Wie bedankt man sich bei der besten Freundin dafür, dass sie immer da ist, wenn man sie braucht? Indem man sie für ein Freundinnenwochenende in Marburg einlädt. Und warum Marburg an der Lahn dafür perfekt ist, das verrate ich dir hier.
Marburg liegt in der Mitte von Deutschland
Die beste Freundin zieht weg – aus beruflichen Gründen, wegen der Liebe oder einfach, weil das Leben neue Wege geht. Und plötzlich ist da diese Distanz. Doch gute Freundschaften überstehen Entfernungen, wenn man sie pflegt, zum Beispiel ein paar Tage zusammen verbringt mit Zeit für Genuss, Ruhe – und vielleicht ein bisschen Abenteuer. Ein Ort, der das alles möglich macht, ist Marburg an der Lahn. Es ist historisch, lebendig, charmant, überraschend und liegt strategisch günstig in der Mitte von Deutschland.
Die mittelhessische Universitätsstadt ist sowohl mit dem Auto als auch mit der Bahn bequem zu erreichen. Sie ist groß genug, um kulturell und kulinarisch zu begeistern, aber klein genug, dass man sich sofort zurechtfindet – und verliert: in den Gassen der Altstadt, in Geschichten, Blicken und Gesprächen.
Fachwerk zum Verlieben
Ein Spaziergang durch Marburg ist wie eine kleine Zeitreise. Rechts und links der verwinkelten Gassen stehen prächtige Fachwerkhäuser, die sich aneinander schmiegen wie alte Freunde. Viele von ihnen sind mehrere hundert Jahre alt. Verziert mit kunstvollen Schnitzereien, kleinen Erkern und schiefen Fenstern erzählen sie Geschichten aus einer Zeit, als Märchen noch Alltagsrealität waren – und als die Brüder Grimm hier lebten und studierten.




Ein besonderer Reiz: Die Stadt wurde an einen Berg gebaut – was bedeutet, dass man nicht einfach spaziert, sondern steigt, entdeckt, keucht, staunt und wieder hinunterläuft. Immer mit neuen Ausblicken.
Das Landgrafenschloss – Geschichte mit Aussicht
Wer den Aufstieg schafft, wird belohnt: Oben auf dem Schlossberg thront das Landgrafenschloss, eine der ältesten Höhenburgen Deutschlands. Teile stammen noch aus dem 11. Jahrhundert, später diente es als Residenz der hessischen Landgrafen. Heute beherbergt es ein Museum – doch auch wer nicht hineingeht, sollte den Weg hinauf nicht auslassen.
Denn der Blick über die Stadt, die roten Dächer, die Lahn und die umliegenden Wälder ist atemberaubend. Hier lohnt sich ein kurzer Stopp, eine stille Minute oder ein Erinnerungsfoto.
Zwei Tage in Marburg – meine 10+2 Tipps für ein perfektes Freundinnenwochenende:
- Den Bürstenladen entdecken
Ja, richtig gelesen. Hintz-Bürsten in der Altstadt verkauft handgefertigte Bürsten mit Wildschweinborsten, Pferde- oder Ziegenhaar und ist eine echte Marburger Institution – ein Laden, der Charme hat, wie man ihn sonst nur noch in Kinderbüchern findet. Du wirst staunen, was für unterschiedliche Bürsten es gibt und ich wette, du kaufst dir eine. Bei uns war es die Haarbürste Birnbaum Wildschweinborste – oval, groß, mittelkräftig. - Märchenhafte Spuren auf dem “Grimm-Dich-Pfad”
Marburg war Studienort der Brüder Grimm. Heute führt ein liebevoll gestalteter Märchenpfad quer durch die Stadt, mit kleinen Skulpturen und Installationen – mal offensichtlich, mal versteckt. Ein echtes Suchspiel mit Herz. Wir haben uns gefragt, wo das 7. Geisslein sich wohl versteckt hat?

- Das Herz anschalten am Spiegelslustturm
Wer abends oder nachts sich selbst oder jemanden ein Herz schenken möchte, kann dies mit dem Lichtkunstwerk “Siebensiebenzwölfnullsieben” ab der Abenddämmerung tun. Am Abend leuchtet am Spiegelslustturm auf dem Berg gegenüber der Stadt ein rotes Herz. Es ist Kunst, Romantik und Statement in einem. Und der perfekte Moment, um still nebeneinander zu stehen und sich wortlos zu sagen: „Ich bin froh, dass du da bist.“ Die Festnetznummer 06421 590469 ist kostenfrei. - Genießen im MIZU Restaurant
Das MIZU Restuarant bietet moderne Asian-Fusion-Küche in stilvollem Ambiente – perfekt für einen besonderen Abend. Überraschende Aromen, kunstvolle Teller, hervorragender Service. Und ein Glas Sake auf die Freundschaft.




- Shopping in kleinen Boutiquen
Abseits der großen Ketten gibt es in Marburg viele liebevoll geführte Läden mit Mode, Büchern, Deko und Besonderheiten – perfekt für kleine Schätze und Erinnerungsstücke. - Souvenirs mit Geschmack: Einkaufen bei VITA essentials
Der kleine Gourmetladen der Vila Vita-Gruppe bietet Delikatessen, Öle, Gewürze und Mitbringsel, die Erinnerungen konservieren – für zu Hause oder für das nächste Mädelsdinner. Ich konnte beim ausgezeichneten Olivenöl nicht widerstehen. - Sich verwöhnen lassen im Green Fine Dining „Esszimmer“
Gourmetküche mit Nachhaltigkeit – und das auf höchstem Niveau. Das Marburger Esszimmer by Denis Feix ist ein Erlebnis für alle Sinne. Hier wird Essen zur Kunst.




- Sommerzeit = Eiszeit: Aroma Eisladen
Zentral in der Marburger City gelegen lockt der Aroma Eisladen mit kreativen Sorten aus natürlichen Zutaten. Ideal für eine kleine Pause zwischen den Sehenswürdigkeiten. - Spaziergang entlang der Lahn
Ein Stück Ruhe zwischen Altstadt, Kultur und Kulinarik: Der Lahnradweg führt direkt am Fluss entlang – ideal für ein Picknick, ein Gespräch oder ein paar Minuten ganz ohne Ziel. - Ausflug ins Grüne: Lunch im Waldschlösschen Dagobertshausen
Nur wenige Kilometer außerhalb Marburgs im Ortsteil Dagobertshausen liegt das Waldschlösschen, ein idyllisches Kleinod – ideal für einen kleinen Ausflug mit kulinarischem Ziel. Entspannt, stilvoll, ländlich.




- Bonus-Tipp 11: Im Rosenpark Spa zur Ruhe kommen
Ein Wochenende ohne Wellness ist möglich, aber sinnlos. Der großzügige Spa-Bereich im Hotel Rosenpark bietet verschiedene Saunen, einen Solestollen, einen Pool, schöne Ruheräume – und vor allem: Zeit für euch. - Bonus-Tipp 12: In Erinnerungen schwelgen – mit Frühstück ans Bett
Im Hotel Rosenpark Im Hotelzimmer frühstücken bis 12 Uhr? Ja, bitte. Pyjamatalk, Croissants, Kaffee und dieser Moment, in dem man weiß: „Das ist gerade alles, was zählt.“
Marburgs Geschichte – wo Märchen auf Wahrheit treffen
Marburg wurde erstmals im 9. Jahrhundert erwähnt, wuchs im Mittelalter zur Handels- und Universitätsstadt heran. Bekannt ist Marburg heute vor allem für seine traditionsreiche Philipps-Universität – gegründet 1527, war sie die erste protestantische Hochschule der Welt und für die Elisabethkirche, die erste rein gotische Kirche Deutschlands.
Die Altstadt ist von der Zeit geprägt: verwinkelte Gassen, kleine Plätze, steile Treppen. Und mittendrin die Spuren der Brüder Grimm, die hier zur Uni gingen. Vielleicht haben sie genau hier die Inspiration für viele ihrer berühmten Märchen gefunden – denn Marburg wirkt tatsächlich ein wenig wie eine verwunschene Märchenstadt.
Ein Wochenende, das bleibt
Am Ende bleiben zwei Tage, die sich anfühlen wie eine kleine Ewigkeit – voller gemeinsamer Entdeckungen, intensiver Gespräche und viel Lachen. Ein Wochenende, das die Freundschaft stärkt.
Und wer weiß? Vielleicht wird das Ein Freundinnenwochenende in Marburg zur Tradition.
Text und Fotos Britta Smyrak