Tipps für Reisen mit Kind

Entspannt euch. 12 Tipps für Reisen mit Kindern

Aus gegebenem Anlass: Es reicht! Neulich lese ich in einer der zahlreichen Umfragen, was Reisende in Hotels am meisten nervt: Kinder! Und eben gerade durfte ich wieder erlebt, wie die Menschen im Flugzeug reagieren, wenn eine Mutter mit Kind einsteigt. Stöhnen, Augen verdrehen, das ganze Willkommensprogramm, im Zug ist es übrigens nicht anders. Ich frage mich ernsthaft, in was für einer Welt wir  leben? Zugegeben, es kann auch mal anstrengend sein mit Kindern an Bord, aber die Betonung liegt auf kann. Darum habe ich eine große Bitte:

Entspannt euch! Alle!

Liebe Mitreisende, ich bin weiß Gott keine Übermutter, darum halte ich die Idee einer Amerikanerin, jedem Fluggast ein Tütchen mit selbstgebackenen Keksen auf den Sitz zu legen, mit der Bitte um Entschuldigung, denn es könnte etwas lauter werden, da sie mit Kind reist, für übertrieben. Warum soll ich mich dafür entschuldigen, dass ich ein Kind dabei habe! Ich halte schließlich auch die ganz wichtigen Geschäftsleute im Zug aus, die ihr Handy partout nicht ausschalten können und mich ungefragt an ihrem aufregenden Job teilhaben lassen. In der U-Bahn ertrage ich die ganz Coolen, die sich keinen ordentlichen Kopfhörer leisten können und mir ihren blechernen Beat aufdrängen und ich erdulde meine Mitreisenden im Flieger, die als erste einschlafen und dann durchgehend schnarchen. Also haltet alle mal kurz ein Kind aus. Es geht vorbei! Versprochen!

Und noch etwas, affektiertes Stöhnen oder Augen verdrehen hat noch nie geholfen. Im Gegenteil es macht die Sache schlimmer. Es erhöht den Druck auf die Mutter, die wird nervös, das Kind wird noch nervöser und am Ende drehen wir alle durch. Also lächelt mal kurz, mache ich immer. Mutter anlächeln, Kind anlächeln, das hilft meistens. Wenn das nicht geht oder ihr nicht wollt, guckt aus dem Fenster und denkt daran, ihr ward auch mal klein.

Und jetzt zu euch, liebe Eltern und Reisende mit Kindern:  Im Prinzip ist es ganz einfach. Das wisst ihr längst, aber manchmal vergisst man das ein oder andere und ein bisschen Gedächtnis auffrischen schadet nicht. Was andere Blogger zu dem Thema sagen findet ihr hier und das sind meine 12 Tipps für Reisende mit Kindern.

Tipps für Reisen mit Kindern:

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1. Achtet auf euer Timing: Babys sollten nicht aus dem Rhythmus gebracht und die Fahrt ihren Ess- und Schlafgewohnheiten anpasst werden. Es ist generell schlauer ein müdes Kind ins Auto zu setzten. Vielleicht also lieber am frühen Abend losfahren? Dann sind die Kinder müde und die Straßen Nachts eher frei.

2. Plant einen Zwischenstopp ein: Wenn möglich nicht mehr als 500 Kilometer an einem Tag einplanen. Zur Not einen Zwischenstopp einlegen. Wir machen das gerne auf dem Weg in den Skiurlaub, denn erfahrungsgemäß gibt es immer Stau.

3. Macht Pausen: Es lohnt sich vor allem bei Reisen mit kleinen Kindern Raststätten mit Spielplatz oder ähnlichem anzufahren. Auf den Seiten von Tank & Rast (www.rast.de) und der Autohöfe (www.autohof.net) kann man deutschlandweit nach kinderfreundlichen Raststätten suchen.

4. Vermeidet den Ferienanfang: Eltern von Babys und Kindergartenkindern, reist in der Nebensaison. Da gibt es keinen Stau und alles ist viel günstiger.

5. Kauft euch ein Auto mit Klimaanlage: Im Sommer kann es im Auto tagsüber sehr, sehr Warm werden! Oder ihr plant die Reise am Abend bzw. in der Nacht.

6. Macht es euch bequem: Wenn ihr fliegen möchtet, prüft mit welcher Fluggesellschaft ihr am bequemsten euer Urlaubsziel erreicht und schaut nicht nur auf den Preis. Vermeidet häufiges Umsteigen, das gilt auch für die Bahn und denkt daran: „Nonstop-Flug“ macht keinen Halt auf dem Weg von A nach B, ein „Direktflug“ meistens ja.

7. Machen es eurem Kind bequem: Legt ein Handtuch auf den Kindersitz, das saugt an heißen Tagen den Schweiß auf. Ich habe leider nie verstanden, warum Kinder in den Autositzen immer so schwitzen müssen. Nehmt zusätzlich ein Schlafkissen mit, es leistet als zusätzliche Kopfstütze beim Nickerchen gute Dienste und auf keinen Fall das Kuscheltier vergessen!

8. Sagt ja zum Entertainment-Programm: Keine falsche Scheu vor neuen Medien. Das sagt jetzt kein Superpädagoge sondern ich, bekannt für meinen Pragmatismus. Sind wir doch mal ehrlich, warum sollte man ausgerechnet auf eienr Reise die Medienfrage stellen? Ältere Kinder hören gerne CDs oder ihre Spottify Playlist und es schadet nicht für die Reise ein neues Hörspiel mitzunehmen. Das gleiche gilt auch für Filme. Ganz wichtig, vergesst nicht die Kopfhörer, das ist für alle Beteiligten entspannter.

9. Wechselt euch ab: Bei Kleinkindern und Babys muss ein elterliches Unterhaltungs-Programm her und da dürfen sich die Eltern ruhig abwechseln. Bewährt haben sich bei uns schöne Bilderbücher und auch hier gilt: ruhig mal etwas Neues kaufen oder in der Bücherei ausleihen. Das ist für euch auch interessanter. Und beachtet besonders im Flugzeug die Reisedauer!

10. Denkt an Proviant: Essen und trinken ist immer toll und es könnte ja sein, dass das Auto im Stau stecken bleibt, der Zug nicht kommt oder das Essen im Flugzeug nicht schmeckt. Ach ja, was Süßes im richtigen Moment wirkt Wunder!

11. Für den Notfall: Habt immer Taschentücher, eine Tüte, Wechselwäsche und ein Bonbon griffbereit verstaut. Dann seid ihr gewappnet gegen Übelkeit, ausgelaufene Windeln, verschwitzte Klamotten und Schwierigkeiten beim Druckausgleich während Start und Landung.

12. Der Tipp vom Profi: Achtet nicht darauf, was die kinderlosen Mitpassagiere sagen oder denken könnten. Bleibt ruhig und entspannt oder wie eine Purserette zu mir sagte: „Und ansonsten einfach schreien lassen“

Meine 12 Tipps für Reisen mit Kindernsind bestimmt nicht vollständig. Eure Tipps und Tricks interessieren mich natürlich brennend! Ab damit in die Kommentare.

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7 Comments

  1. Danke, liebe Britta! Du sprichst mir aus der Seele und ich kann dem nichts mehr hinzufügen. Ich habe zum Glück noch nicht so fürchterliche Erfahrungen mit unseren Mitreisenden machen müssen, aber wenn würde ich wahrscheinlich an die Decke gehen. LG/ Nadine

    1. Hallo Nadine, ich war auch nicht direkt betroffen, das liegt aber daran, dass meine Tochter ziemlich pflegeleicht ist. Es kam allerdings vor, dass wir in den Flieger einstiegen und noch bevor sie einen Mucks gemacht hatte nicht unbedingt willkommen fühlten. Den Druck bekamen andere Mütter zu spüren, die schon völlig nervös waren und alles versucht haben, aber wir wissen ja, manchmal ist zu viel auch nicht gut und dann kommt so ein Ruf aus der hinteren Reihe: „Ruhe!“ Das hilft natürlich enorm! Ich finde auch die Reaktion mancher Airlines „Adults only Flüge“ anzubieten irritierend. Aber wenn es keine Nachfrage gäbe, würden sie es nicht machen.

  2. says: Marc

    Es gibt Adults only Flüge? Ich kann es langsam echt nicht mehr fassen!
    Generell kann ich aber auch von keinen schlechten Erfahrungen mit „genervten“ Passagieren berichten – trotzdem waren wir das ganze Jahr über nur mit dem Auto unterwegs, das ist schon verdammt locker, wenn man es so macht, wie von dir beschrieben.

    Morgen geht’s wieder los und das Tablet ist schon randvoll mit Filmen und trotzdem wird es abends losgefahren 🙂

    Liebe Grüße,
    Marc

    1. Hi Marc, ja es gibt „Adult only“ Flüge gibt ja auch Adult only Hotels – Logische Konsequenz. Morgen geht es los, da hast du Glück und noch keine schulpflichtigen Kinder : ) Wo geht es hin wenn ich fragen darf? Ein Hoch auf das Tablett. Bestes Kinderspielzeug ever : )

  3. says: Miriam

    Wir setzen unsere Jungs (7 und 11,inzwischen reisetauglicher) vor einen Trip ein oder zweimal hin und legen eine Predigt ab. Wir sagen ihnen wie lange es sicherlich dauern wird (sie fragen eigentlich auch schon immer) und dass es auch mal langweilig wird und dass sie jegliche Nervereien bitte unterdruecken sollen :-). Vor einem Langstreckenflug hab ich den beiden vorher gesagt, dass so ein Flug schrecklich lang, unbequem, und langweilig sein kann. Da muessen wir jetzt durch. Letztendlich war es nicht so wild. Das Entertainment Programm von United Airlines war da eine grosse Hilfe! Ich glaube es hilft ein bisschen wenn die Kinder ein gedanklich etwas vorbereitet sind ueber das was da jetzt auf sie zukommt. Geht natuerlich weniger bei den Kleinen.

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