entgehen lassen. Der Wellnessbereich schließt schon um 18 Uhr also müssen wir uns etwas beeilen. Nach 8 1/2 Stunden erreichen wir gegen 17 Uhr den Glieshof – erschöpft, aber zufrieden springen wir in den schönen Pool.
Etappenfakten
- Gehzeit: 9,5–10 Stunden (wir haben, wie gesagt, etwas abgekürzt)
- Länge: 26,8 km
- Höhenmeter bergauf: 1.633 m
- Höhenmeter bergab: 1.391 m
Vinschger Höhenweg, Etappe 3: vom Glieshof nach Tanas.
Ich gebe zu, der Abschied vom Almhotel Glieshof fällt mir schwer. Ich hätte nichts gegen einen Pausentag im Wellnessbereich gehabt. Allerdings locken auch die Sonne und ein blauer Himmel zur 3. Etappe.

Angangs wandern wir ein Stück auf der Straße bergab bis es wieder auf schmalen Pfaden durch Wiesen und Wald geht.

Nach ungefähr der Hälfte der Strecke machen wir unsere Mittagspause. Unser Hund ist mittlerweile sehr müde und nutzt die Pause für ein Nickerchen.

Wir wandern weiter und weiter, vorbei an Kühen, die im Weg liegen, folgen wir den Wegweisern und erhaschen immer wieder schöne Ausblicke.




Der Weg schlängelt sich durch Nadelwald bis zum Gschneier Waalweg. Leider fließt im Moment kein Wasser durch die Gräben und die Baumstämme. Das wird im Frühjahr wieder anders sein.

Die Geschichte der Waalwege – Wasser ist Leben im Vinschgau
Wenn man heute gemütlich auf einem Waalweg wandert, wirkt er wie ein schöner Spazierpfad. Doch die Geschichte dahinter war und ist überlebenswichtig für den Vinschgau, denn diese Region zählt zu den trockensten Gegenden Südtirols.
Am Sonnenberg brennt die Sonne im Sommer unbarmherzig und trocknet die Böden aus. Ohne künstliche Bewässerung wäre Landwirtschaft hier kaum möglich. Also bauten die Bauern schon früh Kanäle, die sogenannten Waale. Um 1900 gab es über 1.000 Kilometer davon – ein beeindruckendes Netz aus Gräben und ausgehölten Baumstämmen.
Die Waalwege selbst entstanden, weil der „Waaler“ die Kanäle kontrollieren musste. Er war dafür zuständig, dass das Wasser zuverlässig floss, die Felder zur richtigen Zeit versorgt wurden und nichts verloren ging. Ein cleveres Hilfsmittel war die Waalschelle: Ein kleines Wasserrad schlug rhythmisch auf eine Glocke. Solange der Klang regelmäßig ertönte, wusste der Waaler: Alles in Ordnung.
Wasser war so wertvoll, dass es eigene Wasserrechte gab. Ein Feld ohne dieses Recht hatte kaum Nutzen. Kein Wunder also, dass Wasserdiebstahl hart bestraft wurde – und dass es immer wieder zu heftigen Streitereien kam. Überliefert ist etwa ein jahrzehntelanger Konflikt zwischen den Orten Rabland und Partschins.
Heute sind die Waale Kulturerbe – und für mich ein schöner Wanderweg.
So langsam sind wir alle müde und die Motivation lässt nach.
Es geht den Berg hinauf, dann geht es wieder hinunter. Wir stellen fest, Weitwandern ist auch eine mentale Herausforderung. Wir gehen weiter, obwohl wir eigentlich ausruhen möchten. Mechanisch setzen wir einen Fuß vor den anderen, sind stumm, jede für sich. Statt die Aussicht zu genießen, starren wir nach unten, atmen bei jedem Schritt ein und aus. Die Monotonie hat fast etwas Meditatives.
Zum Glück sind diese Motivationslöcher nur von kurzer Dauer und es gibt immer wieder einen Grund zu lachen. Über uns, über den Hund, über die Schönheit, die uns umgibt. Anhalten, umkehren, aufgeben ist keine Option.

Nach längerem Abstieg am Ende der 3. Etappe sind wir froh den Gasthof Paflur zu erreichen. Ich habe mir eine Blase gelaufen und das Bergabgehen ist schmerzhaft.
Das Zimmer im Gasthof ist ein Traum aus den 70ern und erinnert mich an die Bergurlaube mit meinen Eltern.

Die Flädlesuppe am Abend weckt die müden Geister und ist genau das Richtige um uns wieder zu stärken. Die Atmosphäre im Gastraum ist sehr familiär. Das Wandern verbindet uns. Jeder Gast hat etwas zu erzählen und am Ende gehen wir alle glücklich und zufrieden auf unsere Zimmer.

Etappenfakten
- Gehzeit 6 – 6,5 h
- Länge: 21,7 km
- Höhenmeter bergauf: 780 m
- Höhenmeter bergab: 1.060 m
Vinschger Höhenweg, Etappe 4: vom Gasthof Paflur nach Schlanders
Wie gewohnt brechen wir früh am Morgen auf. Nach einer erholsamen Nacht im Gasthof Paflur schultern wir die Rucksäcke und machen uns auf den Weg zur 4. Etappe.

In der offiziellen Beschreibung für den Vinschger Höhenweg heißt es: „Die vierte Etappe verlangt auch geübten Bergwanderern einiges an Kondition und Ausdauer ab. Im Auf- und Abstieg sind zahlreiche Höhenmeter zu bewältigen.“ Normalerweise würde die Strecke von Tanas beziehungsweise vom Gasthof Paflur nach St. Martin im Kofel rund 25 Kilometer betragen.
Wir haben uns jedoch für eine kleine Änderung entschieden: Statt der kompletten Etappe nehmen wir heute eine kürzere Route und steigen nach etwa 16 Kilometern ins Tal nach Schlanders ab. Dort wartet nämlich eine besondere Belohnung auf uns, bzw. auf unseren Hund – das Hotel Vinschgerhof ist da perfekte Ziel für Hundebesitzer. Dazu später mehr.
Es ziehen Wolken vor die Sonne und für den späten Nachmittag ist auch Regen angekündigt. Wir wandern ein Stück die Straße entlang und gehen anschließend wieder über Wiesen und Weiden.

Ich hoffe uns entdeckt keine Mutterkuh. In der Ferne hören wir die Glocken bimmeln. Die Landschaft durch die wir wandern ist immer wieder anders. Breite Fortswege durch Nadelwald wechseln zu schmalen Pfaden. Mystische moosbewachsene Felsen weichen sonnigen Diestelwiesen.





Hoch über Schlanders, auf rund 1.500 Metern Höhe, sehen wir die Rimpfhöfe – ein Ort, der mich sofort fasziniert. Eigentlich sind es alte Bergbauernhöfe, die Anfang der 1980er Jahre dem Verfall nahe waren. Doch anstatt sie dem Schicksal zu überlassen, hat eine Gruppe engagierter Künstler den Hof gerettet und ihm neues Leben eingehaucht. Heute kennt man ihn als Kulturhof Rimpf.

Wir haben knapp die Hälfte der Strecke hinter uns. Nona läuft nicht mehr vorne weg. Würden wir die komplette Distanz wandern, würden wir am Ende mit der Seilbahn ins Tal fahren um dort zu übernachten. Bei unserer Abkürzung gehen wir den langen Abstieg ins Tal. Das wird nochmal eine Herausforderung vor allem für mich. In Schlanders entdecke ich eine Apotheke und kaufe mir sofort Blasenpflaster. Die werde ich nie mehr auf einer Wanderung vergessen. Man lernt halt nie aus.

Urlaub im Vinschgerhof – entspannt mit Hund
Als Hundebesitzerin weiß ich, wie schwierig es manchmal ist, ein Hotel zu finden, in dem auch Vierbeiner wirklich willkommen sind. Im Vinschgerhof in Schlanders ist das anders – hier habe ich sofort das Gefühl, Hunde gehören einfach dazu.
Schon beim Einchecken bemerke ich die kleinen Details: Handtücher für nasse Pfoten am Eingang, ein Glas mit Leckerchen auf dem Tresen, Wassernäpfe, und Futternäpfe im Zimmer.
Besonders schön finde ich die Abende. Für Hundebesitzer gibt es einen eigenen Essensraum. Dort sitzt man entspannt zusammen, während die Hunde unter dem Tisch dösen – oder auch mal bellen oder jaulen. Niemand verdreht die Augen, jeder hat Verständnis, weil alle im selben Boot sitzen. Das schafft eine richtig angenehme, fast familiäre Atmosphäre.
Auch wenn ich es nicht genutzt habe, weil wir ständig unterwegs waren möchte ich es erwähnen: Draußen gibt es einen eingezäunten Hundeplatz zum Toben und die Gassiwege starten direkt vor der Tür. Praktischer geht es kaum.
Im Vinschgerhof sind Hunde nicht nur erlaubt, sie sind Teil des Urlaubserlebnisses. Und genau deshalb fühlt man sich hier mit Hund so wohl.
Vinschger Höhenweg, Etappe 5: Von St. Martin im Kofel nach Staben fällt wegen Regen aus
Als wir am Morgen aufwachen, gießt es in Strömen. Da macht das Wandern trotz Regensachen keinen Sinn. Wir hoffen, dass es gegen Mittag aufhört und wir dann mit der Seilbahn St.Martin von Latsch hinauffahren können, um wenigstens zur Fallerbach Hängebrücke zu wandern. Insgesamt werden das etwa 10 Kilometer sein also ca. 2 1/2 Stunden hin und zurück. Die letzte Abfahrt ist um 16 Uhr. Mal sehen, ob das klappt.
Nach dem Frühstück fahren wir mit dem Bus nach Schlanders. Dank der Gästekarte die jeder Übernachtungsgast erhält sind wir gratis mit Bus und Bahn mobil. In Schlanders entdecken wir das Besucherzentrum avimundus, das schönste Vogelmuseum.
avimundus – die faszinierende Welt der Vögel
Mitten in der Fußgängerzone von Schlanders liegt ein kleines, aber feines Museum, das uns sofort begeistert hat: avimundus, das Besucherzentrum für die Vogelwelt des Nationalparks Stilfserjoch. Der moderne Bau entfaltet auf drei Ebenen eine ganze Welt voller Flügel, Stimmen und Geschichten.

Über 400 Vogelpräparate sind hier zu sehen – von heimischen Singvögeln bis hin zu majestätischen Greifvögeln wie dem Bartgeier. Es sind alles Totfunde, die präpariert wurden. Für das Museum wurden also keine Vögel getötet.
Doch avimundus ist weit mehr als eine klassische Vitrine mit ausgestopften Tieren. Man hört Vogelstimmen, entdeckt Brutplätze und erfährt, warum ein Feldlerchen-Lied weit mehr ist als nur schöner Gesang.

Wusstest du, das der Wanderfalke im Sturzflug eine Geschwindigleit von 320-340 Stundenkilometer erreichen kann oder das der Mauersegler sein Leben fast komplett in der Luft verbringt? Selbst die Paarung und das Schlafen finden in der Luft statt. Die Welt der Vögel ist so spannend und abwechslungsreich, wir könnten Stunden hier verbringen.
Geöffnet ist avimundus von Mai bis Oktober, Dienstag bis Samstag. Der Eintritt ist mit drei Euro wirklich fair, für Kinder noch günstiger. Hunde sind erlaubt und kosten nichts. Ein Besuch der sich wirklich lohnt, nicht nur an Regentagen.
Mit der Seilbahn St.Martin von Latsch hinauf auf den Berg
Gegen 15 Uhr klart es auf. Zu spät um zur Hängebrücke zu wandern, aber es reicht um noch schnell mit der Seilbahn auf den Berg hinauf zu fahren. Wir nehmen den Zug nach Latsch und fahren um 15:30 hinauf. Die Fahrt kostet 16 € pro Person. Der Hund fährt umsonst und muss einen Maulkorb tragen.

Von oben haben wir einen kurzen Moment Sicht auf das Tal und die Berge dann kommen die Wolken und hüllen uns ein. Mit der letzten Seilbahn fahren wir hinab ins Tal und laufen in schönster Abendstimmung vorbei an Apfelplantagen zurück in unser Hotel Vinschgerhof.




Fazit Vinschger Höhenweg:
Hand aufs Herz: Mir war nicht ganz klar, was es bedeutet, diese Strecke zu bewältigen. Tausende Höhenmeter auf und ab sind anstrengend und du solltest eine gewisse Grundkondition haben, sonst macht es keinen Spaß. Wegen der Länge der Etappen wird der Vinschger Höhenweg auch als schwierige Wanderung angegeben. Unterwegs gibt es keine Möglichkeit einzukehren. Dafür wird dir in jedem Hotel ein Lunchpaket gepackt. Wegen schlechtem Wetter sind wir nicht alle Etappen gewandert, die 5 Etappe haben wir ausfallen lassen. Es ist allerdings eine Etappe, die hauptsächlich bergab führt. Wir haben etwa 80 Kilometer zurückgelegt und auch das erfüllt uns mit Stolz.
Ein Sache, die ich wirklich bedaure: zwischen Patsch und dem aufgelassenen Zuckbichl-Hof führt der Vinschger Höhenweg über eine neu erbaute, fast 80 Meter lange Hängebrücke über den Fallerbach. Dieses Highlight mussten wir leider auslassen, aber ich bin sicher, irgendwann werde ich über diese Hängebrücke wandern.
Start- und Zielpunkt: Staben Dorf, Reschen/Etschquelle
Länge: 108 km
Dauer: 5 Tagesetappen
Höhenmeter Aufstieg: ca. 5600 m
Höhenmeter Abstieg: ca. 4600 m
Schwierigkeitsgrad: für geübte Bergwanderer
Voraussetzungen: Kondition, Trittsicherheit und Bergerfahrung
Karte: Wanderkarte Vinschger Höhenweg, Tappeiner Verlag: 1:50.000
Noch ein paar persönliche Tipps für dich:
- Weitwandern fordert dich nicht nur physisch sondern vor allem mental.
- Achte auf eine gute Ausrüstung. Ordentliche Wanderschuhe, gute Socken, Regenjacke, Regenhose, Funktionskleidung, warme Sachen. Das Wetter in den Bergen kann schnell wechseln. Sei darauf vorbereitet.
- Wanderstöcke können hilfreich sein, vor allem, wenn es bergab geht.
- 1. Hilfe-Set und Blasenpflaster nicht vergessen.
- Nimm genug Verpflegung und vor allem Wasser mit. Unterwegs gibt es keine Einkehrmöglichkeit.
- Ein Gepäcktransport ist großartig bei dieser langen Strecke. Gönn dir den Luxus.
- Überleg ob du einen Pausentag einplanst. Ich kann das Almhotel Glieshof mit einem schönen Wellnessbereich empfehlen
- Buche die Unterkünfte früh genug, damit du die Strecke durchwandern kannst.
- Bester Zeitraum für die Wanderung ist von April bis Oktober. Im Hochsommer kann es sehr heiß werden.
- Der gesamte Vinschger Höhenweg in Südtirol ist mit dem roten Logo gut gekennzeichnet.
Ein paar Tipps zum Wandern mit Hund findest du hier:
Text und Fotos Britta Smyrak
Danke an COR-Berlin und IDM Südtirol für die Unterstützung dieser Pressereise