Bevor ich am zweiten Tag meinen Spaziergang in Kopenhagen starte, ziehe ich um, um die Ecke in das schon von außen sehr hübsche Ibsens Hotel. Das Hotel hieß früher mal „3 ladies run a hotel“ und dieser Name ist bis heute Programm. Denn seit die Familie Brøchner es übernahm, wird es bereits in der dritten Generation erfolgreich von einer Frau geleitet. Das Ibsens ist auch ein sehr familienfreundliches Hotel in Kopenhagen und steckt wie das Kong Arthur voller guter Ideen.
Beim Check-in bekomme ich meine Zimmerkarte in einem schönen Adressanhänger. So etwas hatte früher jeder an seinem Koffer hängen, für den Fall, dass der verloren ging. Warum ist das heute eigentlich nicht mehr so ist?
Gestaltet und extra für das Hotel produziert hat diese Anhänger der Designer Piet Breinholm, der in der Nansensgade seinen kleinen Laden „The last Bag“hat, wo er Taschen im Stil der alten Schultaschen herstellt und verkauft. Sie sind nur eins von vielen Beispielen, die zeigen, wie das Ibsens Hotel die Nachbarschaft in das Hotel holt. Die Lobby vom Ibsens Hotel sieht einladend aus. Gegenüber der Rezeption steht ein echter Hinkucker, ein bunter Schrank, zusammengesetzt aus alten Hotelsafes. Bemalt wurde dieser Schrank vom Künstler Sunny Asemota, auch ein ehemaliger Bewohner aus der Nachbarschaft, und die Gäste nutzen die Safes für ihre Wertsachen.
Artmoney
Beim Stichwort Kunst komme ich gleich zum nächsten spannenden Projekt vom Ibsens und das heißt Artmoney. Artmoney sind eine Art Geldnoten in Form von 18×12 cm großen, originalen Bildern, mit denen Künstler weltweit für Services oder Produkte zahlen. Entwickelt hat das Konzept der Künstler Lars Kramer und das Ibsens ist das erste Hotel weltweit, das Artmoney als Bezahlung akzeptiert. Es ist so ein bisschen wie früher bei van Gogh. Artmoneybilder hängen in der Lobby und irgendwann sollen sie auch in allen Zimmern hängen. Gäste können die kleinen Kunstwerke kaufen und ich finde das sind die originellsten Andenken an Kopenhagen und das Ibsens Hotel. Und wer weiß, vielleicht wird das Kunstwerk mal viel wert sein. Mehr dazu gibt es auf der Website www.artmoney.org
Zimmer mit Ausblick
Mein Zimmer ist ein extra Large mit Schreibtisch und schönem Bad und bietet genug Platz für eine Familie. Wenn ich rausschaue, sehe ich das Neonschild vom Hotel und die Straßen rechts und links mit den vielen Fahrradfahrern. Es macht Spaß, dem Treiben von oben zuzusehen, aber ich habe noch viel vor, also Fenster zu, runter und raus zum Spaziergang in Kopenhagen.
Spaziergang in Kopenhagen downtown
Heute verlasse ich die Nachbarschaft der Nansensgade und gehe Richtung Zentrum zur Fußgängerzone mit den vielen Geschäften und den hübschen Gebäuden. Ich laufe sie entlang bis zum Tivoli, dann bis zum Nyhavn und dann reicht es mir eigentlich auch schon mit Geschäften und Touristen in der Innenstadt. Ich drehe um.
Auf dem Rückweg vom beschaulichen Nyhavn komme ich an der #HAPPY WALL vorbei und sende einen Gruß nach Hause. Das ist ein lustiges Kunst-Spielzeug, das geschickt einen Bauzaun am Kongens Nytorv verdeckt und das neben mir auch von vielen anderen Menschen genutzt wird.
Der Spaziergang in Kopenhagen macht hungrig und durstig und da ich gerade in der Pilestraede vor dem veganen Café 42° Raw stehe gehe ich rein und bestelle ein Sandwich und einen Kaffee. Auf die Frage ob ich Soja- oder Mandelmilch für den Kaffee möchte sage ich gedankenverloren Kuhmilch. AAAAAHHH! Das war kein Fettnapf, das war die Friteuse. Die Bedienung schaut mich etwas irritiert an, dann doch lieber ohne Milch, ich schleiche raus. Tja, so etwas kann passieren, wenn man fremd ist in der großen Stadt und kein Wort dänisch kann.
Spaziergang in Kopenhagen, ich mach rüber nach Nørrebro
Christiania, den Palast und vieles andere mehr im Zentrum schenke ich mir dieses Mal und mache mich auf in Richtung Nørrebro, der Hippstergegend von Kopenhagen. Die Sonne lässt sich endlich mal blicken und ich wage den Sprung über die Brücke in die Nørrebrogade. Die Ufercafés auf der anderen Seite sehen sehr einladend aus und obwohl meine Füße langsam platt werden, gehe ich weiterauf meinem Spaziergang in Kopenhagen.
Die Touristendichte lässt merklich nach, dafür nimmt die Anzahl der Fahrradläden deutlich zu. Ich schaue rein in die Blågårdsgade zu meiner linken, eine hübsche Seitenstraße mit einer netten Bäckerei und kleinen Restaurants und gehe weiter zur Elmegade.
Hier biege ich ab, schlendere vorbei an der angesagten Kaffebar Vinbar bis zur Guldbergsgade und schaue bei dem kleinen Modeshop Adélie ins Fenster. Direkt gegenüber, hinter einer hohen Mauer entdecke ich einen ganz verträumten Friedhof und ruhe mich ein bisschen im Schatten der Bäume aus. Auf dem Rückweg laufe ich über den schönen Platz Sankt Hans Tory und komme vorbei an einem typischen Smørrebrød Laden. Ich muss sagen, dieser Teil von Kopenhagen mit den vielen Cafés, kleinen Geschäften und Restaurants hat mir sehr gut gefallen.
Mein Spaziergang in Kopenhagen, hier ist die Route:
Der Morgen danach
Nach dem langen Spaziergang in Kopenhagen gestern habe ich geschlafen wie ein Stein und freue mich am Morgen auf das leckere Frühstück im Ibsens. Das sieht alles so gesund aus. Genau das Richtige für mich.
Als ich meinen Blick über die Kaffeetasse in meiner Hand streifen lasse, bleibt er an einem Schild hängen und ich muss schmunzeln. Schade, dass heute mein letzter Tag in Kopenhagen ist, ich fühle mich gerade richtig angekommen.
Das Ibsens, wie auch das Kong Arthur sind familienfreundliche Hotels in Kopenhagen. Sie bieten Familienzimmer an und die Atmosphäre in beiden Häusern ist sehr entspannt, offen und freundlich. Mir hat die Lage in einer extrem netten Nachbarschaft und die Nähe sowohl zum Zentrum als auch zu anderen Vierteln sehr gefallen. Auch die Kombination mit den Restaurants in der Nähe finde ich sehr angenehm und ich bin sicher es gibt im Viertel noch viel mehr zu entdecken.
Was am ersten Tag geschah und wohin die Reise weitergeht:
Fotos: Britta Smyrak
Danke an das Ibsens Hotel, für die Übernachtung und den netten Service.