Kennst du das Pantanal? Es ist das größte Binnenland-Feuchtgebiet, welches vor mehr als 20 Jahren zum Biosphärenreservat erklärt wurde. Es erstreckt sich über Brasilien, Bolivien und Paraguay. Das Pantanal ist ein beliebtes Ziel für Naturtourismus. Wie kommt man an den naturbelassenen Ort? Welche Tiere nutzen das Gebiet, das teilweise die Hälfte des Jahres unter Wasser steht, als Rückzugsort und welche Aktivitäten stehen für TouristInnen bereit? All diese Fragen beantworte ich dir in diesem Artikel.
Der Weg zum Pantanal
Von der UNESCO wurde das Pantanal bereits im Jahr 2000 zum Biosphärenreservat umgewidmet. Das Feuchtgebiet ist halb so groß wie Deutschland und liegt fast komplett in Brasilien. Teile davon reichen allerdings bis nach Bolivien und Paraguay. Das faszinierende Sumpfgebiet weckt besonders das Interesse von NaturliebhaberInnen. So zählt das Pantanal in Brasilien zu den beliebtesten touristischen Regionen des Landes. Farmen, die vor Ort als Fazendas bekannt sind, bieten den EntdeckerInnen aus dem Ausland Unterkunft und Verpflegung.
Fliege mit Opodo nach Cuiabá und erreiche so auf dem schnellsten Weg deine Unterkunft. Der nächstgelegene Flughafen wird von brasilianischen Fluglinien wie LATAM Airlines und Azul Linhas Aereas Brasileiras angesteuert. Auch internationale Airlines wie TAP Portugal und Swiss International fliegen in die Stadt in der Nähe des Pantanal.
Von Cuiabá geht es weiter mit dem Geländewagen in die Mitte des Biosphärenreservats. Am besten du buchst den Transfer zusammen mit der Unterkunft im Sumpfgebiet, so stellest du sicher, dass du unkompliziert ankommst.
Fauna und Flora im Pantanal
Das Pantanal mit seinen vielen Süßwasserseen, liegt im Südwesten von Brasilien und wird vom Río Paraguay durchflossen. Das zwischen 150.000 und 200.000 Quadratkilometer große Sumpfgebiet liegt 100 Meter über dem Meeresspiegel. Die Größe variiert je nach Saison und vergrößert sich zur Regenzeit zwischen November und März. Auch wenn die Region das ganze Jahr über bereist werden kann, gelten die Monate April bis September als optimal für einen Besuch.
Die Flussarme und Feuchtwälder sind beliebter Lebensraum vieler Pflanzen- und Tierarten. Auch etwa 650 Vogelarten leben in der Region. Außerdem weist das Gebiet die größte Dichte an Kaimanen weltweit auf. Etwa 35 Millionen der Tiere leben vor Ort. In Zeiten der Überflutung zwischen Oktober und März ist ein großer Teil des Feuchtgebiets mit riesigen Seerosen bedeckt. Neben den unzähligen Tieren leben rund 2,8 Millionen Menschen im Biosphärenreservat.
Die größten Jaguare der Welt kannst du mit etwas Glück in dem riesigen Sumpfgebiet finden. Die Region ist aber auch Lebensraum für bedrohte Tierarten wie den Großen Ameisenbär. Weitere Säuger, die im Biosphärenreservat leben, sind beispielsweise der Ozelot, der Schwarze Brüllaffe, der Südamerikanische Nasenbär und der Sumpfhirsch, aber auch Gürteltiere, Pumas und Riesenotter. Insgesamt leben über 80 verschiedene Säugetierarten im Pantanal.
Die mehr als 600 verschiedenen Vogelarten machen das Binnenland-Feuchtgebiet zum absoluten Traum für VogelliebhaberInnen. Außergewöhnliche Vögel wie der Hyazinthara, die Blaustirnamazone und der Schneckenweih sind hier in großer Zahl unterwegs. Der Riesenstorch Jabiru hat es sogar zum Maskottchen des Pantanals geschafft.
Die unzähligen Flüsse, Lagunen und Überschwemmungsgebiete führen zu einer reichen Population von Fischen. Besonders stark vertreten sind die Dourados, Traíras und verschiedene Barscharten. Süßwasserrochen findest du vor allem in sumpfigeren Gebieten. Die Piranhas in der Region, wie beispielsweise der Natterers Sägesalmler, halten die Gewässer von Aas frei. Obwohl der Lebensraum für Fische in diesen Breitengraden Brasiliens riesig ist, verzeichnen Tierschützer und Biologen eine rückläufige Artenvielfalt.
Die geringste Population machen im Pantanal die Menschen aus. Pro Mensch gibt es rund 4 Rinder und über 40 Kaimane in dem Naturschutzgebiet.
Quelle: unsplash.com
Aktivitäten und Erlebnisse
Eine der beliebtesten Aktivitäten für Reisende vor Ort sind Ausflüge zur Beobachtung von Tieren. Die einheimischen Guides mit ihrem breiten Wissen bringen dich rasch zu den Hotspots im Pantanal an denen Jaguar, Tapire oder Ameisenbären und andere imposante Tiere täglich vorbeikommen. Auch zur Beobachtung von Vögeln, wie den schönsten Großpapageien, gibt es ideale Plätze, die man auf eigene Faust nur mit viel Zeit und Glück ausfindig machen kann.
Für Fotografie-Begeisterte, mit dem eigenen Kameraequipment, werden eigene Expeditionen angeboten. Neben den perfekten Kulissen und Orten mit hoher Anzahl interessanter Tiere helfen dir professionelle Naturfotografen dabei, die perfekten Schnappschüsse als Erinnerung für zu Hause zu machen.
Wenn du nicht in der Gruppe reisen möchtest, gibt es im Pantanal auch eine Menge Anbieter, die private Touren nach Maß anbieten. Abgestimmt auf deine Wünsche und Interessen, wird deine Route durch das Sumpfgebiet zum unvergesslichen Abenteuer.
Neben den Safaris mit Boot oder Geländewagen gibt es für besonders aktive Reisende auch die Möglichkeit, die Natur zu Fuß oder auf dem Pferd zu erkunden. Besonders zur Beobachtung der faszinierenden Tierwelt aus nächster Nähe kann diese Fortbewegung auf versteckten Pfaden besonders spannend sein.
Eine weitere beliebte Attraktion ist das Angeln im Sumpfgebiet. Neben Hechten und Welsen, können hier auch Piranhas am Haken hängen. Am richtigen Ort fischst du hier bis zu 30 Fische pro Stunde aus dem Wasser.
Ausgangsort für die meisten Touren sind die alten Rinderfarmen, die als Ferienhotels für den beliebten Ökotourismus vor Ort umgebaut wurden. Rund 200 Pensionen und Landhotels sind Teil des Tourismus in der sonst weitestgehend menschenleeren Region. Wo du auch hinreist, ob San Diego, London, Rio de Janeiro oder zum Urlaub im Pantanal, die neue Umgebung erlebt sich am authentischsten mit den Einheimischen vor Ort.
Ein viertägiger Aufenthalt im Panatal reicht aus, um das große Angebot auszukosten und möglichst viel von der unvergleichlichen Fauna und Flora zu erleben.
Naturschutz im Pantanal ist wichtiger denn je.
Glaubt man aktuellen Studien von inländischen Naturschutzorganisationen stehen die Chancen hoch, dass von dem Biosphärenreservat in der heutigen Form bereits 2050 nichts mehr übrig sein könnte. Die Zerstörung des Sumpfgebiets schreitet mit großen Schritten voran und die Wasseroberfläche der Region, die die Lebensgrundlage tausender Tiere und Pflanzen darstellt, verzeichnet einen Schwund von 29 Prozent innerhalb der letzten 30 Jahre. Sowohl nationale als auch internationale Umweltschutzorganisationen setzen sich deshalb vermehrt für den Schutz der Vegetation vor Ort ein.
Ein wichtiger Faktor zum Schutz der Natur ist die Umwidmung des Landes in Nationalparks und Naturschutzgebiete. Drei große Nationalparks in Brasilien, Paraguay und Bolivien sichern einen Teil des Landes aktuell vor der Zerstörung.
Seit dem Jahr 2000 wurde der Nationalpark Pantanal Matogrossense sowie das gesamte Areal innerhalb Brasiliens zum Weltnaturerbe und Biosphärenreservat erklärt. Auch die bolivianische Regierung hat sich für eine strengere Prüfung bei Bauplanungen, wie Autobahnen und Öl- und Gaspipelines, in der Region verpflichtet.
Leider sind immer noch Teile des Pantanal akut von Zerstörung betroffen. Auch du kannst einen Beitrag leisten, um die Region und den Lebensraum vieler Tiere zu schützen, in dem du dich für Öko-Unterkünfte und nachhaltige Touren entscheidest und Rücksicht nimmst auf Natur, Tiere und Menschen vor Ort.