Die besten Reiseblogs sind für mich nicht nur Berichte mit Checklisten und Best-of-Reisetipps sondern persönliche Geschichten, Reisepoesie für den Alltag. Und ein Blog, der mir besonders am Herzen liegt wird von Ani geschrieben.
5 Fragen an Anika vom Reiseblog Ani denkt
Der Name ist Programm, Anika aka Ani denkt zerbricht sich den Kopf über Menschen, Länder die Liebe und das Leben. Ich hatte das Glück, Anika vor knapp zwei Jahren auf einem Event in Meran zu treffen und fand sie sofort sehr sympathisch. Auf ihre Berichte freue ich mich jedes Mal ganz besonders, denn sie sind nicht nur wunderschön geschrieben und klasse fotografiert, sondern lassen mich eintauchen und teilhaben an ihrer ganz persönlichen Welt. Auf meine Liste für die besten Reiseblogs gehört „Ani denkt“ definitiv dazu.
1. Anika, es gibt kaum einen Blog, der mich mehr berührt, den ich so poetisch finde wie deinen. Glaubst du die Menschen brauchen heute noch Poesie?
Vielen, vielen Dank, das ist eins der schönsten Komplimente, das ich je bekommen habe. Sofort abgespeichert für schlechte Tage. Und ja, ich glaube, die Menschen brauchen Poesie, vor allem online. Wir leben alle unglaublich schnell, bekommen immer und überall die neuesten Infos her, und wenn wir mal stillstehen, dann ist es beim Yoga und davon haben wir auch gleich ein Instagramfoto parat. Poesie oder gefühlige Texte helfen mir, sogar online in eine Welt abzutauchen, von der man kaum noch glaubt, dass es sie gibt. Auch wenn ich weiß, wie kurz die Aufmerksamkeitsspanne im Netz ist.
2. Du gibst keine ultimativen Tipps, lieferst keine Checklisten, sondern lange Texte. Bist du altmodisch?
Haha! Ich bin in vielerlei Hinsicht altmodisch ja, aber das ist nicht der Grund, warum ich nicht schwerpunktmäßig über Tipps und Checklisten schreibe. Mein Fokus liegt auf dem Schreiben, das war schon lange vor der Reisesucht da. Ich bin Autorin und mein Blog dient mir als Portfolio. Die Reisen habe ich schlichtweg eingebaut, weil ich darauf unglaublich Lust hatte (und habe), und dabei kommen logischerweise Reiseimpressionen heraus und weniger Listen. Außerdem schießen gerade so viele Reiseblogs aus dem Boden, die Tipps und Checklisten als Hauptthema haben.
Ich finde es toll, wie erfolgreich diese Blogs in kürzester Zeit sind, aber ich wollte unbedingt eine Nische besetzen und das hat ganz wunderbar geklappt.
3. Deine Artikel sind eher kleine Kurzgeschichten statt Reisereportagen und wecken trotzdem größte Reisesehnsucht, woran liegt das?
Oh ja, wirklich? Das ist schön. Vielleicht, weil ich einfach einen Hang dazu habe, einzelne Gedanken weiterzuspinnen und dabei Geschichten entstehen zu lassen. Vieles, was ich erzähle, spielt sich in meinem Kopf ab und ich glaube, dass wenn es mir vor Ort so geht, dann kann es anderen ebenfalls so gehen. Reisesehnsucht kann total unterschwellig entstehen.
Das ist wie bei einem guten Buch oder Film, dessen Handlung in eine wunderschöne Kulisse verpackt ist.
Niemand muss dir mit der „Haudrauf-Methode“ sagen, dass du da hinreisen sollst – braucht’s auch nicht, weil du sowieso schon hin willst.
4. Du schreibst sehr persönlich, ohne peinlich zu sein und es geht oft weniger um den Ort als um deine Gefühle. Hast du nicht Angst verletzt zu werden?
Verletzt von wem? Von Leserkommentaren? Nein, bisher ist da kaum was Blödes passiert, und wenn ich beispielsweise über traurige Erfahrungen schreibe, dann bin ich ja sowieso schon verletzt, also kann ich es auch aufs Papier bringen. Oder?
5. Wenn du eine letzte Reise machen könntest, wohin würdest du fahren und warum?
Nach Indien. Ich bin schon als Kind mit meinen Eltern viel herumgekommen, aber mit meiner ersten langen Reise nach Indien vor zwei Jahren hat alles angefangen. Indien hat somit einen Grundstein gelegt für alles, was danach kam und was noch bevorsteht. Außerdem ist es eins der Länder, das mich am meisten anzieht und ich wirklich jedes Fleckchen in diesem verrückten Land einmal gesehen haben möchte.
Danke Anika für deine Antworten und ich freue mich auf die nächsten Texte!
Fotos, bis auf das letzte: © Deniz Ispaylar