Weiter geht es auf meiner Südnorwegen Rundreise, nach der Ankunft in Oslo und dem Nationalfeiertag in Moss ist heute das Land an der Reihe und morgen die Stadt Moss.
Südnorwegen Rundreise: Natur pur in Larkollen.
Ich habe Glück mit dem Wetter, die Sonne scheint und ich fahre nach einem sehr leckeren Frühstück im Hotel los, noch ein Stückchen weiter Richtung Süden zum kleinen Strand von Larkollen. Ich liebe es, an die äußersten Zipfel eines Landes zu fahren, dahin, wo es nicht mehr weitergeht. Wo mein Blick in die Ferne schweifen kann. Der Strand von Larkollen ist genau so ein einsamer, rauer Landzipfel.
Die Kitesurfer lassen sich den Wind um die Nase blasen und flitzen über das Wasser. Freunde und der Rest der Familien kauern am Strand und trotzen eingemummelt und in warmen Hosen, Sweatshirts oder Windjacken dem steten Wind. Ich glaube die Norweger surfen hier auch bei Schnee und Eis. Zumindest kommen mir alle wie echte Naturburschen vor, die kein Wetter davon abhalten kann ins Wasser zu gehen. Hier gilt eindeutig, es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung!
Von Larkollen geht es wieder zurück Richtung Norden, durch Moss durch und über die Brücke rüber auf die Insel Jeløy. Kaum aus der Stadt raus ist Norwegen immer sofort Natur pur. Dabei ist es hier noch recht dicht besiedelt, denn das hippe Oslo ist nur eine knappe Stunde entfernt. Ich möchte nicht wissen, wie einsam es erst ganz oben im Norden ist. Ich bin jetzt schon restlos begeistert von der Natur. Auf der Insel Jeløy befindet sich die bekannte Galerie F15 und mein Weg dorthin führt mich durch zauberhafte Alleen und vorbei an Pferdeweiden. Die Galerie ist schön gelegen, mit Blick aufs Wasser.
Südnorwegen Rundreise und ich bin dann mal weg
Nach kurzer Pause fahre ich zurück, denn ich bin noch verabredet mit Gunn Larsen dem Besitzer des Viken Hotels in Dillingøy, einem Ortsteil von Moss. Eigentlich wollte ich dort gestern eine Kanutour machen sollen, aber als ich ankam, war niemand mehr dort. Der Wind war so stark, zumindest fand ich ihn stark, ein Norweger hätte das natürlich für eine leichte Brise gehalten, und da habe ich gekniffen. Aber Gunn lässt nicht locker und hat mich heute eingeladen mit ihm im Motorboot über den Vannemfjorden, einen großen Süßwassersee zum Hotel zu fahren.
Pünktlich bin ich am verabredeten Ort und scanne jeden Mann, der sich nähert. Was ich immer wieder lustig finde, obwohl man sich nie zuvor gesehen hat, erkennt man sich trotzdem sofort. Nach kurzer, herzlicher Begrüßung geht es ab aufs kleine Boot und in sekundenschnelle habe ich das Gefühl fern ab jeglicher Zivilisation zu sein, obwohl Gunn mir versichert, wir wären nur 10 Minuten vom Ortszentrum Moss entfernt.
Am Ufer versteckt sich das eine oder andere Haus hinter hohen Bäumen und hier und da ist ein Boot im Wasser. Die Sonne senkt sich langsam und taucht die Szenerie noch mal in richtig schönes Licht. Ich glaube, für eine Zeit hier zu leben könnte mir auch gefallen.
Das Viken Hotel ist eine einfache Unterkunft mit Bootsanleger und idealer Ausgangspunkt für eine Kanutour. Mir gefällt besonders die Sauna auf dem Grundstück. Es fehlt nur noch ein Bär, der um die Ecke kommt. Keine Angst, das passiert hier nicht. Glaube ich zumindest.
Ein kleines Highlight hat Gunnar noch für mich, denn als er den Wagen aus der Garage holt, schnurrt ein Tesla auf mich zu. Wow, meine erste Fahrt in diesem fantastischen Wagen. Würde Janis Joplin noch leben, sie würde sofort ihren Song umschreiben. „Oh Lord won’t you by me a Tesla… „
Südnorwegen Rundreise: Spaziergang durch Moss
Kurz bevor Ich zurück nach Oslo fahre mache ich noch einen Spaziergang durch das kleine Städtchen Moss. Eine ehemalige Industriestadt mit ca. 30.000 Einwohnern. Dominiert wird der Ort von den riesigen Silos die weithin sichtbar sind.
Läuft man an diesen Ungetümen vorbei gelangt man zu einer hübschen Gasse mit kleinen bunten Holzhäusern
und landet schließlich beim Industrie-Museum von Moss, das etwas zurückgesetzt in eine alten Mühle am Wasserfall Mossefossen untergebracht ist. Dieser unscheinbare Wasserfall war einst so wichtig für die Papierindustre in Moss wie mir die Ausstellung im Museum gleich zeigen wird.
Außerdem gibt es einen speziellen Raum, den „Fyrrommet“ eine Werkstatt für Kinder.
Als ich das Museum besucht habe war die Tageszeitung „MOSS DAGBLA“ das Thema und zeigte lebensnah den Arbeitsplatz eines damaligen Journalisten.
So. jetzt muss ich aber los, mein Zug nach Oslo wartet nicht. Tschüss Moss!
Noch mehr Artikel über Norwegen:
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- Hip, hip, hippster Oslo.
- Oslo kreuz und quer.
- Norwegen Reisetipps.Willkommen in der Zukunft.
- 600 Meter senkrecht in die Tiefe. Wanderung auf den Preikestolen.
- Reisetipps Stavanger, eine Stadt macht in Öl.
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Text und Fotos: Britta Smyrak
Danke an Gunn für den netten Ausflug und an Pia von VisitMoss für die Unterstützung auf meiner Südnorwegen Rundreise.