Weihnachtsbräuche in aller Welt oder Wahrheiten über Weihnachten.

Weihnachtsbräuche in aller Welt blauer Weihnachtsmann

Weihnachtsbräuche in aller Welt. Ich habe dieses Jahr recherchiert und 24 weltweite Wahrheiten über Weihnachten zusammengetragen. Ich wollte wissen, wie das Fest in anderen Ländern gefeiert wird.

Weihnachtsbräuche in aller Welt

Weißt du zum Beispiel, wo Rettiche zum Fest geschnitzt werden und warum Puderzucker auf den Stollen gehört? Es ist schon lustig, welche Weihnachtsbräuche weltweit es so gibt. Von ganz traditionell bis modern, es wird alles gefeiert.

Wahrheit Nr. 1 USA:

Der Weihnachtsmann trug ursprünglich einen blauen Mantel, wie oben zu sehen ist. Coca Cola hat von 1931 bis 1964 mit seiner jährlichen Weihnachtskampagne und den Zeichnungen des amerikanischen Grafikers und Cartoonisten Haddon Sundblom dafür gesorgt, dass die rot-weiße Kluft des Weihnachtsmannes weltweit zum Standard wurde. Die Farben passen nämlich perfekt zum Coca Cola Logo.

Wahrheit Nr. 2 DEUTSCHLAND:

Warnung! Weihnachten ist in Deutschland wirklich das Fest der Liebe. Statistisch gesehen ist der September in Deutschland der geburtenreichste Monat des Jahres und rechnet man zurück wird offenbar, dass in der Weihnachtszeit besonders viele Kinder gezeugt werden. Da bekommt das Lied „Ihr Kinderlein kommet“ doch gleich eine ganz neue Bedeutung. Hier der Text zur Einstimmung:

Ihr Kinderlein kommet

Wahrheit Nr. 3 JAPAN

In vielen japanischen Familien kommt zu Weihnachten traditionell Hühnchen von Kentucky Fried Chicken auf den Tisch. Seid die Fast-Food-Kette in den Siebziger Jahren eine große Werbekampagne unter dem Motto „Kentucky for Christmas“ startete, bilden sich an Heiligabend Jahr für Jahr Schlangen vor ihren Filialen. So hat selbst das nicht-christliche Japan seinen eigenen kuriosen Weihnachtsbrauch.

Wahrheit Nr. 4 USA

Die Rentiere von Santa Claus, dem Weihnachtsmann, heißen Dasher, Dancer, Prancer, Vixes, Comet, Cupid, Donner, Blitz und Rudolf.

nikolaus-weihnachtsmann-santa-claus-rentier-christkind-©colourbox

Wahrheit Nr. 5 DIE NORDMANNTANNE:

Deutschlands meistverkaufter Weihnachtsbaum, die Nordmanntanne, stammt eigentlich aus dem Kaukasus. Diesen Baum aus der Familie der Kieferngewächse nennt man auch Kaukasus Tanne. Benannt wurde sie nach dem finnischen Biologen Alexander von Nordmann und hat nichts mit den Wikingern, den „Nordmannen“, zu tun. Wichtigster Weihnachtsbaumproduzent ist allerdings Dänemark mit ca. 4.000 Produzenten und einem Bestand von rund 100 Millionen Nordmanntannen.

Wahrheit Nr. 6 ENGLAND:

In England wurde Weihnachten 1647 kurzerhand abgeschafft. Die Puritaner, damals führende politische Kraft, sahen in dem Feiertag einen Vorwand für Völlerei und heidnische Sonnenwend-Bräuche. Der Erfolg hielt sich in Grenzen: Gefeiert wurde nun eben privat und spätestens ab 1660 waren auch die Kirchen wieder geöffnet.

Wahrheit Nr. 7 DER NIKOLAUS:

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Im Gegensatz zum Weihnachtsmann hat es den Nikolaus wirklich gegeben. Er lebte vor langer Zeit in Lykien, ein Landstrich in Kleinasien, der heute zur Türkei gehört. Seine Eltern waren sehr reich und als sie starben, hinterließen sie ihm ein großes Vermögen. Nikolaus schenkte gerne, und wenn hungrige Kinder oder arme Menschen an seine Türe klopften, gab er ihnen von seinem Reichtum ab.

Als der neue Kaiser Konstantin gekrönt wurde und den Christen erlaubte, Kirchen zu bauen und sich dort zu treffen, zog Nikolaus in die Hafenstadt Myra. Dort wurde er bald zum Priester geweiht und später als Bischof ausgewählt. Er half den Leuten weiterhin, wo er nur konnte, ließ Armenhäuser bauen, errichtete Waisenhäuser und am Hafen ein Haus für alte Seeleute.

Als eine große Hungersnot kam, war auch er verzweifelt und als ein großes Getreideschiff aus Ägypten in den Hafen einlief, verhandelte er mit dem Kapitän und versprach ihm, dass es niemand merken würde, wenn er einfach ein paar Kornsäcke abgibt.Der Kapitän überließ Nikolaus zwölf Säcke für die Hungernden in Myra und später erzählte man sich, dass der Handelsherr des Kapitäns die Säcke nachgezählt, das Getreide gewogen hätte und alles wäre in Ordnung gewesen. Nicht ein winziges Körnchen hätte gefehlt … Ein Wunder war geschehen!

Wahrheit Nr. 8 MEXIKO:

Die Mexikaner beginnen die Weihnachtsfeiern am 15. Dezember während der neuntägigen Posadas. Diese Zeit symbolisiert die Herbergssuche von Maria und Joseph. Der Gastgeber lädt in sein Haus ein, es wird eine Piñata zerschlagen (eine Figur aus Pappmaché), Ponche getrunken und es werden Buñuelos gegessen (ein krapfenähnliches Schmalzgebäck). Am Heiligabend besteht das Abendessen dann aus Truthahn oder Kabeljau.

Wahrheit Nr. 9 FRANKREICH:

Der französische Weihnachtsmann heißt Père Noël. Er trägt ein langes, rotes Gewand mit Zipfelmütze und bringt seine Geschenke in einer Kiepe auf dem Rücken. Die Kinder stellen ihre Schuhe vor die Tür.

pere-noel ©Jacob Windham

Wahrheit Nr. 10 MEXIKO:

Künstler aus ganz Mexiko stellen in der Stadt Oaxaca kurz vor Weihnachten ihre skurrilen Kunstwerte aus Rettichen aus. Die Nacht der Rettiche wird jedes Jahr einen Tag vor Heiligabend gefeiert und soll an die Kultivierung des Wurzelgemüses erinnern. Alles begann vor gut 100 Jahren mit einem vorweihnachtlichen Markt, auf dem Figuren aus Rettich ausgestellt wurden. Das ist sicher einer der kunstvollsten Weihnachtsbräuche in aller Welt.

Weihnachtsbräuche in aller Welt geschnitzte Rettichfiguren in Mexiko

Wahrheit Nr. 11 KROATIEN:

Am Heiligabend werden in Kroatien 3 Holzscheite ins Wohnzimmer geholt, als Symbol für die Dreifaltigkeit. Zu Beginn der Feier kommt das Holz in den Kamin und mit dem Feuer werden alle Kerzen angezündet.

Wahrheit Nr. 12 DEUTSCHLAND:

Der traditionelle Christstollen soll seine Form und sein Aussehen vom eingewickelten Jesuskind haben. Der weiße Puderzucker steht dabei symbolisch für die Windel bzw. für das weiße Leinentuch, das das Christkind umhüllte.

Weihnachtsbräuche in aller Welt Stollen mit Puderzucker aus Deutschland

Wahrheit Nr. 13 FINNLAND:

„Joulupukki“ ist der finnische Name des Weihnachtsmanns, der manche Besonderheiten aufweisen kann. Sein Wohnort befindet sich zum Beispiel auf dem Korvatunturi in Finnisch-Lappland. Er kriecht auch nicht den Kamin hinunter, sondern klopft artig an Heiligabend an die Wohnungstür.

Wahrheit Nr. 14 SPANIEN:

Die Katalanen ergänzen ihre Krippen mit einer ganz besonderen Figur: Der Caganer (Scheißer auf Katalanisch) ist eine Krippenfigur, die eine Person mit heruntergelassenen Hosen darstellt. Jedes Jahr kommen neue, repräsentative Caganers in die Geschäfte, wie zum Beispiel Barca-Spieler Leo Messi oder der Papst Franziskus. Der in der Krippe versteckte Caganer soll Glück bringen für den, der ihn findet. Diese Figur hat eine so lange Tradition, dass selbst die spanisch katholische Kirche die Anwesenheit des Caganer bei der Geburt Jesu stillschweigend toleriert. Soviel zur Kategorie lustige Weihnachtsbräuche!

caganer-barcellona

Wahrheit Nr. 15 RUSSLAND:

In Russland und anderen slawischen Ländern Osteuropas bringt Väterchen Frost mit seiner Enkelin Schneeflöckchen die Geschenke. Nach einer Legende fährt er in einer Troika, die von drei Pferden gezogen wird vor. Das „Heilige Mahl“ am Heiligen Abend besteht aus zwölf Gerichten, für jeden Apostel eins. Allerdings wird erst seit 1992 wieder russische Weihnachten gefeiert.

Wahrheit Nr. 16 SCHWEDEN

Bis ins 19. Jahrhundert brachte der Julbock die Geschenke. Er verkörperte ursprünglich die von den Göttern gegebene Fruchtbarkeit der Erde. Heute ist für die Geschenke Jultomte – der Weihnachtsmann – zuständig und der Julbock ist nur noch als beliebter Weihnachtsschmuck aus Stroh erhalten geblieben.

Julbock Schweden

Wahrheit Nr. 17 DEUTSCHLAND

Zu den Weihnachtsbräuchen in Deutschland gehört ganz sicher das Essen. Aber ein Viertel aller Deutschen isst an Heiligabend Würstchen mit Kartoffelsalat. Erst am ersten Weihnachtsfeiertag liegt der Gänsebraten vorne, der in 22 % der Haushalte auf den Tisch kommt. Leider steigt auch der Alkoholkonsum im Dezember um satte 36 %.Wahrheit. Prost

Wahrheit Nr. 18 SCHWEIZ

Man glaubt es ja kaum, aber in den Kantonen Bern, Luzern und Jura ist es Tradition, zu Weihnachten Katzenfleisch zu essen. Mahlzeit.

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Wahrheit Nr. 19 SPANIEN:

Die Weihnachtslotterie ist das Ereignis zu Weihnachten in Spanien. Jedes Jahr am Vormittag des 22. Dezember findet die Ziehung statt, seit 1967 wird sie live im Fernsehen übertragen. Um die Faszination der Spanier zu verstehen, hier eine kurze Erklärung: In einer großen Trommel befinden sich so viele Holzkugeln, wie es Losnummern gibt und in einer kleineren Trommel liegen ebensoviele Holzkugeln wie es Preise gibt, jeweils beschriftet mit der Gewinnsumme. Es fällt immer gleichzeitig aus jeder der beiden Trommeln eine Kugel in eine Glasschale. Diese werden von Kindern aus den Schalen genommen. Eines der Kinder singt die Losnummer und das andere die auf sie entfallene Gewinnsumme. Diese Prozedur wiederholt sich so oft, bis alle Preise gezogen sind (2013 z.B. 1.807mal). Nach jeweils 20 gezogenen Gewinnen werden beide Trommeln gedreht, sodass sich die Kugeln neu durchmischen. Insgesamt dauert die Ziehung so ca. 3,5 Stunden und gewinnt ihre Spannung dadurch, dass einer der Hauptpreise jederzeit, theoretisch schon mit der ersten oder auch erst mit der letzten Kugel aus der Gewinntrommel fallen kann. Na dann Lose kaufen!

Wahrheit Nr. 20 AUSTRALIEN UND NEUSEELAND:

In diesen beiden Ländern auf der Südhalbkugel fällt Weihnachten mitten in den Sommer. Dies führt zu solchen Unstimmigkeiten wie einem Pelz tragenden Weihnachtsmann in einem Schlitten, dem Weihnachtslied „Jingle Bells“ oder Schneeszenen auf Weihnachtskarten und Dekorationen inmitten eines heißen Sommers. Ein bekanntes australisches Weihnachtslied ist Rolf Harris‘ „Six White Boomers“. Dem Liedtext zufolge tauscht der Weihnachtsmann in Australien seine Rentiere gegen sechs ausgewachsene, weiße Kängurus (engl. boomers) ein.

Weihnachtsbräuche in aller Welt warme Weihnachten auf Neuseeland

Wahrheit Nr. 21 GRIECHENLAND:

Weihnachtsbräuche in aller Welt, in Griechenland ziehen die Kinder  singend von Haus zu Haus und bekommen Rosinen, Gebäck und Feigen. Da Griechenland auch nicht viele Kiefern- oder Nadelbäume besitzt, sind Weihnachtsbäume teuer und daher nur in einzelnen Haushalten zu finden.

Wahrheit Nr. 22 POLEN:

Ein wie ich finde schöner Weihnahtsbrauch wird in Polen zelebriert. Der festliche Tisch wird immer mit einem Teller mehr gedeckt, falls unerwarteter Besuch kommt und das Weihnachtsessen startet erst, wenn der erste Stern am Himmel aufgegangen ist.

Wahrheit Nr. 23 IRLAND:

Am Weihnachtstag zeigen die Iren, dass sie die härtesten Inselbewohner überhaupt sind: Überall auf der Insel findet das traditionelle Weihnachtsschwimmen statt, bei dem Hunderte von Menschen in das eiskalte Wasser der irischen See springen.

Weihnachtsbräuche in aller Welt Irland

Weihnachtsbräuche in aller Welt, jetzt bist du an der Reihe!

In meiner Sammlung der Weihnachtsbräuche aus aller Welt fehlt mir noch die Nr. 24. Wenn du auch eine Geschichte oder alte Weihnachtsbräuche kennst, die ich nicht gefunden habe, schreib mir doch einen Kommentar. Ich freu mich drauf!

Euch allen ein frohes Fest, ich gehe jetzt auf den Weihnachtsmarkt einen Glühwein trinken. Auch ein Weihnachtsbrauch!

Text Britta Smyrak

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