Als ich in meiner Heimat mit der Idee um die Ecke kam, mit einem Freund nach Jordanien zu reisen, war vor allem die Angst groß – die Angst vor dem muslimischen Ausland. Wenige haben diese Reise verstanden und wenige hatten positive Aspekte zu berichten – vor allem natürlich die Leute, die noch nicht in Jordanien waren.
Dass was ich zurückgebracht habe – also meine Erlebnisse und meine Erfahrungen, sind geprägt von Freundlichkeit und Sicherheit, eingefasst in ein schönes und stolzes Land.
Aqaba und das Rote Meer
Unsere Reise durch Jordanien führte uns von Aqaba über Wadi Rum nach Petra bis zum Toten Meer nach Madaba und wieder zurück nach Aqaba. Ein Schneesturm verhinderte, dass wir Amman erreichten. Auf allen unseren Wegen wurde deutlich, dass die Menschen die wir trafen, uns freundlich und respektvoll begegneten – genau wie wir auch Ihnen.
In Aqaba gestaltete sich – gleich am ersten Tag unserer Fahrt ein einfacher Besuch einer Bäckerei zu einer umfangreichen Bäckerei Führung. Der Besitzer der Bäckerei war sehr stolz (zumindest erweckte er den Eindruck) uns in seiner Bäckerei begrüßen zu dürfen, sodass er uns sofort seine gesamte Bäckerei zeigte, die sich allerdings in einem etwas unheimlichen Kellergewölbe befand.
Mit etwas Angst begleiteten wir den Bäcker nun dort hinunter – man hatte die Geschichten aus der Heimat noch im Kopf – um dann schnell festzustellen das er schlicht wahnsinnig stolz darauf war, uns seine riesigen – etwas altertümlichen – Maschinen zeigen zu dürfen. Die gesamte Bäckerei Belegschaft versammelte sich um uns herum und wollte mit uns sprechen, was das Bezahlen der Kekse zum Schluss sehr schwierig gestaltete.
Wadi Rum – die Wüste
In diesem Moment hatte ich nichts dabei, außer meinem Handy und ich fühlte mich frei und sicher. Unser Mietwagen mit allen unseren Sachen stand 100 km weiter – an der Touristenstation, den Autoschlüssel dafür haben wir einem Menschen gegeben, der meinte: „Don’t worry, it is better to give me the keys than loosing them in the dessert.“ – was für mich logisch klang; und unser kleiner Rucksack mit Geld, Papieren etc. war im Jeep unten am Berghang.
Man hätte uns hier aussetzen können, wenn man wollte – diese Gedanken haben aber wahrscheinlich nur Menschen wie wir im Kopf, die Geschichten glauben schenken, die Sie selbst nicht erlebt haben.
Jordanien mit Kindern
Als Vater einer 6 jährigen Tochter habe ich mir auch die Frage gestellt, wie es wohl wäre, mit meiner Tochter durch Jordanien zu reisen. Um es schon mal vorweg zu nehmen – ich möchte meiner Tochter unbedingt irgendwann einmal Jordanien zeigen wollen.
Das Reisen in Jordanien mit Kindern ist unkompliziert und in vielen Bereichen für sie sehr interessant. Es gibt viele Spielplätze und das Rote Meer lädt zum Baden ein. Das jordanische Volk ist sehr Familien freundlich – letztendlich ist die Familie eines der wichtigsten Institutionen in Jordanien.
Sicherlich ist eine zwei tägige Tour durch die alte Ruinen Stadt Petra oder auch eine Nacht bei 2° Grad in der Wüste nicht unbedingt etwas für Kinder, aber das ist ja nicht das Einzige, was man sich in Jordanien mit Kindern anschauen kann. Für meine Tochter und für mich plane ich eine zweiwöchige Tour, die ungefähr so aussehen könnte: von Israel (Tel Aviv – Jerusalem – Eilat) nach Jordanien (Aqaba – Wadi Rum – Petra – Totes Meer – Amman).
Ich glaube, das ist das richtige Geschenk zur Jugendweihe – ich bin gespannt, ob Sie das auch so sieht.
Fotos und Text: Jens Venzke. Weitere Erlebnisse von Jens könnt Ihr unter http://blog-welt-entdecken.de/ nachlesen.