Wandern mit Hund im Alpbachtal – Gipfeltouren und Hotelempfehlung

Das Alpbachtal in Tirol ist ein kleines Paradies für Wanderfreunde und für Hunde. Hier kommt alles zusammen: abwechslungsreiche Touren, ein preisgekröntes Dorf, hundefreundliche Unterkünfte und eine Landschaft, die sowohl gemütliche Spaziergänge als auch alpine Herausforderungen bietet.

Anreise ins Alpbachtal: Mit dem Zug von Berlin nach Tirol

Oft werde ich gefragt, wie ich ohne Auto in die Berge komme – und meine Antwort ist: unkompliziert. Von Berlin aus fahre ich mit dem ICE in fünfeinhalb Stunden nach München. Dort steige ich um in die Regionalbahn oder den Eurocity Richtung Kufstein oder Wörgl, weiter geht es zum Bahnhof Brixlegg. Ab hier bringt mich der Bus 620 in nur 30 Minuten mitten ins Alpbachtal.

Alles in allem dauert die Reise etwa acht Stunden. Mein Hund hat im Zug genug Platz, um zu schlafen, und ich genieße die Zeit zum Lesen und Dösen. Verglichen mit Autofahrten durch endlose Staus wirkt die Zugfahrt angenehm entschleunigt. Dieses mal habe ich zwei Sitzplätze gebucht, da ist es noch entspannter.

Alpbach, Tirol von seiner schönsten Seite

Mein Ziel ist Alpbach, das auf etwa 1.000 Meter Seehöhe liegt und oft als das „schönste Dorf Österreichs“ bezeichnet wird. Und tatsächlich: Hier sieht jedes Haus so aus, als sei es Teil eines großen Gesamtkunstwerks. Dunkles Holz, breite Balkone und üppige Blumenkästen prägen das Dorfbild. Dass Alpbach so einheitlich aussieht, ist kein Zufall: Seit den 1950er-Jahren gibt es eine Bauordnung, die vorschreibt, dass Neubauten im traditionellen Tiroler Stil errichtet werden müssen. Die Bergidylle ist perfekt und soviel Schönheit tut der Seele einfach gut.

Mit Hund im Alpbachtal: Meine Unterkunft im Böglerhof – pure nature spa resort

Für meinen Aufenthalt habe ich das Böglerhof – pure nature spa resort in Alpbach gewählt. Dieses Hotel lässt mit seinem fantastischen Spa Bereich samt Pool und Naturteich und dem ausgezeichneten Essen wirklich keine Wünsche offen. Darüber hinaus hat sich das Haus auch bewusst auf Gäste mit Hunden eingestellt. Im Zimmer steht ein wirklich schönes weiches Hundebett, daneben Futter- und Trinknapf. Doch das ist noch nicht alles. Für Hotelgäste gibt es eine eingezäunte Auslauffläche mit kleinem Teich direkt hinter dem Hotel. Hier hätte ich mich gerne länger auf eine der schönen Holzliegen gelegt, wenn das Wetter mitgespielt hätte. Und sollte der Hund, so wie meiner, ein Faible für Wasser haben und in den Teich hüpfen, dann ist das kein Problem, denn es gibt eine extra Hundedusche und auf dem Zimmer liegt ein Hundehandtuch zum Trockenrubbeln und Pfotenabwischen bereit.

Der Böglerhof bietet außerdem einen Gassi- und Hundesitting-Service an. So ist es möglich, den Hund einmal abzugeben und auch anspruchsvollere Touren zu machen, die eventuell nicht für den Vierbeiner geeignet sind.

Einstiegstour: Der Alpbacher Heimatweg

Bevor es morgen richtig in die Höhe geht, starte ich am frühen Abend noch mit dem Heimatweg. Er ist knapp 5 Kilometer lang und führt einmal rund um das Dorf. Entlang des Weges gibt es Stationen, die mehr über die Geschichte, Architektur und das Leben in Alpbach erzählen. Und immer wieder bieten sich herrliche Aussichten auf das satte Grün der Wiesen und Wälder.

Die Sonne scheint, der Himmel ist strahlend blau. Ich bin froh, diesen leichten Spaziergang nach der Anreise im Zug noch zu machen. Mein Hund ist auch zufrieden und schnuppert an jeder Ecke.

Die Wetterprognose für die nächsten Tage sieht schlechter aus. Umso mehr genieße ich diesen Auftakt, der perfekt ist, um mich einzustimmen. Zurück im Hotel lade ich mir noch die „My Alpbachtal“ App aufs Handy. Damit habe ich automatisch die Gästekarte immer dabei um kostenlos Bus, Bahn und Seilbahn zu nutzen. Außerdem liefert die App noch viele Infos zu Wetter, Webcams, Touren und Veranstaltungen und Ausflüge, die ich buchen kann. Das Angebot ist sehr umfangreich. Langweilig wird es mir hier bestimmt nicht.

Erste Gipfeltour: Standkopf (2.239 m), erster Gipfel der Sagtaler Spitzen.

Am nächsten Tag geht es hoch hinaus. Mein Ziel ist der Standkopf, einer der Gipfel der Sagtaler Spitzen. Mit seinen 2.239 Metern ist er deutlich anspruchsvoller als der Heimatweg. Das Wetter hat wie erwartet gewechselt. Dicke Wolken hängen am Himmel und ich hoffe, dass es keinen Regen gibt.

Ich fahre mit dem Bus bis zur Wiedersbergerhornbahn. Die Bergfahrt mit Hund kostet 5 Euro – eine Investition, die sich lohnt, denn so spare ich mir einige Höhenmeter. Oben angekommen pfeift ein ordentlicher Wind.

Panoramaweg alpbachtal

Von der Bergstation führt ein Panoramaweg über Almwiesen, bevor sich der Pfad in einen schmaleren Gratweg verwandelt. Links und rechts geht es tief hinunter, die Ausblicke reichen weit in die Täler. Die Wolken am Himmel sehen dramatisch aus. Ab und zu schafft es ein Sonnenstrahl und lässt die Berge glühen.

wolken und sonne wandern alpbachtal

Wir erreichen einen kleinen See, der perfekte Ort für eine Verschnaufpause und einmal Pfoten kühlen.

kurze pause wandern mit hund standkop Alpbachtal

Und es geht weiter. Mein Hund meistert die felsigen Passagen gut. Es geht in Serpentinen steil hinauf. Für Hunde ist diese Tour machbar, wenn sie trittsicher und nicht zu klein sind.

wandern mit hund alpbachtal

Der Wind wird stärker und kurz vor dem Gipfel entscheide ich: Sicherheit geht vor. Ich habe Angst, das eine Bö den Hund ergreift. Ich kehre um und bewundere das Gipfelkreuz nur aus der Ferne. Klar ist es schade, wenn ich den Gipfel nicht erreiche, aber es muss ja nicht das letzte Mal sein.

standkopf gipfelkreuz Alpbachtal

Die reine Gehzeit von der Bergstation beträgt zweieinhalb Stunden, hin und zurück etwa 5-6 Stunden. Auch wenn ich den Gipfel nicht erreicht habe, ist die Tour für mich ein Erlebnis – und eine Erinnerung daran, dass man beim Wandern mit Hund immer flexibel bleiben sollte.

Zurück im Tal habe ich den Bus knapp verpasst. Statt eine Stunde zu warten, wandere ich einfach eine halbe Stunde durch den Wald zurück nach Alpbach .

Im Hotel angekommen sind wir zwei doch recht müde und ruhen uns ein Stündchen aus. Danach geht es für mich ins Restaurant. Meinen Hund lasse ich auf dem Zimmer, sie ist das gewohnt und happy wenn sie in dem Körbchen weiter chillen kann.

Aufstieg zur Gratlspitze (1.899 m) – mystisch, still und unvergesslich

Am dritten Tag steht mein persönliches Highlight an: die Gratlspitze. Mit 1.899 Metern ist sie zwar niedriger als der Standkopf, doch die Tour ist nicht minder eindrucksvoll.

Der Ausgangspunkt ist die Holzalm (1.450 m), die ich mit dem Taxi erreiche. Hier kann man übrigens nicht nur sehr gut essen, das Schnitzel soll legendär sein, sondern auch übernachten – praktisch für alle, die früh starten wollen.

Heute liegt dichter Nebel über den Wiesen, der Aufstieg beginnt mystisch. Der Weg führt durch Wälder, über Wurzeln und schließlich auf schmale, felsige Pfade. Mein Hund ist neugierig und konzentriert, an manchen Stellen helfen Drahtseile zur Sicherung. Ein gut sitzendes Geschirr ist hier unverzichtbar.

Mystischer Moment am Gipfel

Oben passiert dann das, was diese Tour unvergesslich macht: Der Nebel lichtet sich, und plötzlich liegen die Gipfel der Kitzbüheler Alpen, des Rofan und des Zillertals wie Inseln über dem Wolkenmeer. Eine Stimmung, die kaum zu beschreiben ist. Es fühlt sich an, als schwebe man über einer weißen Decke – Naturerlebnis in seiner reinsten Form. Auf einem Berggipfel zu stehen ist doch etwas ganz Besonderes.

Still, erhaben, fast unwirklich. Ich trage uns ins Gipfelbuch ein, genieße noch ein paar Minuten die Aussicht auf der Bank und und das Wechselspiel von Wolken und Sonne. Dann machen wir uns wieder an den Abstieg.

Und obwohl ich Wanderstöcke habe rutsche ich auf den nassen, losen Steinen aus und falle hin. Zum Glück nur eine leichte Schürfwunde am Arm, aber so schnell kann es gehen. Wandern erfordert immer volle Konzentration.

Fazit: Wandern mit Hund im Alpbachtal – Natur pur erleben

Für mich zeigt diese Reise, warum das Alpbachtal ideal für einen Wanderurlaub mit Hund ist: Die Anreise ist unkompliziert, Alpbach selbst ist ein malerisches Dorf und der Böglerhof – pure nature spa resort verwöhnt Mensch und Hund gleichermaßen.

Die Mischung aus leichten Einstiegswegen wie dem Heimatweg und alpinen Touren bietet Abwechslung und echte Bergerlebnisse.

Die Gratlspitze ist ein idealer Gipfel – nicht zu schwer, aber mit großartiger Aussicht. Der Standkopf richtet sich an Geübte, die mehr alpines Abenteuer suchen.

Ob bei Sonne oder im Nebel – das Wandern hier ist intensives Naturerleben. Mein Hund und ich fahren müde, aber glücklich zurück. Und ich weiß schon jetzt: Das war nicht mein letzter Aufenthalt im Alpbachtal. Außerdem habe ich gelesen, dass das Skigebiet „Ski Juwel Alpbachtal Wildschönau“ ausgezeichnet wurde. Das wäre doch schon ein Anlass für die nächste Reise.

Praktische Tipps für Hundewanderungen im Alpbachtal:

  • Ausrüstung: Geschirr, Leine, faltbare Trinkschale, Hundeschuhe bei empfindlichen Pfoten.
  • Pausen: Hunde brauchen mehr Verschnaufpausen als wir Menschen. Plane Zeit dafür ein.
  • Wasser: Unterwegs gibt es Bäche, aber im Sommer oder bei längeren Touren unbedingt zusätzlich Wasser mitnehmen.
  • Sicherheit: In höheren Lagen oder auf gesicherten Steigen immer prüfen, ob der Hund die Abschnitte bewältigen kann.
  • Maulkorb: in Seilbahnen und Bussen gilt eine Maulkorbpflicht.

Bild und Text Britta Smyrak

Diese Recherche fand mit Unterstützung von Alpbachtal Tourismus und der Österreich Werbung statt.

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