Ich war mal wieder auf der Suche nach einem besonders empfehlenswerten Ausflugsziel, als mir das bekannte Sprichwort „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah“ in den Sinn kam. Und da es hier bei uns in Deutschland nicht nur zahlreiche sehenswerte Städte, sondern auch viele traumhafte Landschaften zu bewundern gibt, wollte ich einfach beides miteinander kombinieren, um euch einen unvergesslichen Kurzurlaub zu ermöglichen.
Nach einer kurzen Recherche fiel meine Wahl auf das idyllische Weserbergland, wo es angeblich so einiges zu sehen und noch mehr zu erleben gibt. Und tatsächlich hat diese Region, die sich übrigens über gleich drei Bundesländer erstreckt (Nordrhein-Westfalen, Hessen und Niedersachsen), etwas Magisches an sich: architektonische Meisterwerke, historische Altstädte, kulturelle Highlights, unzählige Sehenswürdigkeiten und malerische Landschaften beiderseits der Weser. Am meisten beeindruckt hat mich jedoch die Kreisstadt Hameln, welche die Heimat der berühmt-berüchtigten Rattenfängersage und ein wesentlicher Bestandteil der Deutschen Märchenstraße ist.
Was hat Hameln zu bieten – und was muss man unbedingt gesehen haben?
Bevor ich etwas näher auf die verschiedenen Sehenswürdigkeiten, Attraktionen und Geheimtipps eingehe, die es in Hameln und im nahen Umland zu entdecken gibt, sei vorab noch kurz gesagt, dass ihr auf jeden Fall ausreichend Zeit mitbringen solltet, da es hier wirklich viele spannende Dinge zu bestaunen gibt. Als Ausgangspunkt für euren Besuch eignet sich eine der zahlreichen Ferienwohnungen innerhalb des Stadtzentrums oder das Hotel auf dem Klüt in Hameln – nicht zuletzt, da man von hier aus einen beeindruckenden Ausblick genießen kann und ihr dank der zentralen Lage sämtliche Sehenswürdigkeiten binnen kürzester Zeit erreichen könnt.
Wahrlich pittoresker Altstadtflair
Die Hamelner Altstadt hat derart viel Charme, dass sie euch vom ersten Moment an in ihren Bann ziehen wird: stilechtes Kopfsteinpflaster, gemütliche Bars und Cafés, beschauliche Hinterhöfe und zahlreiche historische Fachwerkhäuser im Stil der Weserrenaissance, die ihr rund um den Pferdemarkt bewundern könnt. Darüber hinaus befinden sich hier inmitten der Fußgängerzone sowohl das Stiftsherrenhaus, in dem auch das Hamelner Museum untergebracht ist, als auch das überaus reich verzierte Rattenfängerhaus aus dem 16. Jahrhundert.
Die grüne Lunge der Stadt
Nach der kleinen Sightseeingtour durch die Innenstadt führt der Weg als nächstes in den Bürgergarten, der sich zwischen dem Kastanienwall und der Deisterallee befindet und von den Einwohnern Hamelns gern als eine Art Naherholungsgebiet genutzt wird. Dabei handelt es sich um eine rund zwei Hektar große Parkanlage, die in längst vergangenen Zeiten als Exerzierplatz genutzt und im Jahre 1962 zum heute bekannten Bürgergarten umfunktioniert wurde. Übrigens: Wenn ihr Hameln im Sommer besucht, könnt ihr euch nicht nur von den dort stattfindenden Freiluftkonzerten, sondern auch von den Wasserspielen verzaubern lassen, die als äußerst sehenswert gelten und in der Zeit von April bis Oktober zu bewundern sind.
Auf den Spuren Bismarcks
Der allseits bekannte preußische Politiker und Staatsmann Otto von Bismarck hat, wie in vielen anderen Städten Deutschlands, auch in Hameln seine Spuren hinterlassen – zumindest in Form des rund 14 Meter hohen Bismarckturms, der im Jahre 1910 von dem Architekten Wilhelm Kreis auf dem nahegelegenen Knabenberg errichtet wurde und auch heute noch als sehenswertes Ausflugsziel im Weserbergland gilt.
Sagenhafter Ausblick vom Hamelner Hausberg
Im Westen der Hamelner Innenstadt befindet sich der über 260 Meter hohe Klütberg, der eine wahrlich atemberaubende Aussicht auf die Stadt und das nahegelegene Umland bietet. Der zu großen Teilen bewaldete Klüt gehört offiziell zu dem Hamelner Stadtwald und bietet seinen Besuchern nicht nur zahlreiche Rad- und Wanderwege, sondern darüber hinaus auch die Überreste der Klütfestung, die auch unter dem Namen Fort Georg bekannt ist und deren Ursprünge sich bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen lassen.
Auch das Umland im Weserbergland kann sich sehen lassen
Ihr könnt euren Aufenthalt in der Rattenfängerstadt Hameln aber natürlich auch dazu nutzen, um das nahe Umland zu erkunden und etwas besser kennenzulernen – und das wird sich auf jeden Fall lohnen, egal ob ihr alleine oder mit der gesamten Familie unterwegs seid. Daher möchte ich euch jetzt zeigen, welche Sehenswürdigkeiten mich am meisten beeindruckt haben:
Der Naturpark Solling-Vogler
Rund 45 Kilometer südlich von Hameln findet ihr nahe der Stadt Holzminden den sehenswerten Naturpark Solling-Vogler, der sich über ein Gebiet von sage und schreibe 550 Quadratkilometer erstreckt und neben Hochmooren und imposanten Fichten- und Eichenwälder auch einige idyllische Waldseen zu bieten hat – die Märkische Schweiz lässt grüßen. Darüber hinaus befindet sich ganz in der Nähe der Wildpark Neuhaus, in dem ihr die heimische Tierwelt im Weserbergland (Wildschweine, Wölfe, Hirsche und Co.) etwas genauer unter die Lupe nehmen könnt.
Atemberaubende Natur im Landkreis Schaumburg
Rund um Stadthagen, dem offiziellen Verwaltungssitz des Landkreises Schaumburg, kommen vor allem große und kleine Wanderenthusiasten voll auf ihre Kosten. Hier befindet sich zum Beispiel der überregional bekannte und beliebte Naturpark Steinhuder Meer und der sagenhaft schöne Schaumburger Wald, der auch Teil der Norddeutschen Tiefebene ist. Und wenn ihr schon in der Gegend seid, empfehle ich euch zudem einen Besuch des über 370 Meter hohen Bückebergs, auf dessen Naturerlebnispfad ihr zahlreiche Infos über die dort gefundenen Dinosaurierknochen erhalten könnt.
Das Wasserschloss Hämelschenburg
Abschließend möchte ich noch das eindrucksvolle Wasserschloss Hämelschenburg erwähnen, das sich am Rande des Naturparks Weserbergland und ziemlich genau zwischen Bad Pyrmont und Hameln befindet. Die gesamte Anlage, deren Ursprung bis zum Ende des 15. Jahrhunderts zurückreicht, gilt als echtes Highlight der Weserrenaissance. Zudem finden hier in regelmäßigen Abständen verschiedenste Ausstellungen statt, was besonders die Kunstfans unter euch begeistern dürfte. Und da es hier auch ein sehr gemütliches Café gibt, könnt ihr eure müden Beine auf eine sehr angenehme Art und Weise entspannen.
Fotos von ©Falco-Pixabay. Titelfoto ©Verena Schulemann