Ausflugstipps für Mauritius – So wenig Zeit, so viel zu tun.

Mauritius ist groß genug für Abenteuer und klein genug, um alles auf der Insel leicht zu erreichen. Hier kommen meine Ausflugstipps für Mauritius, damit du das Beste auf der Insel im Indischen Ozean nicht verpasst.

Ausflugstipps für Mauritius

Mauritius ist für mich die Insel der vielen Überraschungen. Mauritius lohnt sich natürlich, wenn du das Paradies an wunderschönen Stränden entdecken möchtest. Aber du bist hier auch genau richtig, wenn du jeden Tag etwas Neues unternehmen möchtest. Meine Ausflugstipps für Mauritius sind nur eine kleine Auswahl an Möglichkeiten.

1. Das Grand Bassin, Heiligtum der Hindus

Viele verschiedene Kulturen bedeutet auch viele Religionen. Rund 50 Prozent der Menschen auf Mauritius sind Hindus, daneben leben 25 Prozent Christen und 20 Prozent Muslime auf der Insel.

Unter allen Ausflugstipps für Mauritius hat mich das Grand Bassin am meisten überrascht. Auf Mauritius befindet sich nämlich die zweit wichtigste Pilgerstätte der Hindus. Hoch in den Bergen von Savanne liegt das Grand Bassin, auch Ganga Talao genannt was übersetzt „See des Ganges“, bedeutet.

Der Überlieferung nach trug der Gott Shiva einst den heiligen Fluss Ganges auf seinem Kopf, während er mit seiner Gemahlin Parvati um die Welt reiste. Als sie über Mauritius flogen, verschüttete Shiva einige Tropfen des Ganges, und genau an dieser Stelle entstand der Kratersee Ganga Talao. Für die Hindus ist der See daher heilig und gleichwertig mit dem Ganges in Indien.

Ausflugstipps für Mauritius Grand Bassin

Rund um das Grand Bassin finden sich mehr als 30 Statuen und Tempel für die zahlreichen hinduistischen Gottheiten. Der Hinduismus kennt eine beinahe unbegrenzte Zahl von Gottheiten, universale Herrscher, die für alle Aspekte des Lebens zuständig sind: Fruchtbarkeit, Gesundheit, Reichtum, Macht, Tod. Für viele ist der Hinduismus mit seinen Skulpturen, Mythologien und unzähligen Hindu-Gottheiten verwirrend, wie eine Mischung aus Religion, Kult und Fantasy. Ich kenne mich leider auch nicht aus, aber immerhin habe Ganesha, den Elefantengott erkannt und Shiva in Blau mit seiner Gattin Parvati im Hintergrund.

Ausflugstipps für Mauritius Grand Bassin

Ein Spaziergang den Hügel hinauf zu einer weiteren Götterstatue lohnt sich, denn von oben hat man eine fantastische Aussicht auf den Kratersee und die surrealen, riesigen Götterstatuen, die in der Ferne alles überragen.

2. Shiva und Durga Maa

Mitten im nirgendwo ragt eine riesige Shivastatue 33 Meter in den Himmel und blickt auf die Menschen herab.

Nicht weniger beeindruckend ist die Statue der Göttin Durga Maa. Sie steht ein Stück die Straße hinunter mit einem Löwen auf einem Podest vor einem großen Parkplatz.

Warum der große Parkplatz? Während des Maha Shivaratri-Festes pilgern bis zu 300.000 Menschen hierher. Die Pilger kommen oft in Weiß gekleidet, viele zu Fuß oder mit dem Auto um ihre Verbundenheit mit Shiva und anderen Gottheiten zu zeigen. Sie beten und führen rituelle Waschungen am See durch.

Auch das Ganesha-Fest zieht Tausende an. Wochen vor dem eigentlichen Fest werden Ganesha-Statuen aus Ton geweiht und geschmückt, bevor sie am Feiertag feierlich im See versenkt werden. Dieser symbolischer Akt, soll Unglück vertreiben. Opfergaben wie Reis, Früchte und Blumen auf Bananenblättern begleiten die Rituale. Viele Hindus schöpfen heiliges Wasser aus dem See, um sich zu reinigen oder Ganesha zu ehren.

3. Eine Wanderung auf den Le Morne Brabant

Der markante Berg Le Morne Brabant auf der gleichnamigen Halbinsel im Südwesten von Mauritius gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Grund dafür ist leider eine traurige Geschichte.

Im 19. Jahrhundert flohen viele Sklaven aus unmenschlichen Verhältnissen auf den Le Morne Brabant. Als die Sklaverei am 1. Februar 1835 auf Mauritius endete, wollte eine Polizeiexpedition die Geflüchteten darüber informieren. Dabei kam es zu einem großen Unglück. Die Polizei war uniformiert und die Sklaven dachten, es wären Soldaten, die sie wieder gefangen nehmen wollten. Aus Verzweiflung stürzten sich alle vom Berg in den Tod. Am Berg erinnert eine Gedenktafel daran und du kannst den Gedenkpfad ins „Valley of the Bones“ entlangwandern.

Seit dieser Tragödie wird der 1. Februar in der kreolischen Gesellschaft auf Mauritius als Gedenktag für das Ende der Sklaverei gefeiert.

Obwohl der Berg in Privatbesitz ist, kannst ganz hinauf bis auf den Gipfel steigen. Der Aufsteig ab dem grünen Tor, ungefähr auf halber Höhe, wird recht steil. Du solltest trittsicher sein und eine gewisse Grundfitness haben. Ich würde für die Gipfelwanderung auch einen Guide empfehlen, da die Route nicht gesichert ist.

Während der Wanderung gibt es immer wieder schöne Ausblicke auf den Küstenstreifen im Westen und im Osten von Mauritius.

Ausflugstipps für Mauritius

4. Entdecke spannende Museen in Port Louis

Interkontinentale Sklaverei Museum

Das Interkontinentale Sklaverei-Museum in der Hauptstadt Port Louis an der Westküste von Mauritius widmet sich der Geschichte der Sklaverei auf Mauritius. Ziel des Museums ist es, den Sklaven wieder Würde und Menschlichkeit zurückzugeben, sie wieder zu Personen zu machen und nicht zu Arbeitsmaterial zu degradieren.

Ein Ausstellungsstück ist zum Beispiel die originalgetreue Nachbildung des berüchtigten Code Noir (noir: französisch für schwarz) eine Verordnung, die der französische König Ludwig XIV. 1685 zur Regelung des Umgangs mit den schwarzen Sklaven erließ und welche bis 1848 in Kraft war. Die Verordnung besteht aus 60 Artikeln. Hier ein kleiner Auszug, der u.a. die Brutalität zeigt:

  • Sklaven müssen römisch-katholisch getauft sein.
  • Jede Religion, außer der römisch-katholischen, wird verboten.
  • Sklavenhalter müssen römisch-katholisch sein.
  • Alle Untertanen und Sklaven müssen die katholischen Feiertage einhalten.
  • An katholischen Feiertagen dürfen keine Sklavenmärkte abgehalten werden.
  • Kinder von verheirateten Sklaven sind ebenfalls Sklaven, sie gehören dem Herrn der Mutter.
  • Sklaven, die verschiedenen Herren gehören, dürfen sich zu keiner Zeit und unter keinen Umständen versammeln.
  • Um kranke Sklaven muss sich der Besitzer kümmern. Besitzer, die das nicht tun, werden mit einem Bußgeld belegt.
  • Sklaven dürfen vor Gericht nicht als Partei auftreten.
  • Ein Sklave, der seinen Herrn, dessen Frau oder Kinder schlägt, wird hingerichtet.
  • Entflohenen Sklaven, die länger als einen Monat verschwunden waren, werden die Ohren abgeschnitten und sie werden gebrandmarkt. Beim zweiten Mal wird ihre Achillessehne durchschnitten und sie werden wieder gebrandmarkt. Beim dritten Mal werden sie hingerichtet.
  • Herren von freigelassenen Sklaven, die Flüchtlingen Unterschlupf gewähren, werden mit einem Bußgeld belegt.
  • Herren dürfen Sklaven in Ketten legen und schlagen, aber sie dürfen sie nicht foltern.
  • Herren, die einen Sklaven töten, werden bestraft.
  • Sklaven-Ehepaare und ihre vorpubertären Kinder dürfen nicht separat verkauft werden.
  • Sklavenhalter, die mindestens 20 Jahre alt sind (25 Jahre ohne Erlaubnis ihrer Eltern) können ihre Sklaven freilassen.
  • Freigelassene Sklaven sind französische Untertanen, egal wo sie geboren wurden.

Das Interkontinentale Sklaverei-Museum in der Hauptstadt Port Louis wurde errichtet, um den Beitrag der Sklaven zur Entwicklung des Landes zu würdigen und sichtbar zu machen. Es erforscht das Erbe der Sklaverei und der Zwangsarbeit von der Kolonialzeit bis in die Gegenwart.

Ausflugstipps für Mauritius

Öffnungszeiten: Täglich von 9:30 bis 16 Uhr. Samstags bis 15 Uhr. Sonntags geschlossen.
Der Eintritt ist frei.

Aapravvasi Ghat Museum

Gleich gegenüber des Sklaverei-Museums befindet sich das Aapravasi Ghat Museum. Dieses Museum gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und dokumentiert das „Great Experiment“. Hinter diesem Namen verbirgt sich die Idee, kurz nach der Abschaffung der Sklaverei bezahlte Arbeiter auf den Plantagen einzusetzen.

Mehr als eine halbe Million Menschen aus Indien, China, den Komoren, Madagaskar, Mosambik und dem Yemens landeten an dieser Stelle auf Mauritius. Fast 70 % der mauritischen Bevölkerung gehen auf diese Vertragsarbeiter zurück, die bis in die 1920er Jahre die Zuckerrohrfelder bewirtschafteten.

Öffnungszeiten: Täglich von 9 bis 16 Uhr. Samstags bis 12 Uhr. Sonntags geschlossen.
Der Eintritt ist frei.

Naturkundemuseum

Das kleine Naturkundemuseum befindet sich im Erdgeschoss des Mauritius-Institutsgebäudes im Zentrum der Stadt Port Louis. Es wurde im 19. Jahrhundert gegründet und ist das ältestes Museum auf Mauritius und eines der ältesten im südlichen Afrika.

Ganzer Stolz des Museums ist ein vollständiges Dodo-Skelett, das 1904 von Etienne Thirioux entdeckt wurde. Dem ausgestorbenen Vogel ist ein ganzer Raum gewidmet.

Ausflugstipps für Mauritius

Öffnungszeiten: Täglich von 9 bis 16 Uhr. Mittwochs 11 Uhr bis 16 Uhr, Samstags bis 12 Uhr. Sonntags geschlossen.
Der Eintritt ist frei.

5. Essen mit Aussicht im Restaurant Le Chamarel

260 Metern über dem Meeresspiegel, in den Hügeln von Chamarel, liegt das gleichnamige Restaurant Le Chamarel. Mit Blick auf das Meer werden hier kreolische Gerichte serviert. Ich empfehle den Chamarel Palmenherzsalat mit marinierten Garnelen und Mango-Dressing als Vorspeise und Curry mit Huhn und Garnelen nach mauritischer Art als Hauptgericht.

6. Teatime auf Mauritius. Bois Chéri Teefabrik und Teeverkostung.

Auf Mauritius wird Tee angebaut. Bei einer Fahrt über die Insel kann man die Teefelder der ältesten Teefabrik Bois Chéri entdecken.

Bei einem Besuch in der Fabrik und dem dazugehörigen Museum erfährst du alles über die Geschichte des Tees und kannst einen Blick in die Produktion werfen.

Wusstest du, dass alle Tees weltweit nur von einer einzigen Teepflanze kommen? Für die unterschiedlichen Teesorten sind allein die klimatischen Bedingungen der verschiedenen Teeanbaugebiete verantwortlich, nicht verschiedene Teepflanzen.

Eine Teeplanze liefert drei Teesorten. Entscheidend ist, welche Blätter geerntet werden. Weißer Tee, besteht nur aus dem obersten Blatt, der Needle. Dieser besondere Tee wird im Februar und März geerntet. Die Blätter trocknen 72 Stunden in der Sonne und werden nicht fermentiert.

Grüner Tee besteht aus den zwei obersten Blättern und für den schwarzenTee nimmt man alle drei Blätter zusammen. Die Teepflanze ist eine immergrüne Pflanze und kann 150 Jahre lang abgeerntet werden.

In der Teefabrik siehst du, wie der Tee in 10 Kilosäcken angeliefert wird, wo die Blätter 24 Stunden trocknen müssen, bis sie anschließend gepresst und dann fermentiert werden.

Am Ende der Fabrikbesichtigung sieht man noch die Verpackung in kleine Teebeutel oder als loser Tee in große Tüten. Der Großteil der Teeernte bleibt auf Mauritius. Wenn du ein schönes Mitbringsel suchst, empfehle ich den Tee.

Im Anschluss an den Besuch folgt der Ausflug zum ehemaligen Herrenhaus der Plantage. Das alte Gebäude, in dem sich heute ein Restaurant befindet, liegt auf einem kleinen Hügel, umgeben von viel Grün und mit Blick auf einen See.

Hier findet täglich eine Teeverkostung statt, die ich sehr empfehlen kann. Das dazugehörige Restaurant bietet teeinspirierte Gerichte an, die auch sehr lecker sind.

Öffnungszeiten täglich von 9-17 Uhr
Eintrittpreise: ca. 6 €

7. Flacq Markt, einer der buntesten Ausflugstipps für Mauritius

Der Flacq Markt liegt im Zentrum im Nordosten von Mauritius. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall wenn man bunte Früchte und authentisches Markttreiben erleben möchte. Neben Ost und Gemüse kann man auch Kleidung kaufen.

Öffnungszeiten: Mittwochs und sonntags von 6-17 Uhr

8. Traumhafte Strände für jeden

Auf Mauritius hat jeder Zugang zu jedem Strand, egal ob dort ein Hotel steht oder nicht. Ich habe in der kurzen Zeit nicht alle Strände besucht aber zwei gefunden, die ich sehr schön fand.

An der Westküste von Mauritius liegt der Flic en Flac Strand. Mit seinen 8 Kilometern ist er der längste Strand der Insel und einer der schönsten dazu. Weißer Sand trifft auf türkisblaues Meer. Direkt an diesem Strand liegt das frisch renovierte Hilton Mauritius Resort & Spa in dem ich übernachtet habe.

Der Küstenabschnitt von Belle Mare an der Ostküste ist knapp fünf Kilometer lang und bietet viel Natur und Ruhe. An diesem schönen Strand habe ich morgens Mauritier gesehen, die mit ihren Hunden ganz entspannt im Meer gebadet haben.

Der Süden von Mauritius hat eine felsige Küstenlinie mit steilen Klippen, versteckten Buchten und wilden Stränden. Allerdings sollte man im Wasser wegen starken Strömungen und Korallenriffen aufpassen.

Fotos und Text Britta Smyrak.
Ausflugstipps für Mauritius. Auf diese Reise wurde ich vom Tourismusbüro Mauritius eingeladen.

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