Hier sind meine Top Malmö Tipps und 12 Dinge, die man in Malmö nicht versäumen sollte. Wenn du mal wieder einen Kurztrip machen möchtest in eine europäische Stadt, die dich überraschen kann, wird dich Malmö begeistern.
Und wenn du den lässigen Lifestyle der Skandinavier und die Schönheit der nordischen Länder magst, dann umso mehr: Ich muss dir einfach Schwedens drittgrößte Stadt ans Herz legen.
Malmö ist total modern. Nicht nur wegen seiner superspannenden Architektur, sondern auch wegen der immer wieder auftauchenden smarten Ideen für Nachhaltigkeit – und nicht zuletzt wegen des wunderbaren Stadtstrandes Ribersborg Strand.
#1: Urlaubsfeeling auf der Fähre holen
Der Weg ist schon fast das Ziel: Ich finde es irre gemütlich, in so ein kleines Urlaubswochenende eine Fährüberfahrt mit Übernachtung einzubauen. Da geht bei mir persönlich schon das Urlaubsgefühl los. Einfach direkt nach der Arbeit losfahren, mit dem Zug oder dem Auto, an Bord einchecken, Tasche in die Kabine werfen und ab zum Abendessen. Am nächsten Morgen kommst du ausgeruht an und kannst noch in Ruhe frühstücken (eine Stunde, bevor die Fähre* anlegt, wirst du von einer Durchsage geweckt!). Die 100% stressfreie Anreise, I love it. Dann runter vom Schiff und rein ins Sightseeing-Vergnügen.
#2: Malmö von oben mit Drinks und Beats
Einen sensationellen Ausblick über die Stadt bekommst du abends in der neue Rooftopbar Grilljanne im Story Hotel. Neben den Augenfreuden, die du auf der Dachterrasse zu drei verschiedenen Seiten auf Malmös Stadt und Hafen haben wirst, gibt es Ohrenfreuden durch angesagte DJ-Sets.
Zwischendurch kannst du ein Asian Barbeque genießen. Ich sage bewusst „zwischendurch“, denn du wirst eventuell (so wie ich!) nicht viel am Tisch sitzen bleiben können, sondern ständig mit deinem Smartphone rausrennen wollen. Tu es, denn jede Phase des Sonnenunterganges fühlt sich so einzigartig schön an, dass man sie einfach festhalten will. Herrlich romantischer, aber unvergesslicher #Megakitsch!
#3: Das aaah und öööh von Malmö: Der Turning Torso im Westhafen
Das Highlight der Malmö Sehenswüdigkeiten ist im wahrsten Sinne des Wortes high: Mit sagenhaften 190 m ist das höchste Gebäude der Stadt sowohl der höchste Wolkenkratzer Skandinaviens als auch das drittgrößte Wohngebäude von ganz Europa.
Tagsüber ist das Kunstwerk des bekannten spanischen Architekten Santiago Calatrava schon der Knaller. Wenn du einmal halb herumläufst und direkt davorstehst, siehst du sehr gut, dass Calatrava der menschliche Körper als Inspiration für diese irre Konstruktion diente.
So schön das Riesenrückgrat bei Tag ist, so zauberhaft wirkt es es in der Abendstimmung, wenn die Lichter in diesem monolithischen Augenfänger Stück für Stück angehen. Betonung auf „an“! Denn was ich hieran besonders genial finde: Der Turning Torso mit seinen 54 Etagen wird – anders als von mir vermutet – nicht als kommerzieller Bürospace, sondern als ganz normale Mietwohnungen genutzt. (Was muss das bitte eine Aussicht von ganz oben sein?)
2005 wurde das 1,6 Mrd. Kronen teure Bauprojekt im Västra Hamnen, dem westlichen Hafengebiet von Malmö fertiggestellt, welches Ausgangs- und Anziehungspunkt für Malmös nachhaltiges Stadtleben geworden ist. Gestartet als innovatives Projekt „The City of Tomorrow“ auf der Bo 01 Housing Expo im Jahr 2001 wurde hier ein beispielhaft nachhaltiges Wohnkonzept erdacht und seitdem als gleichnamige moderne Wohnsiedlung Bo 01 (gesprochen abu null ät) realisiert.
Nachhaltigkeit beginnt hier mit Steigerung der Lebensqualität, weswegen beispielsweise der Turning Torso mit Weinkeller und Fitnessräumen für die Bewohner ausgestattet ist. In der Siedlung sind es begrünte Dächer und Solaranlagen, Windkraftanlagen oder tolle Angebote wie Carsharing auf 10 Jahre inklusive für die Anwohner. Weiter geht es mit sozialer Nachhaltigkeit als Thema: Gemischtes Wohnen ist angesagt – neben dem Studentenheim steht ein glasbekuppeltes Ensemble, das Styler-Seniorenheim Neptuna.
Nebenbei hat mich das hier fasziniert: Die Müllabfuhr muss sich hier nicht mit stinkenden Abfalltonnen quälen, sondern saugt den Müll unten aus Tanks. Die Jungs müssen nur hier den Schlauch andocken. Mit dem Abfall wiederum werden Biogas-Busse bestückt. Fun-Fact: Die Anwohner müssen ein Abfalltagebuch führen. Na gut, durchaus sympathisch, dass es auch einen Haken gibt, hier zu wohnen. 😉
#4: Auf den Spuren von Zlatan Ibrahimović
Für Fußballbegeisterte gibt es ein ganz besonderes Schmankerl: Eine spezielle Fahrradtour zu den Stationen des Fußballwunders von Malmö. Der herrlich großfressige schwedisch-bosnische Kicker, einer der besten Stürmer der Welt, wuchs im Stadtteil Rosengård auf, früher eine No-Go-Area wie die Bronx in New York
.
Hier war der Ort, in dem er unzählige Fahrräder stahl, um schneller zum Training oder wieder nach Hause zu kommen. Zlatan lernte beim FBK Balkan, bevor er zum großen MalmöFF wechselte. Von dort ging’s zu Ajax, Juve, Inter, Barça und schließlich zu Paris St. Germain, wo er viermal hintereinander französischer Meister und dreimal in Folge Pokalsieger wurde. 2017 spielt Zlatan der Erste, wie er sich selber gerne nennt, bei Manchester United.
Auf der Fahrradtour entdeckst du am anderen Ende Malmös an der Uferpromenade gegenüber vom Riberborgs Strand die pompöse Strandvilla, die er sich 2007 an die feine Adresse Limhamnsvägen zimmern ließ.
Das neubarocke 13-Zimmer-Anwesen, was du hinter dem Guide siehst, protzte damals in rosa zur Promenade hin. Der neue Besitzer, ein Hockeyspieler, blätterte 2016 drei Millionen hin – für das Vergnügen, den Magneten für Zlatan-Pilger in dezenterem Meergrau zu präsentieren.
Als Sahnehäubchen könntest du dich noch für eine Nacht in der Zlatan-Suite im Penthouse des Clarion-Hotels einbuchen. Er selbst wird leider noch nicht mal für den stolzen Preis von 1.000 Euro zugegen sein, obwohl man das dafür vielleicht fast erhoffen könnte …
Als kleinen Trost verlinke ich dich hier mal zu einer amüsanten Best of Zlatan Sprüchesammlung von 11 Freunde. Viel Spaß!
#5: Fika mit Zimtschnecken
Ja, ich geb’s zu: Ich habe, als ich es das erste Mal hörte, ein bisschen gezuckt: Ob man eine Fika machen will … öhm okayyy? Die Fika ist in Schweden fester Bestandteil eines Vor- und/oder Nachmittags. Man kommt zu einer Tasse Kaffee zusammen, auch im Job und hält einen kleinen Schnack. Man bespricht Dinge außerhalb eines offiziellen Meetings oder Arbeitsrahmens – und hat dadurch oft eben auch eine ganz andere Verbindung zu Kollegen. Genauso nimmt man aber auch im Privaten Fika-Bröda als Picknick mit. Ich kann auf jeden Fall nur empfehlen, in Malmös Bäckereien nach Zimtschnecken Ausschau zu halten. Diese hier gab’s mit Kardamom – mmmh!
In der Markthalle (Saluhall) gibt es neben leckersten Zimtschnecken natürlich auch unendlich viele andere wunderbare Köstlichkeiten. Diese Location, die auch einen netten Außenbereich zum sitzen, schnacken und trinken bereithält, ist ebenfalls einer meiner schönen Malmö Urlaub Tipps – sehr empfehlenswert.
#6: Schlossgarten und ein Café im Gewächshaus
Über 50% von Malmö sind Grünflächen! Außerdem gibt es hier viiiel Wasser und insgesamt 20 Brücken über Kanäle, was recht malerisch wirkt. Miete dir ein Tretboot oder ein Elektroboot oder streite dich um die eine (!) Gondel der Stadt mit Gondoliere.
Lauf zum 1434 durch König Erik von Pommern erbauten Schloss. Ausgebaut wurde das Malmo Slutet als Renaissanceschloss von den dänischen Königen, im 19. Jh als Gefängnis genutzt (auch schön, oder?); heute beherbergt es das Naturhistorische, das Technische, das Kunstmuseum und eines für Seefahrt.
Ebenso beliebt sind neben dem neuen Aquarium auch das U-Boot und das Experimentarium für Kinder. Neue Energie nach all der Wissensaufnahme kannst du anschließend gleich gegenüber in dem Café im Kommandantenhaus tanken.
Malmö Urlaub – Glücklich im Park
Schöner kann man ehemalige Verteidigungsflächen für das Schloss kaum nutzen, als so, wie es in dieser Oase des Schlossparks (Slottsparken) passiert ist.
Mitten in dem wunderhübschen Park hat der überall in Skandinavien populäre Küchenchef Tareq Taylor in einem ehemaligen Gewächshaus ein Gartencafé eröffnet, das Slottsträdgårdens Kafe. Ein Lieblingsort, von dem man mich nur schwer wieder bekam … Ging wohl ziemlich vielen Menschen so: Im Schlossgarten hat ein offener, ökologischer Garten das Bewusstsein der Malmöer für das Thema als Bewegung so stark an Bedeutung zunehmen lassen, dass ihn die Stadt nun übernommen hat. Urbane Landwirtschaft als Volksbewegung!
Wenn du wieder Richtung Malmö Altstadt läufst, durchquerst du direkt im Anschluss an den Schlosspark den zauberhaften Kungsparken (Königspark), den ältesten Park Malmös mit einer ganz besonders vielfältigen Baumbepflanzung. Der mehr als 8 ha große ehemalige Friedhof ist rund um die Uhr geöffnet.
#7: Privates Essen in einem schwedischen Zuhause
Um ein Land kennenzulernen, muss man seine Leute kennenlernen. Über die Plattform A slice of Swedish Hospitality findest du Familien, die du in ihrem privaten Umfeld besuchen kannst. Ich durfte bei einer jungen Frau in Lund zu Gast sein. Sie und ihre Freundin wären schon vom allerersten Eindruck her perfekt dafür geeignet, halb Europa für diese Plattform zu begeistern:
So eine Verabredung ist witzig – weil nicht voraussehbar ist, was kommt – und lehrreich zugleich: Du wirst schwedisch bekocht und lernst zwischen Küche und Wohnzimmer eine Menge über eine fremde Kultur. Schönes Lernen! Interessant fand ich, wie schnell man vom Smalltalk zu wirklich interessanten Diskussionen gelangen kann. Auf die Frage, warum sie bei der Plattform mitmache, erzählte meine Gastgeberin, dass sie eigentlich irre gerne durch die Welt reisen würde, aber momentan nicht so viel Zeit dafür hätte. Deswegen holt sie sich nun einfach die Welt zu sich nach Hause. Ich bin ziemlich begeistert von dieser Idee, Fremde zu Freunden zu machen und werde im nächsten Schwedenurlaub definitiv ein Essen mit einem Homie einplanen!
Einzig einer war nicht GANZ so begeistert von dem Konzept der schwedischen Gastfreundschaft: die Katzendame Siri.
#8: Alte und neue Architekturperlen bestaunen
Malmo ist die größte Stadt in Skane, der südlichsten Provinz in Schweden, deren Fokus heute stark auf Kultur, innovativer Architektur und einer lebhafte Szene liegt. Und früher? Im 13. Jahrhundert wurde Malmö erstmals als Handelsstadt erwähnt. Durch ein großes Heringsvorkommen florierte ab dem Mittelalter hier der Handel: Damals gab es hier so viele Heringe, dass die Fischer nichts anderes zu tun hatten, als die Fische mit einer Schaufel (!) in ihre Boote zu schippen. Ab dem 16. Jh lösten Tabak und Schiffbau den Herings-Highscore als Wirtschaftsfaktor Nummer 1 ab. Karl X. Gustav von Schweden machte Schonen, diesen Teil Dänemarks, schwedisch. Schau dir den repräsentativ großen Platz mit einem der größten Rathäuser des Nordens an: den Sturtorget.
Ich mag diese herrlich alte Apotheke und die daran angeschlossenen Höfe der Lejonet Passagen:
In der St. Petri Kyrka, einer gotischen Kirche, werden oft Taufen durchgeführt. Dort entdeckst du auch zwei Details, die ganz typisch schwedisch sind: Eine liebevoll hergerichtete Kinderecke. Klar: Taufe – Kinder. Hach! Außerdem einen Platz mit Kaffee for free – soziale Nachhaltigkeit in Schweden, I love it.
Der Sprung ins Heute: Die Vision einer gleichgestellten Gesellschaft ist an vielen Stellschrauben erkennbar.
Schweden hat sehr viele Flüchtlinge aufgenommen und die bestehende Vielfalt birgt natürlich Herausforderungen, aber auch Möglichkeiten. Malmö arbeitet stark daran: Nicht nur mit „Yalla Trappan“, der Integrationsprojekt, um schrittweise in Arbeit zu kommen. Sondern auch insofern, dass in öffentliche Bauten und Plätze ganz bewusst Möglichkeiten gebaut werden, an denen alle teilhaben sollen bzw. in denen sich Menschen aus allen Bevölkerungsschichten aufhalten sollen. Malmö will eine Stadt sein, die für alle da ist – da wird sehr viel hinein investiert. Es gibt den immer wieder wichtigen Gedanken, auch schon in Kitas und Schulen: „Jeder darf mitkommen.“ Man setzt schon von Kleinauf auf das Miteinander, z. B. durch viel bessere Personalschlüssel oder dadurch, schon in den Kitas mit Mehrsprachigkeit zu arbeiten.
Ein äußerst sehenswertes Beispiel im Bezug auf „Jeder darf mitkommen“ ist die supermoderne Konzerthalle (Konserthus). Selbst wenn du kein Ticket hast für ein Konzert, darfst du hier sein. Denn auch diese Bereiche sollen nicht nur einigen Wenigen, sondern der breiten Öffentlichkeit zugänglich sein.
Wer sich wundert, warum hier alles so irre stimmig wirkt und warum alt und neu so wunderbar zusammen funktioniert, dem sei verraten: Es gibt einen Farb-Plan für diese Stadt! Ich merke, wie ich immer mehr zum Malmö-Fan mutiere …
Dieser Anbau an der Uni, auch „städtische Hosenträger“ genannt, sorgt für viel Gesprächsstoff. Ich mag ja diesen Kontrast – und was denkst du?
Ein herrliches Symbol für das Mitdenken und das Miteinander in Schweden findet man in einer klitzekleinen Kleinigkeit: Auf der breiten Sitzgelegenheit, einer Treppe neben der Davidhalls Brücke, sitzen hier und da einige Katzenskulpturen. Warum? Damit man sich nicht so alleine fühlt, sondern schon ein bisschen Gesellschaft hat, wenn man sich dazugesellen will.
Eine weitere schöne Idee ist ebenfalls diese Installation von Ulla Kraitz: ein Schuh-Kunstwerk von verstorbenen Malmöer Künstlern. Abends wirkt der Granit so, als läge für die zu ehrenden Künstler ein roter Teppich .
#9: Lunch bei Johan P.
Malmö hat viele innovative Restaurants. Wenn du gerne Fisch ist, dann solltest du hier unbedingt weiterlesen. Alle anderen bitte zum nächsten Punkt skippen! Johan P. in der Hjulhamnsgatan 5 ist Malmös bestes Seafood-Restaurant. Außerdem ein Eldorado, wenn du offene Küchen und stylishes Interieur liebst. Ich lasse mal die Bilder für den leckersten meiner Malmö Tipps für sich sprechen.
#10: Ein Ausflug zur längsten Seebrücke Schwedens nach Bjärred
„In drei Ecken Meer!“ heißt es in Schonen – nie weiter als 30 km zum Meer. Schonen ist der Name der historischen Provinz Südschwedens, welche nahezu deckungsgleich mit der heutigen Provinz Skåne ist. Was liegt näher, als das zu testen? Von Malmö aus kommst du über Lomma, was circa 7 km von Malmö Hafen entfernt ist. Lomma Beach ist ein sehr beliebter Strand, der allen Kindern kostenlose (!) Ferienaktivitäten bietet. Alle sollen mitmachen können, niemand wird ausgeschlossen. Klasse Konzept, ich bin immer wieder auf’s Neue beeindruckt.
Aber auf zum nächsten Highlight nach Bjärred: Der Besuch der 574 Meter langen See- und Badebrücke, an dessen Ende das Restaurant Saltsjobad liegt. Von hier aus hast du normalerweise eine einmalige Aussicht auf die mäjestätisch geschwungene Öresundbrücke am Horizont. Ich hatte leider Pech bei meinem Besuch: Es war extrem diesig, wolkenverhangen und stürmisch. Sehen konnte man diesmal wenig. (Es hat noch nichtmal für ein Foto gereicht – Pech!) Auch für Fußballfans ist Bjärred im Übrigen ein Must-See: Hier befand sich das Mannschaftsquartier des deutschen Weltmeister-Teams bei der Fußball-WM 1958.
Sauna und Kallbadehus
Im hiesigen Kaltbadehaus gibt es täglich bis 22 Uhr Schwimmbad und Sauna, getrennt nach Geschlechtern. Ein wunderschöner Ort, um zu relaxen. Und auch das Restaurant mit Panorama-Terrasse glänzt mit allerleckerstem Buffet: Vorzüglicher Fisch in skandinavisch-mediterranem Crossover-Stil.
#11: Ein Ausflug nach Lund
Die historische Stadt mit jugendlichem Flair (47.000 Studenten von 110.000 Einwohnern!) hat zwei absolute Must Sees: Zum einen die Kathedrale von Lund, die mit 70.000 Besuchern und 85.000 Gottesdiensten im Jahr als die meistbesuchte Kirche Schwedens prahlen dürfte (doch da sie in Schweden steht, prahlt sie natürlich nicht, sondern steht ganz bescheiden da und ist dabei trotzdem einfach irre toll).
Schau dir die Krypta und die große astrologische Uhr aus dem 14. Jahrhundert an. Ein Mondzeiger im oberen Teil der Uhr zeigt die Phase des Mondes und die Position am Himmel, ein Sonnenzeiger zeigt die Uhrzeit auf einer 24-Stunden-Uhr. Im unten Teil der meterhohen Installation befindet sich auch noch ein Tierkreiszeiger, den du hier siehst:
Das Open-Air-Museum „Kulturen“
Lund hält einen äußerst plastischen Einblick in die Geschichte Schwedens für dich parat: Kulturen, das zweitälteste Freilichtmuseum der Welt, begeistert Kinder und Erwachsene.
Den Gründer von Georg Fredrik Johansson Karlin beschlich im Zeitalter der Industrialisierung die unangenehme Idee, dass wichtige Handwerkskünste und Traditionen der Agrargesellschaft verloren gehen würden. Deswegen befinden sich hier heute mehr als als zwei Mio. Einzelstücke aus traditionellem schwedischen Leben. Von Werkszeug über Kleidung, Möbel und Einrichtung der Gebäude – vom Mittelalter bis in die Neuzeit. Probier’s aus: Geh in verschiedenste Häuser und lass‘ dich von Schauspielern in alte Zeiten Schwedens zurückversetzen lassen. Sehr liebevoll gemacht.
#12 Das Skizzen-Museum (Skissernas Museum)
Kennst du das auch? Du stehst in einem Museum vor einem Kunstwerk. Es ist bombastisch. So groß, so ehrwürdig, so perfekt – und du würdest gern mehr darüber wissen. Es spricht dich an. Oder andersrum: Es spricht dich nicht an. Es ist so abstrakt, dass es dir leider relativ unverständlich ist. Du würdest eigentlich schon ganz gern wissen, wie es dazu kam, dass es genau SO aussieht, wie es jetzt aussieht. Ich habe es schon so oft von Freunden oder Familienmitgliedern gehört. Für alle, denen es so oder so ähnlich geht, ist das Skissernas Museum ein geradezu perfekter Ort. Bekannte Künstler wie Matisse, Robert und Sonia Delaunay, Henry Moore, Claes Oldenburg, Christo und Jean-Claude oder auch Picasso gewähren uns nun einen Einblick in ihre Entwürfe, ihre Inspirationen, in eigene Modelle und Skizzen, kurz: in ihren kreativen Schaffensprozess.
1934 begann Kunstgeschichtsprofesser Josephson von der Universität Lund die Sammlung als Archiv. 1941 wurde das Archiv der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und seitdem als Museum weitergeführt. Seit 1979 ist das Museum als eigene Einheit ein Teil der Universität Lund.
Das Museum (und das Archiv) haben momentan sage und schreibe 30.000 Gegenstände von Künstlern, welche die Dokumentationen ihres kreativen Schaffensprozesses zur Verfügung stellten. Ich mag, dass die Nah- und Nachvollziehbarkeit hier so wie selten im Kunstbetrieb gewünscht ist. Durch die Ausstellungsräume zu gehen und zu schmökern, ist ziemlich inspirierend.
Und das, ganz ehrlich, kann ich von allem behaupten, was ich bisher über Schweden gelernt habe.
*Mein Tipp zur Anreise nach Malmö:
Ich z. B. bin ab Travemünde mit der Schwedenfähre TT-Line, die ich im Übrigens sehr empfehlen kann, nach Trelleborg gefahren (du kannst auch die Strecke Rostock-Trelleborg nutzen). Perfekt für Kinder ist hier das kostenlose Kinderprogramm mit Schatzsuche, Piratenabenteuer oder Mitmach-Theater. Perfekt für Erwachsene sind die schönen Ausblicke auf die weite Ostsee mit ihren immer wieder betörend schönen Sonnenuntergängen – von draußen oder von der Bar aus mit einem Gläschen Sekt zu genießen. Ich sage ja: Das ist doch gleich Urlaub hier! Hach, ich möchte bitte gleich am Wochenende wieder los … Aber bevor ich das vergesse: Perfekt für die meisten Männer ist sicherlich auch das Live-Programm von SkySports.
Wenn Malmö nur der Anfang ist. Hier geht es zu unserem Roadtrip durch Südschweden:
Danke an TT-Line, an Malmötown und meine Verbeugung an Monika Lennartsson für das Wissen über meine 12 Dinge, die man in Malmö nicht versäumen sollte. Ich komme sehr bald wieder! Für dieses Mal: mange tak – vielen Dank!
Text und alle Fotos: © Sabine Neddermeyer
Liebe Sabine,
ich weiß nicht, wie Du das machst, aber Deine Fotos sehen so verdammt viel besser aus als meine, selbst wenn wir dieselben Dinge fotografieren. Und dann hast Du noch ein Auge für Dinge, die ich gar nicht wahrnehme. Ganz großes Hutziehen! ChapeauXXL.
Ach, alles nur Photoshop, lieber Walter. Über dein Kompliment, meine Augen betreffend, freue ich mich allerdings sehr. Doppelter Hofknicks mit Rotwerden. Herzlichen Dank!
Liebe Sabine, ich kann mich dem Walter nur anschließen! So ganz nach dem Motto. Man kann sich gar nicht oft genug wiederholen. (Instagram!) 🙂 Ganz liebe Grüße, Elke
Bin gerade in Malmö und lese deine Malmö Tipps. FÜHLE MICH SEHR BEREICHERT DURCH DEINE AUTHENTISCHEN BESCHREIBUNG DER ORTE. nehme gleich mein Fahrrad und besuche noch nicht besuchte Orte, die du empfiehlt. Danke, grossartig!
Hallo Eilers, es freut mich sehr, dass Dir meine Tipps helfen noch mehr schöne Orte in Maömö zu entdecken. Prima.
Viel Spaß noch.
Britta
Das ist so eine Sache, die freut mich wirklich so sehr zu hören/zu lesen, liebe Elke, dass ich mir vielleicht gleich mal einen Screenshot machen werde. Ehrlich: riesengroße Freude über deine Worte. D A N K E !