In einer Stadt wie Berlin zu leben ist schön. Noch schöner ist nur eins: Urlaub in Berlin zu machen. Ich hab’s mal wieder getan. Diesmal lautet mein Programm: Auf dem Wasserweg zum Adele-Konzert. Dafür muss ich mich natürlich erstmal ins Hotel ausquartieren. Gute Gründe für so eine Ich-bin-dann-mal-kurz-weg-Aktion finde ich gerne. Zum Beispiel, wenn sich die Schwiegermutter ankündigt. Wenn der Hund Flöhe hat. Oder wenn fünf Typen glückselig auf meiner Couch das Championsleaguefinale angucken wollen. Ciao!
Urlaub in der eigenen Stadt
Diesmal habe ich einen verdammt guten Grund. Einen vielleicht einzigartigen. Es war – TADAAA!– eine Karte für eins der beiden Adele-Konzerte. OMG! Und weil ich das so richtig abfeiern will, habe ich mir ein besonders schönes Wochenende dafür ausgedacht. Denn ich LIEBE nach einer stressigen Woche solche kleinen Auszeiten.
Gesagt, getan: Am Freitag Abend einchecken im Köpenicker pentahotel und am nächsten Morgen raus mit dem frühen Vogel, auf zum Müggelsee zum Sommer, Sonne, Heiterkeit genießen. Natürlich frühstücke ich erstmal noch auf der Terrasse mit zauberhaftem Blick aufs Wasser.
So einen Ausblick bei meinem Morgenkaffee muss ich ausnutzen! Vorher wollte ich noch laufen gehen. Okay, heute ist Wochenende und das hat noch Zeit. Aber im Anschluss will ich Stand-up-Paddling am Müggelsee machen und ein bisschen mit dem Fahrrad den See abfahren. Äh … ja. Was ich wirklich mache: lesen. Ich faule Nuss. Aber: Ich habe ja am Abend was Großes vor.
Adele in Berlin. Ich auch. Hin da!
Es sind nur einige wenige Konzerte in Deutschland, die sie uns schenkt: in Berlin, Hamburg und Köln. Und ich habe wirklich das unschätzbare Glück, hingehen und sie live erleben zu dürfen. Wie cool. Gut, ich habe mir also für mein Mädchenwochenende etwas besonderes ausgedacht: Prinzessinnenlike mit dem Boot zur Konzerthalle vorfahren.
Auf dem Wasserweg zur Mercedes-Benz Arena.
Das geht ziemlich gut. Ab dem Hotelgelände kannst du direkt vom Anleger losfahren. Reederei Riedel zum Beispiel bringt dich mit einem großen Touristenschiff dorthin. Was lustig ist und sogar noch ein bisschen informativ, wenn du ein bisschen Zeit mitbringst. Dann kannst du nämlich auf der Tour noch einen Zwischenstopp machen und ein paar Sachen anschauen. du kannst dir aber auch direkt hier ein eigenes Boot leihen:
Wasser und Grün, soweit mein geschundenes Stadtauge reicht.
Die Strecke ist nicht wie die 08-Fuffzehn-Strecken in der City, sondern gespickt von Industriedenkmälern und DDR-Geschichte.
Vorbei am denkmalgeschützten DDR-Funkhaus Nalepastraße, am Riesenrad des verlassenen Freizeitpark Plänterwald, an der Liebesinsel, Mediaspree, Oberbaumbrücke, East-Side-Gallery – huch, schon da! – am Mercedes Benz Platz.
Vor dem Konzert warten schon Tausende Gleichgesinnte (alle aber wohl nicht so gemütlich wie ich angereist;-). Leider muss ich drinnen meine gute Kamera abgeben und kann dir deswegen nur ein paar dürftige Handyfotos zeigen. Trotzdem knipse ich wie wild.
Aber was soll ich sagen, das Gänsehautgefühl lässt sich ohnehin nicht hirnreichend beschreiben, wie Adele dieses Konzert so besonders gemacht hat: In diese Arena passen 17.000 Menschen. Und diese Frau hat es mit ihrer Art geschafft, mir den Eindruck zu vermitteln, wir wären hier in einem kleinen angenehm intimen Kreis. Irre.
Eine für uns alle.
Wie sie erzählt, dass sie ihren Geburtstag mit Mann und Kind ebenfalls in Berlin verbracht hat – 2x Tierpark, 1x Sonnenbrand nach dem Picknick im Volkspark Friedrichshain – total drollig. Immer wieder nimmt sie Kontakt auf zu ihren Gästen, macht Selfies, will das „Hello“-Lionel-Richie-T-Shirt von einem Gast haben und fragt ab, woher die Leute kommen.
Glühender Fan: Die Looping-Girls.
Die Bühnenshow ist keine Bühnenshow, wie ich sie von so einem Star ihrer Größenordnung erwartet hätte. Es ist eine Leinwand, auf der immer wieder ihr Auge erscheint oder auch mal sehr sympathische un-narzistische Fotos aus ihrer Kindheit.
Adele selbst läuft lieber, statt sich, wie andere es während eines Konzertes tun, tausendmal umzuziehen, inmitten der Gäste hin und her und schnackt! Und wenn ich sie nicht schon vorher sehr geliebt hätte, hätte ich spätestens ab diesem Zeitpunkt den Posten der 1. Vorsitzenden bei den Adelettes beantragt.
Keine Effekthascherei.
Das hier war einer meiner Lieblings-Momente. Sie wird live auf die Stoffbahnen projiziert, alles wirkt zart, edel, stylish. Schon wieder Gänsehaut. Große Klasse, was Mrs. Adele Laurie Blue Adkins da zeigt.
Ich fasse zusammen: So ein Verwöhn-Wochenende mache ich wieder. Definitiv. – Und wenn du auch mal eine stressige Woche hast, lass dir eine schnuckelige Ausrede einfallen und komm einfach mit mir mit!
4 Tipps für einen Urlaub in der eigenen Stadt:
- Tour von Köpenick zur Mercedes Benz Arena: In Köpenick erst auf der Dahme, dann auf die Spree. An der Anlegestelle, die sich das pentahotel Köpenick und das Best Western quasi teilen, geht’s los. Mit der Reederei Riedel, Nalepastraße 10, Treptow, 12459 Berlin, 030/67 96 14 70. Details zu den individuell buchbaren Touren sowie sowie Fahrpläne und Tarife unter www.reederei-riedel.de. Bis zur Anlegestelle East Side Gallery/ Mercedes-Benz Arena, Mühlenstraße 70-71, Friedrichshain, 10243 Berlin. Auf dieser Tour kannst du auf der Rückfahrt bis zum Müggelsee durchfahren. Dort erwartet dich das komplette Urlaubsprogramm!
- Elektropolis-Tour: Interessant, die historische Entwicklung der Industriestadt Berlins zu sehen. Am Beispiel des Werkes von AEG-Gründer Emil Rathenau. Denkmalgeschützte Industriearchitektur. Hier erfährst du bei Interesse mehr www.reederei-riedel.de/mueggelseetour/
- Das einzige Wasserschloss Berlins besuchen: Schloss Köpenick. Drumherum kannst du einen netten Spaziergang machen; innen gibt’s Kunsthandwerk zu sehen.
- Altstadt Köpenick: Kann man echt gut mal anschauen. Sehr schnuckelig. Was ich z. B. ganz witzig finde, ist dieses Klettergerüst. Note to self: Nächstes Mal das Töchterchen mit nach Köpenick mitnehmen.
Fotos und Text: Sabine Neddermeyer
Zu diesem unvergesslichen Konzert wurde ich von den pentahotels eingeladen. Herzlichen Dank!