In 24 Stunden Hong Kong entdecken mit Kind

Hong Kong, Horrormärkte und Häuserschluchten.

Die Hälfte unserer Zeit ist schon vorbei. Jetzt heißt es in 24 Stunden Hong Kong entdecken. Das ist genau der richtige Moment um zu verschlafen!

Alarm, wir haben verschlafen!

Gestern war es wohl doch etwas anstrengend. In drei Sekunden sind wir im Frühstücksraum und ich gebe es nicht gerne zu, doch wir stapeln in fünf Minuten alles auf unsere Teller, was nur geht. Denn auf das leckere Frühstück verzichten? Das geht nicht! Nicht heute und nicht hier im Grand Hyatt Hong Kong. Wir essen, als ob wir auf eine dreitägige Expedition gehen! Aber wir haben heute auch einen langen Tag vor uns und wer weiß, ob wir bei unserer Entdeckungstour in Hong Kong nicht einfach verloren gehen? Könnte doch sein, das wir uns verlaufen oder? Unter den Blicken der Kellner bestelle ich noch schnell drei Frenchtoasts und dann geht es mit vollem Bauch ab in die Stadt.

Hong Kong Highway

Verglichen mit Hong Kong ist Berlin echt gemütlich! Hier hat keiner Zeit und der Strom der Fußgänger bewegt sich, entweder unten auf der Straße, oder drei Stockwerke darüber auf den Fußgängerbrücken. Wichtig ist, immer mit dem Strom zu gehen und so treiben wir auf dem Weg zur Metro von einem Shoppingcenter zum nächsten.

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Unsere Ziele für heute sind: der Goldfischmarkt, der Vogelmarkt, wenn wir es schaffen noch der Man Mo Tempel und für den Sonnenuntergang der Victoria Peak, die Aussichtsplattform mit Blick über Hong Kong. Soweit die Theorie, die Realität sieht natürlich komplett anders aus. Wir fahren Richtung Norden, steigen aus der Metro aus und rennen, trotz Navi auf dem Handy, eine Viertelstunde in die falsche Richtung. Ich finde das gar nicht so schlimm, weil ich mich mal wieder nicht satt sehen kann an diesen irren Häusern, aber der Rest der Familie grummelt vor sich hin.

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Horror in Tüten

„Precarious towers of plastic bags full of goldfish are stacked from floor to ceiling.“ Ich hätte mir die Beschreibung des Goldfischmarktes mal übersetzten sollen, bevor wir hier hergefahren sind, denn die Art und Weise, wie die Fische zum Verkauf angeboten werden, ist doch etwas gewöhnungbedürftig.

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In völlig überfüllten Aquarien japsen die Goldfische nach Sauerstoff oder hängen mit ihren Artgenossen in mit Wasser gefüllten Plastiktüten an den Eingängen der Geschäfte.

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Nur dumm, wenn die Sonne auf die Tüten scheint, dann drehen sich die Fische nämlich um, aber das scheint hier niemanden weiter zu stören.

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Uns gefällt das nicht. Auf dem Markt gibt es noch andere exotische Tiere und auch kleine Hundewelpen und Kaninchen. Das Fotografieren ist nicht immer erwünscht und die Stimmung bei uns getrübt. Wir drehen um und suchen den Vogelmarkt.

Piep, piep, piep

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Auf dem Vogelmarkt sieht es nicht viel besser aus. Kleine bunte Vögel sitzen entweder alleine in hübschen Käfigen und zwitschern vor sich hin oder drängeln sich zusammengepfercht auf der Stange.

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Ich will jetzt nicht den Moralapostel spielen und behaupten, dass wir in Europa mit den Tieren unbedingt viel besser umgehen, aber wenn ich die Vögel in den Käfigen sehe und davor die freien Spatzen, die sich die Körner vom Boden aufpicken, dann würde ich am liebsten alle Vögel frei lassen.

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Good night Hong Kong

In 24 Stunden Hong Kong entdecken mit Kind und die Zeit vergeht schneller als gedacht. Wir verschieben den Tempelbesuch auf morgen und fahren zum Sonnenuntergang hinauf zum Peak. Es gibt zwei Möglichkeiten dorthin zu gelangen, entweder mit der Peak Tram, einer historischen Drahtseilbahn, oder ganz profan mit dem Bus No. 15.

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Wir nehmen den Bus und kurven auf der engen Straße unendlich lange den Berg hoch. Schon bei der Fahrt haben wir ab und zu eine spektakuläre Aussicht auf die Häuserschluchten von Hong Kong und ich ertappe mich bei dem Gedanken, ob es den Menschen hier so viel besser geht als den Vögeln in ihren Käfigen.

Leider haben wir uns mit der Zeit doch leicht verschätzt. Die Sonne hat nicht gewartet, sondern ist schon hinter den Berg gewandert und wir sehen sie auf der anderen Seite im Meer untergehen.

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Kaum ist es dunkel, gehen in Hong Kong die Lichter an und es ist unglaublich!

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Wer allerdings denkt, der Peak wäre ein lauschiges Plätzchen, der liegt falsch. Auch hier oben gibt es zwei Shoppingcenter mit Restaurants und Aussichtsplattform. Ein Stück weiter unten befindet sich ein kleiner Park, der ganz schön sein soll, aber dafür ist es jetzt zu spät und außerdem ist uns kalt. Die Schlange für die Tram ist lang und die Wartezeit beträgt über eine Stunde, da sind wir doch ganz froh, dass wir den Bus genommen haben. Schön war es und aufregend: Good night!

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Text und Fotos: Britta Smyrak

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8 Comments

  1. says: eva

    oh wow, nach Hong Kong habe ich es bisher auch noch nicht geschafft. Ich als halbes Landei habe immer einen Heidenrespekt vor diesen Mega-Cities, obwohl es mich schon reizt. Angeblich kann man der Stadt dann doch recht schnell entfliehen. habt ihr euch das Umland auch angesehen?

  2. Pingback: Lost in Hong Kong
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