Fernreisen mit Kindern, individuell oder organisiert?

Wie sehen die perfekten Fernreisen mit Kindern aus? Immer individuell und alles selber geplant oder auch mal von einem Reiseveranstalter organisiert? Die Nächte vor dem Rechner zu verbringen um das schönste Hotel, den besten Flug und die perfekte Route zu finden ist zumindest bei mir nicht immer eine Freude. Der Gedanke ist verlockend, sich bei Fernreisen mit Kindern mal um nichts zu kümmern. Einfach in den Flieger steigen und für alles ist gesorgt. Bei meinen Recherchen bin ich auf „For Family Reisen“ gestoßen, einen Reiseanbieter für individuelle Familienreisen und Fernreisen mit Kindern. Das Angebot hört sich gut an, jetzt muss mich nur noch Rainer Stoll der Geschäftsführer überzeugen.

Hallo Rainer, wie kamst du auf die Idee Gruppenreisen und vor allem Fernreisen mit Kindern zu organisieren?

Wir haben 1995 unser erstes Kind, Elisa, bekommen. Ich war damals sehr viel beruflich unterwegs, um neue Reisen zu testen oder zu leiten. Und bei einem meiner langen und ätzenden Flughafenstopps – ich weiß noch genau, es war auf diesem heißen und hässlichen Flughafen in Bombay – kam mir die Idee, das nächste Mal meine Familie einfach mitzunehmen. Wir waren dann im Jahr 2000 gemeinsam mit Freunden in Costa Rica und das war so harmonisch, so problemlos und gleichzeitig so abenteuerlich, dass wir gleich die erste Fernreise für Familien ins Angebot genommen haben: Costa Rica for family. Die Reise gibt es heute noch, sie wurde immer weiter verbessert und ist heute die erfolgreichste Familienreise in die Ferne überhaupt. Ich lege dazu mal ein Foto aus dem Jahr 2000 bei.

Costa_Rica_forFamilyReisen

Wer ist auf Reisen anstrengender, die Erwachsenen oder die Kinder?

Meine Antwort mag jetzt banal klingen, aber ich finde weder die Erwachsenen noch die Kinder besonders anstrengend. Ohne Schmarren! Wichtig ist, dass die Gruppe gemeinsame Interessen hat und dass die Kinder zumindest ein kleines bisschen gut erzogen sind. Das sind sie aber in aller Regel auch. Klar gibt es auch Ausnahmen, dass sich Eltern oder Kinder mal nicht verstehen, ich persönlich habe das bei unseren ca. 10 Fernreisen mit Kindern allerdings noch nicht erlebt, kenne es aber von wenigen Reklamationen unserer Gäste. Mich wundert immer, dass diese Frage zuerst gestellt wird, ich würde lieber die Frage beantworten: „Warum klappt das eigentlich immer so gut auf Fernreisen?“

Ich bin heute noch immer mit fast allen Kindern und Jugendlichen unserer Reisen über Facebook befreundet – und das als Erwachsener.

Da sieht man doch mal, dass so eine Familiengruppenreise nicht so schlimm sein kann. Einige der Kids haben bei uns schon Praktikum gemacht und viele, viele habe ich in diverse Projekte nach Costa Rica zum Sabbatical vermitteln können. Also anstrengend ist das wirklich nicht.

Casa_Luna_Lodge

Ich habe ein bisschen Gruppenphobie, kannst du mir die Angst nehmen?

Ich habe leider keine psychologischen Tricks auf Lager, aber ich bin mir 100%ig sicher, dass ich Dich überzeugen könnte, indem Du einfach mal auf eine Gruppenreise mitkommst.

Für viele Eltern ist es anfangs schwer, ihre Kinder auf der Reise loszulassen.

Es wird garantiert passieren, dass Deine Kids zum Abendessen bei den anderen Gleichaltrigen sitzen, den Safari-Jeep lieber mit anderen Kids teilen und nicht mehr mit Dir. Dafür hast Du auch mal wieder ein bisschen Zeit für Dich im Urlaub und trotzdem unternimmst Du mit Deinem Kind was Einzigartiges, an das Ihr Euch immer positiv zurückerinnern werdet.  Es wird ein Stück Abnabelung passieren und gleichzeitig entsteht ein Band zwischen Dir und deinem Kind. Und dazu eignet sich am besten eine Gruppenreise mit Gleichgesinnten. Deshalb haben wir drei Kategorien: Reisen mit Kleinkindern (Young family), mit Kindern (For Family) und mit Jugendlichen (Teens and family).

Suedafrika_TeensonTour

Nach welchen Kriterien planst du eine Reise und was ist dir besonders wichtig?

Das ist fast immer der schönste Tag im Jahr. Wir sitzen mit unseren Kindern zusammen vor der Weltkarte und dann diskutieren wir das nächste Reiseziel. Der eine will nach Botswana, der andere in die Mongolei, die eine auf die Seychellen, der andere mal wieder nach Costa Rica oder nach Spitzbergen zu den Eisbären. Viel Spaß beim Ausdiskutieren sag‘ ich nur! Wir alle beobachten zum Glück für unser Leben gerne Tiere, je seltener und schwieriger zu finden, desto besser für uns, von daher haben wir alle ähnlichen Geschmack und dann setzt sich halt die interessanteste Reise durch. Bei der Planung legen wir außerdem großen Wert auf die Sicherheit und wir legen fest, dass wir möglichst wenig Transfers haben möchten. Die Lodges suchen wir selbst aus, da geht es auch wieder nach Preis, Sicherheit und Lage.

Nachhaltigkeit ist bei uns in der Unternehmensphilosophie fest verankert.

Und wenn immer möglich möchten wir möglichst viel Kontakt zur Bevölkerung, wir möchten also das Land möglichst authentisch erleben. Nicht in Bettenburgen am Strand sondern in Lodges, die von Einheimischen betrieben werden. So bleibt das Geld im Reiseland.

Treffenmit_blinden_kindern_nepal2006

Warum fehlt Thailand im Angebot?

Wir hatten das schon im Angebot, aber dann haben wir erfahren, dass die Elefanten dort aus Wildfang kamen und unter üblen Bedingungen zugeritten wurden. Dann haben wir das natürlich sofort wieder rausgenommen. Wir sind aber drauf und dran, 2016 wieder ein schönes Thailand-Package in den Katalog zu nehmen. Es muss halt was Außergewöhnliches sein, Strandurlaub im All-Inclusive-Bunker findest Du bei uns sicher nicht.

2014_tansaniaDanke Rainer für das Interview und das sympatische Telefonat, dein Angebot mit Costa Rica nehme ich gerne an. Ich muss sagen, For Family Reisen hört sich für mich wie eine echte Alternative an. Auch die anderen Reisen finde ich sehr reizvoll. Wer mehr über das Angebot wissen möchte, der schaut am besten auf der Webseite von For Family Reisen nach.

Sponsored Post: Eine Kooperation mit For Family Reisen.

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2 Kommentare

  • Eva sagt:

    Oh da geht´s mir ähnlich ich habe auch eine Gruppenphobie und Angst vor zu wenig Flexibilität. Trotzdem kommt bei uns regelmäßig der Djoser Junior Katalog und ich denke mir jedes Mal, ob das nicht einmal einen Versuch wert wäre. Die bieten tolle Fernreisen und unser „armes“ Einzelkind hätte automatisch mehr Ansprache, muss sich nicht ständig von neuen Bekanntschaften trennen und ich Planungsneurotiker könnte mal seelenruhig die Füße still halten.

    • Britta Smyrak sagt:

      Hi Eva, dann geht es dir wie mir. Ich habe auch „nur“ ein Kind und wenn die Gruppe passt, dann ist das bestimmt prima. Es geht ja auch nicht darum immer mit der Gruppe zu reisne, aber es einmal auszuprobieren, das reizt mich ja schon. Mal sehen, vielleicht ergibt es sich 2016. Dann berichte ich hier auf dem Blog, wie es ist.

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