Von Unten nach Oben. Zu Fuß unterwegs in Zagreb.

unterwegs in Zagreb

Wohin beim ersten Mal in Kroatien, an die Küste oder in die Stadt? Ich mache es abwechselnd und bin am Anfang unterwegs in Zagreb der kroatischen Hauptstadt, und danach ist die Insel Krk an der Reihe.

Tag 1: Holpriger Start

Bei trübem Wetter steige ich früh morgens in Berlin ins Flugzeug und freue mich auf Sonne, Meer, und schöne Tage! Aber nix da, denn bei trübem Wetter und dicken Wolken steige ich in Zagreb aus. Am Flughafen hole ich meinen Mietwagen ab, es fängt an zu regnen. Dicke Tropfen klatschen an die Windschutzscheibe. Los geht es: „An der nächsten Kreuzung rechts abbiegen“ Zagreb ich komme.

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Ich finde es immer spannend, zum ersten Mal in einer fremden Stadt zu fahren und am liebsten wäre ich jetzt mein Beifahrer, denn dann könnte ich mir alles besser ansehen. So verdrehe mir den Kopf nach rechts und links und versuche gleichzeitig den Anweisungen des Navis zu folgen. Klappt erstaunlich gut. Das Einzige, was mir nicht gelingt, ist die Hoteleinfahrt vom Hotel Esplanade zu finden. Beim ersten Mal rausche ich zu schnell vorbei, und kann die Fahrbahn nicht rechtzeitig wechseln. Beim zweiten Mal fahre ich im Schneckentempo und kann keine Einfahrt entdecken. Beim dritten Mal habe ich die Nase voll, parke den Wagen einfach auf dem Gehweg direkt vor dem Hotel und drücke dem Hotelportier lächelnd meinen Autoschlüssel in die Hand. Er lächelt wissend zurück, mein Problem ist gelöst und die Entscheidung für die nächsten Tage getroffen. Ich werde zu Fuß unterwegs in Zagreb sein.

Hereinspaziert ins Hotel Esplande

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Das Hotel Esplanade ist nicht einfach ein Hotel, es ist eine Ikone von Zagreb. Erbaut wurde es 1925 als Hotel für die Reisenden des Orientexpresses, die damals von Paris nach Istanbul fuhren, und wurde schnell zum Zentrum der feinen Gesellschaft. Ich schlafe heute Nacht also zwischen Josephine Baker, Alfred Hitchcock, Sophia Loren um nur ein paar zu nennen.

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Die prunkvolle Lobby zeugt noch heute von dieser Ära. Ich checke ich ein und verkrümel mich in mein schönes, großes Zimmer. Auf dem Tischchen liegt eine kleine Leckerei, ein guter Start für Ferien in Kroatien. Es klopft, der Koffer ist da. Kurz verschnaufen und los geht es, Zagreb erkunden.

Unterwegs in Zagreb, besser ohne Auto!

Das Auto bleibt schön auf dem Hotelparkplatz stehen und ich erkunde Zagreb zu Fuß. Fast direkt vor dem Hotel beginnt ein Park, der zum sogenannten Grünen Hufeisen von Zagreb gehört. Mich erinnert diese Parkanlage mit den Platanen, dem Kunstpavillon in der Mitte und dem Nationaltheater weiter im Westen spontan an Wien oder Paris.

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Ein Wegweiser macht sofort klar, es gibt viel zu sehen in dieser Stadt. Zur groben Orientierung, Zagreb besteht aus einer Unterstadt der Donji Grad, einer Oberstadt, Gornji Grad genannt und der dazugehörigen Bischoffstadt Kaptol. Letztere wurde bereits im 11. Jahrhundert gegründet und hier steht die alles überragende Kathedrale von Zagreb.

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Mein Weg führt mich als Erstes zum Ban-Jelačić-Platz. Der zentrale Platz in der Unterstadt ist benannt nach dem Nationalhelden Ban Josip Jelačić , der im 19. Jahrhundert als Oberkommandierender von Kroatien, siegreich den Österreichern im Kampf gegen die Ungarn half. Der Platz wird heute wieder dominiert von seinem Reiterstandbild.

Ich sage wieder, weil es 1947 von der Bildfläche verschwand, denn ein kaiserlicher Loyalist passte nicht ins kommunistische System. Erst 1990, nach der Erlangung der staatlichen Unabhängigkeit Kroatiens, kehrte die Statue an ihren ursprünglichen Platz zurück. Allerdings wurde ihre Richtung geändert, der Säbel des Feldherrn zeigt nicht mehr drohend Richtung Ungarn, sondern nach Süden.

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Nicht ganz so geschichtsträchtig aber auch nicht unwichtig, wie ich finde, an diesem Platz liegt ein Laden der Marke Kraš. Unbedingt reingehen und für die gesamten Ferien in Kroatien diese leckeren Nugat Pralinen kaufen. Du bereust es, wenn du es nicht tut!

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Unterwegs in Zagreb entdecke eine Statue von Nikola Tesla. Zu meiner Schande muss ich gestehen, ich wusste nicht, dass der Vater des Wechselstroms aus Zagreb stammt. Wieder ein Beweis dafür, dass Reisen bildet.

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Mit der der Zahnradbahn, auch ein sehenswertes Unikat von Zagreb fahre ich hinauf in die Oberstadt. Oben angekommen erhebt sich vor mir der Lotrščak Turm in den Himmel. Täglich um 12 Uhr wird hier ein Kanonenschuss abgefeuert und damit an den Krieg gegen die Türken erinnert.

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Die Oberstadt sieht noch immer aus, wie im Mittelalter. Allerdings werden die Gassen statt mit Fakeln mit Gaslaternen beleuchtet, was sehr romantisch ist. Der zentrale Platz ist der Markusplatz mit der St.-Markus-Kirche und dem Parlamentsgebäude.

Was ich zwischen den alten Mauern allerdings gar nicht erwartet hätte, ein wirklich lustiges Museum! Das Museum der zerbrochenen Beziehungen widmet sich humorvoll und tiefsinnig der Beziehung und der Liebe. Für mich die besten Souvenirs aus Zagreb!

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Von der ehemaligen Stadtbefestigung aus dem 13. Jahrhundert ist nur noch das „Steinerne Tor“ übrig geblieben. Ein Brand zerstörte 1731 einen Großteil der Nachbarhäuser und angeblich blieb nur ein Bild der Maria mit Jesuskind unbeschädigt. Grund genug also das „Steinerne Tor“ zu einer kleinen Kapelle umzubauen. Bis heute dient dieser Ort als Gebetsstätte für Gläubige, lodern die Kerzen im Durchzug.

Bevor ich wieder in die Unterstadt zurückkehre, schau ich mir natürlich noch die Kathedrale an. Eigentlich bräuchte ich mehr Zeit für dieses überragende Bauwerk.

Unterwegs in Zagreb und ich habe Hunger!

Wer Hunger hat in Zagreb, der sollte unbedingt die Spezialität „Peka“: Kalbfleisch mit Kartoffeln, gebraten unter einer Metallglocke, probieren. Ich war im Restaurant Vinodol, wo dieses Gericht serviert wird. Das Fleisch wird ewig geschmort und ist danach butterweich.

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Planlos laufe ich nach dem Essen kreuz und quer durch die engen Gassen, entdecke hübsche Läden, staune über die vielen Bars und Cafés die ihre Tische und Stühle rausgestellt haben. Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie das Leben hier brummt, wenn die Sonne scheint.

Unterwegs in Zagreb:

Wer auch gerne zu Fuß unterwegs in Zagreb ist und mir nachlaufen möchte, hier ist mein kleiner Spaziergang als Karte:

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Ausflugstipps in die nähere Umgebung von Zagreb:

Text und Fotos: Britta Smyrak

Unterwegs in Zabreb. Danke für die Unterstützung meiner Kroatienreise an die Kroatische Zentrale für Tourismus, an Frau Darija Gotić für die Stadtführung, an das Hotel Esplanade und an die Autovermietung Hertz für den flotten Wagen.

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