Winterurlaub mit Hund in Suedtirol

Schneeschuhwandern im Pustertal. Winterurlaub mit Hund.

Winterurlaub in Südtirol und in diesem Jahr kommt der Hund mit. Wir lassen Ski und Snowboard zu Hause und möchten mit Nona Schneeschuhwandern im Pustertal.

Das Pustertal in Südtirol ist gleich das erste Tal nach dem Brenner. Ich kenne die Abfahrt bereits, denn hier geht es auch ins kleine Skigebiet Gitschberg Jochtal, das ich nur empfehlen kann.

Willkommen im Gourmet- und Boutiquehotel Tanzer.

Nach der langen Anfahrt aus Berlin kommen wir abends im schönen Boutiquehotel Tanzer an und werden von der Hausherrin Christl Baumgartner an der Rezeption herzlich begrüßt. Wir gehen kurz auf unser Zimmer mit Balkon im zweiten Stock und stellen das Gepäck ab.

Das Hotel Tanzer ist eines der besten Gourmethotels in Südtirol. Die Küche ist ausgezeichnet, wird im Restaurantführer Gault Millau empfohlen und wir lassen uns die nächsten vier Tage morgens und abends vom Küchenchef verwöhnen. Mit Hund dürfen wir nicht ins Restaurant, dafür wird ein schöner Tisch in der rustikalen Bauernstube für uns gedeckt.

Winterwanderung im Antholzer Tal

Am nächsten Morgen starten wir mit der ersten Winterwanderung im Pustertal und fahren ins Antholzer Tal oder einfach Antholz (italienisch Valle di Anterselva), ein Seitental des Pustertales. Hier liegt der schöne Antholzer See. Ich war vor ein paar Jahren schon einmal hier und bin bei strahlendem Sonnenschein mit einem Guide und mit Schneeschuhen den Berg hinaufgewandert.

Heute ist die Szenerie komplett anders. Eine dicke Eisdecke bedeckt den See und der Hund freut sich, endlich mal wieder im Schnee zu rennen.

Langläufer ziehen in neonfarbener Kleidung ihre Runden und ich hoffe, Nona bringt sie nicht aus dem Takt. Das Antholzer Tal ist unter Langläufern und Biathlonfans bekannt. Dieses Jahr findet hier kurz nach unserem Ausflug die Biathlon Weltmeisterschaft statt.

Nach der Seeüberquerung wählen wir  wieder den steilen Weg durch den Wald hinauf zur Steinzgeralm. Auch wenn es anstrengender ist, es macht einfach mehr Spaß, als auf den gemachten breiten Wegen zu laufen. Nona kommt an die Flexileine und kann so munter hin- und herlaufen. Oben angekommen müssen wir feststellen, dass heute leider Ruhetag ist. Schade.

Aber unsere Laune ist nur kurz getrübt, denn es fängt an zu schneien und wir entdecken Schlitten neben der Hütte. Also nichts wie los. Bahn frei! Wir sausen den Berg hinunter.

Statt wie geplant auf der Alm zu essen kehren wir im Seerestaurant Platzl am See ein und verputzen eine extrem leckere Portion Kaiserschmarrn mit leicht karamelisiertem Zucker. Auf meiner Kaiserschmarrnbestenliste ist das eine glatte 8/10. Ich könnte ohne Probleme jeden Tag Kaiserschmarrn essen. Vielleicht wird das meine Challenge für die nächsten Wandertouren im Pustertal.

Schneeschuhwandern im Pustertal

Am Tag zwei leihen wir uns Schneeschuhe aus und fahren nach Welschellen, genauer gesagt durch den Ort durch bis zum Sportplatz. Von hier aus wollen wir zur Welschellener Alm hinaufwandern, auch bekannt als Dackelalm, denn der Hüttenbetreiber besitzt einen Dackel. Das wird unseren Hund freuen, oder auch nicht.

Für die Wanderung gibt es zwei Möglichkeiten, entweder man folgt dem präparierten Winterwanderweg mit der Markierung 26, „Munt da Rina“, auf diesem Weg sind auch die Rodler unterwegs, oder man biegt nach der ersten Kurve ab in den Wald und kämpft sich geradeaus den Berg hinauf. Diese Variante ist mal wieder genau unser Ding. Mit unseren Schneeschuhen ist das kein Problem. Nur der Hund muss sich ab und zu aus dem Tiefschnee kämpfen, wenn er die Spur verlässt.

Was wäre ein Winterurlaub in Südtirol ohne Knödel?

Draußen ist es kalt, in der Welschellener Alm schön warm. Der eigentliche Herr des Hauses, besagter Dackel, beäugt Nona aus sicherer Entfernung von seiner Bank aus. Aber Nona ist das ziemlich egal. sie rollt sich unter dem Tisch zusammen und schläft.

Was wäre Südtirol ohne Knödel? Eben! Wir bestellen Südtiroler Knödeltris, Kaspressknödel und lassen es uns gut gehen.

Eigentlich wollten wir noch weiter durch den Wald zum Gipfel, dem Col dal Lè wandern. Und vielleicht sogar einen Abstecher zum Glittner See, Lêch de Munt da Rina, machen, aber dafür ist es leider schon zu spät und da der See vermutlich eh unter einer dicken Schneedecke liegt, treten wir den Rückweg an. Draußen pfeift ganz ordentlich der Wind und wir zeiehn Nona den Mantel über.

Schneeschuhwandern im Pustertal

Für den Abstieg wählen wir den präparierten Weg, der mäßig steil ist und in in sanften Serpentinen den Berg hinunterführt. Zwischen den winterlichen Nadelbäumen hindurch erhaschen wir immer wieder einen tollen Blick auf die umliegenden Berge. Nach eineinhalb Stunden erreichen wir den Parkplatz und steigen müde ins Auto.

Schneeschuhwandern im Pustertal

Wandertouren im Pustertal, heute geht es auf die Kradorfer Alm

Ach am dritten Tag gehen wir Schneeschuhwandern und fahren nach St. Magdalena. Hier machen wir den Anfängerfehler und parken gleich am Ortseingang. Besser ist es, durch den Ort hindurch zu fahren, an der Liftstation vorbei und dann auf dem Parkplatz am Waldrand zu parken, denn hier startet der Eichhörnchenweg.

Wir tragen also unsere Schneeschuhe und Stöcke durch den ganzen Ort und gehen dann querfeldein bis wir endlich auf den Wanderweg stoßen.

Schneeschuhwandern im Pustertal

Es geht mal wieder stramm den Berg hinauf, erst durch den Wald und dann über verschneite Almwiesen. Das letzte Stück hinauf zur Kradorfer Alm treibt den Puls noch mal nach oben. Erschöpft lassen wir uns in die Liegestühle fallen und genießen die Sonne.

Nach dem obligatorischen Hüttenschmaus geht es dann zurück zum Auto. Als wir am Abend am Hotel ankommen, freue ich mich schon auf den Whirlpool, die Sauna und das Gourmet-Menü.

Schneeschuhwandern mit Hund im Pustertal. Ein Paar Tipps

Schneeschuhwandern kann eigentlich jeder. Anfangs ist das Laufen etwas ungewohnt, weil man anders als mit normalen Schuhen, etwas breitbeiniger gehen muss, aber daran gewöhnt man sich schnell. Damit die vorderen Zacken sich tief in den Schnee graben, verlagert man besonders beim Bergauflaufen und auf vereisten Flächen das Gewicht eher auf die Fußballen.

Bergab ist es sicherer, wenn man sich etwas nach vorne lehnt. Allerdings macht es auch Spaß in Rückenlage zu laufen und ab und zu ein bisschen im Schnee zu rutschen.

  • Wir haben unseren Hund nicht extra für das Schneeschuhwandern trainiert. Aber wir machen mindestens ein bis zwei größere Touren in der Woche, daher ist Nona relativ fit. Trotzdem haben wir darauf geachtet, dass es nicht zu anstrengend für sie wird. Und so schwer es manchmal für sie war,  haben wir darauf geachtet, dass sie besonders bei Tiefschnee viel in unserer Spur läuft.
  • Bei unseren Touren war Nona meist an der Leine, weil es einfach sicherer ist und wir nicht wollten, dass sie wilde Tiere aufstöbert.
  • Wenn wir Pausen gemacht haben, haben wir darauf geachtet, dass auch der Hund genügend Wasser bekommt, Schnee fressen ist nämlich keine gute Idee.
  • Bevor wir losgewandert sind, wurde das Fell zwischen den Zehn gekürzt, damit sich dort keine Eisklumpen bilden können. Außerdem haben wir die Pfoten zum Schutz gegen die Kälte mit Vaseline eingeschmiert. Hundeschuhe beziehungsweise Booties, sind bei Nona keine Option. Wir haben es vor der Reise im Laden ausprobiert. Sie weigert sich auch nur einen Schritt zu machen und versucht die Dinger möglich schnellst wieder loszuwerden.
  • Gegen die Kälte hatten wir einen speziellen Hundemantel dabei, denn bei Pausen im kalten Wind kühlt nicht nur der Mensch schnell aus.
  • Was Nona besonders gefallen hat am Schneeschugwandern im Pustertal? Wir haben ihr morgens und abends mehr Futter gegeben, denn wandern im Schnee ist schon anstrengender, als über Berliner oder Brandenburger Wiesen zu jagen.

Text und Foto Britta Smyrak

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