Ein Roadtrip durch Illinois – Mittlerer Westen – USA - LOOPING

Ein Roadtrip durch Illinois. Illinois zählt zu den Staaten des Mittleren Westen, der Kornkammer der USA und befindet sich im Südwesten der „Great Lakes“, des Lake Michigan. Wir starteten in St. Louis und fuhren in Richtung Norden nach Chicago. Unsere Route führte durch Alton, Quincy, Nauvoo, Quad Cities, Galena und Rockford.

Zu Besuch in Illinois – Mittlerer Westen – USA

Illinois reicht vom Lake Michigan bis zum Mississippi River im Westen. Springfield ist die Hauptstadt des Landes und die Metropole Chicago, die größte Stadt des Staates, das wirtschaftliche Zentrum mit fast drei Millionen Einwohnern. Illinois wird oft etwas abwertend als „fly-over-land“ bezeichnet. Dabei ist Illinois auch ein Ort für Entdecker und Genießer mit landschaftlich schönen Ecken, interessanten Orten, über 300 Golfplätzen und Abraham Lincoln als bekanntestem Bürger. Lincoln lebte hier 30 Jahre, bevor er zum US-Präsidenten gewählt wurde und nach Washington ins Weiße Haus zog.

Roadtrip durch Illinois

Chicago, die riesige Stadt berühmt für ihre Wolkenkratzer haben wir nur aus der Ferne gesehen, das Objekt unserer Begierde war das Leben auf dem Land. Der Mississippi, Felder und Wiesen verschmelzen hier zu einer malerischen Landschaft.

Historische Städte, französische Festungen, altertümliche Zivilisationen findet man in Illinois einige. Mich faszinierte ganz besonders die prähistorische indianische Stadt Cahokia und seine weltbekannten Hügel. Die Überreste der alten Indianerhochkultur von Cahokia Mounds (Bestandteil des UNESCO Weltkulturerbes) werden im „Cahokia Mound Museum“ wunderbar dokumentiert.

Cahokia war das zeremonielle Zentrum der Mississippi Indianer. Die Stadt hatte einst eine Fläche von mehr als 15 Quadratkilometern und geschätzte 40.000 Einwohner. Durch klimatische Veränderungen und Raubbau an der Natur hat sie sich wieder von selbst aufgelöst. Der Park, in dem sich Cahokia befindet enthält aber auch heute noch 70 gigantische Erdhügel. Die genaue Funktion der kegelförmigen Hügel ist nicht bekannt, man vermutet aber das hier die Stammeshäuptlinge beigesetzt wurden.

Fast alle Attraktionen in Illinois werden umgeben vom Mississippi. Viele Besucher denken beim riesigen Mississippi und den Nebenflüssen an den Süden, Louisiana und New Orleans. Tatsächlich aber liegt der Start im Norden und der fast 4000 Kilometer lange Fluss fliesst durch acht Bundesstaaten. Schaufelraddampferfahrten, Motorboot-Rivercruises, alles kannst du hier auch wunderbar erleben. Wer aktive Entspannung sucht sollte Golf spielen. Illinois ist Heimat von über 300 Golfplätzen und einigen der schönsten Plätze Amerikas.

In Illinois kannst du echte amerikanische Kleinstädte erleben und auf Geschichte, Abenteuer und großes Naturerleben treffen. Kornfarmen und Fastfood-Kultur gehen Hand in Hand mit feinen lokalen Restaurants und Craft Beer Brauereien.

Roadtrip durch Illinois – Städte am Mississippi

Vom Mississippi-Städtchen Alton, das gegenüber von St. Louis liegt, kannst du auch auf die Route 66 wechseln. Das Easy Rider Gefühl findest du aber auch schon hier, im Kegel’s Harley Davidson mit seiner riesigen Auswahl an Harley Davidson Motorrädern und alten 70ties Harley’s. Ein Besuch der Biker-Kneipe Poopy’s in Savanna gehört auf jede „Easy Rider“ Bucketlist. Wer sich für Jazz Musik interessiert sollte sich in Alton das Haus in dem Miles Davis geboren wurde -bevor seine Familie nach St. Louis zog – besuchen. Auch ein kurzer Stop-over und schneller Drink bei Fast Eddie lohnt sich und bevor ich es vergesse, die besten Brathähnchen gibt es natürlich bei Castelli’s in Alton.

Morgens wird der Mississippi von der aufgehenden Sonne in sanftes Licht getaucht. Ein Vogelschutzgebiet ohne als solches deklariert zu sein. Nach Illinois kommen die Weißkopfseeadler um zu überwintern.

Auch Galena ist einen Besuch wert, das ehemalige Minenarbeiterstädtchen wurde bereits zu einem der schönsten Orte des ganzen Landes gekürt. Der „General“ (Fremdenführer) verschafft den perfekten Überblick. Dann geht es weiter nach Moline. In den Quad Cities kann man etwas über die Geschichte von John Deere und seinen Landmaschinen erfahren.

Das Dörfchen Nauvoo entführt uns in die Zeit des frühen 19. Jahrhunderts. Die Mormonen hatten dort einst ihre erste dauerhafte Siedlung errichtet.

Quincy ist eine echte Überraschung. Perfekt lässt sich die Stadt mit dem Fahrrad erkunden. Bei einer Stadtführung habe ich eine Craft Brauerei, eine alte deutsche Bäckerei und das Haus eines 67-fachen Serienmörders entdeckt. Gruselig, ja. Man findet aber auch viele schönen Häuser und prachtvolle Villen in der Stadt.

Ein Highlight sind die Eigentümer, die den Gästen der Stadt das glanzvolle Innere ihrer Häuser offenbaren. Wunderbar. Das perfekte Lunch gibt es im Maid-Rite.
Anders als bei einem klassischen Hamburger werden hier zerkrümeltes gegartes Hackfleisch und weitere Zutaten auf einem Brötchen angerichtet. „Maid-Rite“ hat dieses Sandwich 1926 erfunden nun isst man es im ganzen Mittleren Westen. Ein scharfe Chilsuppe dazu. Fantastisch.

In Moline geht es dann an Bord der Celebration Belle, einem echten Schaufelraddampfer. Hier hatte ich endlich das ersehnte Missisippi Erlebnis auch wenn wir Gin & Tonic und keinen Bourbon tranken. Die mehrstündige Fahrt mit Musik und Essen ist Detox vom Feinsten.

Beim nächsten Illinois Besuch werde ich im Jail Hill in Moline einchecken. Ein wirklich feines Hotel mit nur 6 Zimmern, in einem historischen Gebäude, das bis 1977 noch als Gefängnis diente. Von der damaligen Zeit ist heute überhaupt nichts mehr zu spüren. Statt Handschellen, Wasser und Brot erwartet die Gäste heute Champagner und Pralinés zum Frühstück. Gediegener Luxus in einem tollen Ambiente. Aufgrund seines Standorts, des Mythos und seiner Bedeutung für Galena eine aufregende Übernachtsalternative.

Meine Lieblingshotel in der Region ist das Starwood Element in Moline. Ein altes Warehouse, einfach cool hergerichtet. Ich selbst wohne im Loft und habe mich in den riesigen Zimmern mit viel Beton, Design und elegantem Stil sehr wohl und wie zu Hause gefühlt.

Das Frühstück wurde im Hotel-Restaurant serviert, das Frühstücksbuffet präsentierte sich wie ein Meisterwerk: Viele Früchte, Kuchen, Müsli mit selbstgemachtem Joghurt, hauchdünn gebratener Bacon zum Ei, Pancakes und eine interessante Auswahl an Wurst und Käse. Großartig, hier lohnt sich der Besuch allein wegen des Frühstücks.

Auch der Besuch im 1927 errichteten Coronado Theatre in Rockford ist aufregend. Es sind eben diese kleinen, außergewöhnlichen Erlebnisse, die eine Reise nach Illinois unvergesslich machen.