Die besten Reiseblogs: BerlinFreckles und das Reisen mit Kindern

reisen mit Kindern

5 Fragen an Sophie vom Blog BerlinFreckles

Eins muss ich gleich am Anfang klarstellen. BerlinFreckles ist kein reiner Reiseblog. Es ist eher ein Familienblog über den normalen Wahnsinn Familie mit einem Reiseteil über das Reisen mit Kindern. Mit drei mehr oder weniger kleinen Kindern ist Sophie fröhlich in der Welt unterwegs und meistert dabei bewundernswert jede Hürde, obwohl manchmal der dritte Arm fehlt. Sie ist für mich eine Expertin wenn es um Reisen mit Kindern geht uns schaut sich die Dinge immer ganz genau an. Sophie war die erste Bloggerin, die ich vor gut zwei Jahren in Berlin getroffen habe. Ich schätze sie als Person, ihre reflektierten Artikel und qualifizierten Kommentare und freue mich immer über Neuigkeiten.

Sophie, was ich immer schon von dir wissen wollte: Was bedeutet Freckles?

„Freckles“ ist das englische Wort für Sommersprossen. Anfangs war „BerlinFreckles“ nur mein recht unüberlegt gewählter Name für meinen Account bei Twitter. Später kam das Bloggen dazu und ich blieb bei den Sommerspossen aus Berlin.

Schon Hildegard Knef sang: „Berlin, dein Gesicht hat Sommersprossen.“

Ich wohne mit meiner Familie mitten in Berlin, habe auch wirklich Sommersprossen im Gesicht und blogge neben den Berichten von meinen Reisen mit den Kindern auch über ganz andere Themen. Das können neue Wohntrends sein oder auch mal kritischere Themen rund um Erziehung und Gesellschaft. Oder auch einfach nur ein Bericht von einem Sonntagsspaziergang durch Berlin. Auf einem dieser Spaziergänge habe ich übrigens erst lange nach dem Bestehen meines Blogs entdeckt, dass es in Berlin ein veganes Café mit wahnsinnig köstlichen Torten gibt, dass ebenfalls „Freckles“ heißt.

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Hand aufs Herz, du hast drei Kinder, schreibst neben BerlinFreckles noch einen zweiten Blog, schläfst du auch mal?

Schlaf wird überbewertet! Nein, ganz im Ernst. Bloggen ist mein liebstes Hobby und neben BerlinFreckles habe ich noch meinen Blog NetWorkingMom.de, bei dem es um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf von Müttern geht. Da aber das echte Leben mit Schulkind, Kindergartenkind und Baby ziemlich „aufregend“ ist, veröffentliche ich auf meinem Zweitblog gerade keine neuen Artikel.

Ich habe NetWorkingMom sozusagen in die Babypause geschickt.

Das gehört für mich zur Vereinbarkeit von virtuellem und analogem Leben dazu. Dafür bleibt mehr Zeit fürs Reisen. Nächste Woche geht es mit meinen beiden Töchtern zum Beispiel nach Prag.

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Was gehört für dich zum perfekten Reisen mit Kindern?

Zum perfekten Reisen mit Kindern gehört für mich die Einsicht, dass es nicht perfekt sein muss, damit es für alle ein schönes Erlebnis wird. Wer mit diesem Anspruch reist, wird nur enttäuscht werden. Ich versuche im Vorfeld aber so viel wie möglich zu planen. So habe ich für das Tagesprogramm vor Ort meistens einen Plan A für schönes Wetter und einen Plan B für schlechtes Wetter im Gepäck. Manchmal werfe ich aber A und B komplett über Board und wir machen einfach mal zwei Tage lang nichts. So war es zum Beispiel bei unserem Roadtrip durch Belgien. In der Wallonie haben wir einfach nur das süße Leben, gutes Essen und die Landschaft genossen.

Für mich ganz persönlich gehört aber auch dazu, dass ich Alltagsroutinen zu Hause lassen kann.

So bin ich zum Beispiel ein großer Fan schöner Frühstücksbuffets, weil ich keine Lust habe, mich hinterher noch um den Abwasch kümmern zu müssen.

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Was ist mit drei Kindern anders als mit zweien?

Spätestens mit dem dritten Kind merkt man, dass man wirklich nur zwei Arme hat! Anders als manchmal behauptet wird, wird das dritte Kind eben nicht ganz nebenbei groß. Ich habe hier drei starke, individuelle kleine Persönlichkeiten, die ihre Bedürfnisse haben.

Ich bin froh, dass mein Mann und ich so ein eingespieltes Team sind.

Auf Reisen holen wir uns aber auch gern mal Verstärkung ins Team. Das sind manchmal die Betreuerinnen im Kinderclub des Hotels oder auch kinderlose Verwandte oder Freunde, die uns begleiten.

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Du kannst aus Scheiße Bonbons machen. Wie geht das?

Oh ja, ich hätte nicht gedacht, dass ich mal das Wort „Scheiße“ im Titel eines Blogbeitrages verwenden würde, aber anders konnte ich es am Ende nicht ausdrücken. Seit ich Kinder habe, bin ich wirklich gut darin geworden, aus blöden Situationen das Beste zu machen. Wenn etwas so richtig schön schief geht, ist Jammern absolut in Ordnung. Aber dann wird es irgendwann Zeit für gesunden Optimismus.

Gerade auf Reisen mit Kindern kommt das letztlich allen Beteiligten zugute. Ein passendes Beispiel war die Fahrt mit dem ICE von Hamburg nach Berlin. Ich war allein mit meinen zwei Mädchen erst auf der wunderschönen Insel Föhr, dann noch bei einer Freundin in der Nähe von Cuxhaven. Doch durch einen “Zwischenfall mit Personenschaden” waren wir statt kurz vor sieben Uhr abends erst um halb zwei in der Nacht zu Hause. Mit einem Baby und einer übermüdeten Vierjährigen, die mitbekommt, dass direkt vorm Fenster menschliche Überreste gesucht werden, war das kein Zuckerschlecken. Wir haben dann Forscherinnen gespielt, die über eine Behelfsbrücke in ein anderes Forschungsschiff steigen. Ein gutes Training für Reisepannen aller Art waren meine Jahre als Reiseleiterin für Kinder- und Jugendreisen. Eine tolle Zeit, in der ich zum Beispiel das U-Bahn-Netz von London besser kannte als das von Berlin. Mit Baby war ich ja schon in London, aber als fünfköpfige Familie steht London noch auf unserer Wunschliste.

Danke Sophie für die ehrlichen Antworten, ich freue mich auf weitere Berichte von deinen Reisen mit Kindern.

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