Eine Hüttenwanderung mit Hund ist ein besonderes Erlebnis – noch schöner wird es, wenn du die Tour mit einer Übernachtung auf einer Berghütte verbinden kannst.
In diesem Artikel erfährst du, was du für eine Hüttenwanderung mit Hund und Übernachtung beachten solltest. Außerdem erkläre ich dir, wie du dich richtig verhältst, wenn du unterwegs auf Weidetiere triffst. Denn gerade beim Durchqueren von Weiden ist es wichtig, die richtigen Verhaltensregeln zu kennen – nur so lassen sich gefährliche Situationen vermeiden.
Die richtige Vorbereitung für eine mehrtägige Hüttenwanderung mit Hund
Vielleicht fragst du dich, ob dein Hund überhaupt zum Wandern geeignet ist. Grundsätzlich kann jeder Hund mit auf Tour gehen – dennoch spielen rassespezifische Unterschiede eine wichtige Rolle. Körpergröße, Gewicht, Körperbau und Fellbeschaffenheit solltest du unbedingt in deine Planung einbeziehen. Für kurzschnäuzige Rassen wie den Mops oder für übergewichtige Hunde kann eine lange Wanderung schnell zur Belastung werden.
Lauffreudige Rassen wie Huskys, Border Collies, Golden Retriever oder auch kleine, agile Hunde wie Jack Russell Terrier sind dagegen ideale Begleiter auf Wanderungen.
Ein gesunder Hund im besten Alter schafft – je nach Kondition und Wegbeschaffenheit – problemlos bis zu 20 Kilometer und mehr an einem Tag. Dauerhaft solltest du solche Distanzen jedoch vermeiden, um Überlastungen zu verhindern.
Und bevor du los gehst, informiere dich über die Wanderroute. Wanderapps und google können hilfreich sein, ich vertraue aber gerne noch auf Kartenmaterial und frage die Menschen vor Ort über die Beschilderung. Manchmal gibt es auch Wanderalternativen um ans Ziel zu kommen. Einfach loswandern ist keine gute Idee. Ich spreche da aus Erfahrung. Auch der Schwierigkeitsgrad ist wichtig. überschätz dich nicht, wenn du wenig Erfahrung beim Wandern hast. Starte mit leichten und mittleren Touren.
Die perfekte Planung für deine Hüttenwanderung mit Hund
Reservierung:
Buche dein Zimmer unbedingt frühzeitig – vor allem, wenn du mit Hund unterwegs bist. Ein Bettenlager eignet sich nicht für jeden Vierbeiner.
Übernachtung mit Hund:
Die Regeln und Kosten variieren von Hütte zu Hütte. Manche erlauben Hunde im Zimmer, andere nur im Zwinger oder im Bettenlager. In diesem Fall muss dein Hund unbedingt verträglich sein – für meinen Hund wäre das zum Beispiel nichts. Es gibt auch Hütten, die generell keine Hunde aufnehmen. Informiere dich also rechtzeitig und frage nach, wenn etwas unklar ist. So vermeidest du unangenehme Situationen.
Verpflegung für den Hund:
Pack genügend Hundefutter ein – lieber etwas mehr, da dein Hund auf Tour mehr Kalorien verbraucht. Vergiss auch nicht ausreichend Wasser und eine Hundedecke für die Nacht.
Geschirr statt Halsband:
Ich empfehle, mit Geschirr zu wandern. Sollte der Hund abrutschen, kannst du ihn sicherer zurückziehen und an schwierigen Stellen leichter heben oder stützen.
Hüttenschlafsack:
Viele Hütten verlangen aus hygienischen Gründen einen Hüttenschlafsack. Frag vorher nach oder pack gleich einen ein.
Powerbank:
Nimm eine Powerbank mit, falls du Handy oder andere Geräte laden möchtest. Viele Hütten – wie die Sarotla-Hütte – sind autark und haben nur begrenzten Strom.
Mülltüte:
Nimm deinen Müll immer wieder mit ins Tal. Auf den Hütten und Wegen gibt es keine Mülleimer.
Funktionskleidung:
Jeans und T-Shirt sind möglich, aber Funktionskleidung ist klar im Vorteil: sie trocknet schneller und hält warm. In den Bergen musst du jederzeit mit Wetterumschwüngen rechnen. Handschuhe und Mütze gehören auch im Sommer ins Gepäck – selbst Schnee ist möglich. Ich habe es selbst diesen Sommer erlebt.
Temperaturen am Berg:
Auf den Bergen ist es oft deutlich kälter als im Tal. Viele Hütten sind im Sommer nicht beheizt. Ich war schon froh, meine Skiunterwäsche im Schlafsack dabeizuhaben.
Handtuch:
Nicht jede Hütte hat Duschen oder warmes Wasser. Stell dich auf Katzenwäsche mit kaltem Wasser ein. Pack auch ein Handtuch für deinen Hund ein, um ihn bei Regen trocken zu rubbeln.
Wanderschuhe:
Investiere in gute, wasserdichte Schuhe – und lauf sie vor der Tour unbedingt ein.
Wandersocken:
Gute Socken schützen vor Blasen. Viele schwören auf „doppelte Socken“. Achte besonders bei Mehrtagestouren auf passende Qualität.
Erste-Hilfe-Set:
Ein Erste-Hilfe-Set gehört in jeden Rucksack. Denk außerdem an deine persönlichen Medikamente.
Wanderstöcke:
Vor allem bergab sind Stöcke eine echte Hilfe. Sie geben Halt, entlasten die Knie und verhindern Abrutschen. Seit meiner letzten Tour will ich nicht mehr ohne gehen.
Pack leicht:
Jedes Gramm zählt mit zunehmender Höhe. Ein Oberteil kannst du ruhig zwei Tage tragen – am Berg interessiert das niemanden.
Rucksack mit Hüftgurt:
Ein guter Rucksack sollte einen gepolsterten Hüftgurt haben, damit das Gewicht nicht allein auf deinen Schultern lastet. Mein Rucksack fasst 32 Liter – damit komme ich eine Woche gut aus.
Kondition:
Bereite dich mit Tageswanderungen mit und ohne Gepäck vor. Auch dein Hund braucht Training – Muskeln, Sehnen und Bänder müssen sich an die Belastung gewöhnen. Starte langsam und steigere das Niveau nach und nach.
Verpflegung:
Nimm ausreichend Wasser und Snacks wie Riegel, Nüsse oder Bananen mit. Oft kannst du Flaschen unterwegs auffüllen – aber nicht überall. Plane daher etwas Reserve ein.
Sonnenschutz:
Je höher du wanderst, desto stärker ist die Sonnenstrahlung. Verwende Sonnencreme mit hohem LSF und pack dir einen Sonnenhut ein wenn du empfindlich bist.
Bargeld:
Kartenzahlung ist auf vielen Hütten nicht möglich. Hab also genügend Bargeld dabei.
Wandern zu zweit:
Allein zu wandern ist riskant. Falls du alleine gehst, informiere jemanden über deine Route. Im Notfall kann das entscheidend sein.
Alpenverein Österreich:
Mitgliedern werden Übernachtungen vergünstigt angeboten. Wenn du öfter Hüttenwanderungen planst, lohnt sich die Mitgliedschaft. Mehr Infos zur Mitgliedschaft und alle Vorteile zum findest du hier.
Auf diesen Hütten vom Alpenverein Vorarlberg ist eine Hüttenwanderung mit Hund möglich
Der Alpenverein am Vorarlberg geht mit der Zeit. Auf diesen Hütten ist eine Hüttenwanderung mit Hund möglich. Hier sind die Infos zu den unterschiedlichen Konditionen für die Übernachtung mit Hund.

Frassen-Hütte (Lechquellengebirge)
Hunde sind auf der Frassen-Hütte willkommen. Übernachten dürfen sie ausschließlich in den Zimmern, allerdings nur bei einer 4-Personen-Buchung (je nach Verfügbarkeit). Pro Hund fällt ein Unkostenbeitrag von € 10,00 an. Bitte bring eine eigene Hundedecke mit und sorge selbst für Futter.
Freschen-Haus (Bregenzerwaldgebirge)
Im Freschen-Haus übernachten Hund und Halter im Winterraum. Verträglichkeit mit anderen Hunden ist hier Voraussetzung – ist dein Hund nicht sozial, ist diese Hütte nicht die richtige Wahl. Für Futter musst du selbst sorgen. Preis pro Hund: € 10,00.
Heinrich-Hueter-Hütte (am Fuße der Zimba)
Auf der Heinrich-Hueter-Hütte ist eine Übernachtung mit Hund nur im speziellen Hundezimmer möglich – gib das unbedingt bei der Buchung an. Kosten pro Hund: € 5,00.
Totalp-Hütte
Reservierungen mit Hund sind hier ausschließlich per Mail oder telefonisch möglich – nicht über das Online-Portal. Gäste mit Hund übernachten gemeinsam im Nebenhaus, ähnlich wie im Freschen-Haus. Für schlecht sozialisierte Hunde ist diese Hütte nicht geeignet. Reinigungsgebühr pro Hund: € 5,00.
Tilisuna-Hütte
Hunde können in einem speziellen Hundezimmer übernachten. Die Pauschale beträgt € 6,00. Bitte bring Futter und eine eigene Hundedecke mit.
Sarotla-Hütte
In der Sarotla-Hütte sind Hunde in zwei Mehrbettzimmern herzlich willkommen. Die Pauschale beträgt € 12,00 pro Nacht. Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich, und auch hier musst du dich selbst um die Verpflegung kümmern.
Wandern mit Hund in den Bergen. 10 Regeln für den Umgang mit Weidetieren.
Dein Hund ist ein Raubtier. Dementsprechend können auch friedliche Weidetiere ganz unterschiedlich auf ihn reagieren. Beachte diese Regeln zu deinem eigenen Schutz damit deiner Hüttenwanderung mit Hund nichts im Wege steht.

- Halte Abstand zu Weidetieren: Vermeide direkten Kontakt und füttere die Tiere niemals.
- Ruhig bleiben: Erschrecke die Tiere nicht. Verhalte dich ruhig und gehe zügig, aber ohne Hektik, an ihnen vorbei.
- Mutterkühe und Kälber: Diese Tiere sind besonders wachsam. Sie schützen ihre Jungen und können gegenüber Hunden aggressiv reagieren – halte daher unbedingt Abstand.
- Hund an die Leine: Führe deinen Hund immer an einer kurzen Leine. Sollte es dennoch zu einem Angriff kommen, lass die Leine sofort los und bring dich selbst in Sicherheit.
- Auf dem Weg bleiben: Verlasse auf Almen niemals den markierten Wanderweg.
- Blockierte Wege: Versperren Tiere den Weg, gehe in großem Abstand um sie herum.
- Kuhbegegnungen: Wenn dir eine Kuh entgegenkommt, bleib ruhig, weich vorsichtig aus und wende ihr nicht den Rücken zu. Behalte sie im Blick, während du Abstand gewinnst.
- Unruhige Tiere: Wirken die Tiere nervös oder aufgeregt, betrete die Weide nicht und kehre besser um.
- Tore schließen: Wenn du ein Tor passierst, achte darauf, es immer wieder sorgfältig zu schließen.
- Hütehunde: Befindet sich ein Hütehund auf der Weide, darfst du diese auf keinen Fall mit deinem Hund betreten.
Ich wünsche dir viel Spaß bei deiner Hüttenwanderung mit Hund schreib mir gerne in den Kommentar, welche Erfahrungen du gemacht hast und welche Hütten du empfehlen kannst.
Text und Fotos Britta Smyrak